Brunnenwasser-Alarm: Hohe Eisen- und Bakterienwerte in Brandenburg!

Brunnenwasser-Alarm: Hohe Eisen- und Bakterienwerte in Brandenburg!
Brandenburg an der Havel, Deutschland - Die Brunnenwasseranalysen in Brandenburg, durchgeführt vom VSR-Gewässerschutz, haben neue Erkenntnisse zu den Grundwasserbelastungen in der Region geliefert. Die Untersuchung, die sich über die letzten sechs Jahre erstreckt, zeigt auf, wie es um die Wasserqualität bestellt ist. Besonders bemerkenswert ist, dass nur 7,1 % der Brunnen den Grenzwert von 50 mg/l Nitrat überschreiten, was eine positive Bilanz für die Region darstellt. Der VSR-Gewässerschutz hat hierbei eine wichtige Rolle gespielt, da er bereits seit 1980 für sauberes Wasser eintritt und wichtige Forschungsarbeiten in diesem Bereich durchführt. Das berichtet Meetingpoint Brandenburg.
Harald Gülzow, ein Brunnenbesitzer und Physiker, der die Auswertung leitete, war während der Informationsveranstaltung am Stand präsent. Jeder Brunnenbesitzer erhielt ein detailliertes Gutachten geliefert, das sowohl Messergebnisse als auch Nutzungshinweise bereitstellt. Bei insgesamt 846 Wasserproben, die hinsichtlich Nitrat, Eisen und Bakterien untersucht wurden, fielen vor allem die hohen Eisengehalte auf. So hatten 32,0 % der Brunnen Eisengehalte über 0,8 mg/l, was zu unansehnlichen Wasserverfärbungen und Ablagerungen führen kann. Diese hohen Werte sind nicht nur ein Schönheitsproblem, sie beeinträchtigen auch die Funktionalität technischer Geräte.
Bakterienbelastung und Starkregen
Jedoch gibt es auch weniger erfreuliche Nachrichten: Eine Zunahme der Bakterienbelastung wurde festgestellt. Laut Gülzow könnte dies auf die Starkregenfälle zurückzuführen sein, die wiederholte Überflutungen zur Folge hatten. In diesem Zusammenhang wurden bei 14,3 % der getesteten Brunnen coliforme Keime nachgewiesen. Diese können auf defekte Abwasserleitungen zurückzuführen sein, die Fäkalien ins Grundwasser gelangen lassen. Positiv ist jedoch, dass E. coli in den getesteten Brunnen nicht gefunden wurde, was für die Trinkwasserversorgung eine Entwarnung bedeutet.
Ähnliche Ergebnisse wurden auch im Kreis Heinsberg ermittelt, wo die Proben direkt zum Labormobil gebracht oder per Post versendet werden konnten. Hierbei wiesen 52,7 % der Brunnen Werte über 50 mg/l Nitrat auf, bei 20,9 % lagen die Werte sogar über 100 mg/l. Dies kann unter anderem auf Gießwasser oder stickstoffhaltigen Dünger zurückgeführt werden, wie Heinsberg Magazin berichtet. Hohe Nitratkonzentrationen im Grundwasser sind problematisch, da sie im menschlichen Körper in Nitrosamine umgewandelt werden können, was Eltern vor allem bei Säuglingen Sorgen bereitet. Die Nitratrichtlinie der EU ist daher ein wichtiger Schritt, um solche Verunreinigungen zu verhindern.
Für die Zukunft gerüstet
Zusätzlich erstellt der VSR-Gewässerschutz eine Checkliste zur Identifikation und Behebung von Ursachen der Bakterienbelastungen. Die Ergebnisse der Brunnenwasseranalysen sind auf der Website des VSR-Gewässerschutzes im Detail nachvollziehbar, einschließlich interaktiver Karten, die aufzeigen, wann das Labormobil in der Region unterwegs ist. Diese transparenten Maßnahmen sind essentiell, um Brunnenbesitzer aktiv in den Gewässerschutz einzubeziehen und gemeinsam die Wasserqualität zu verbessern.
Das Umweltbundesamt informiert auf seiner Webseite über die Bedeutung von Nitrat im Grundwasser und zeigt auf, dass die Düngerausbringung oftmals nicht standortgerecht erfolgt. Dadurch kann es zu einer Überdüngung in Gewässern kommen, die wiederum langfristig auch das Grundwasser belasten könnte. Mit einer entsprechenden Überprüfung und regelmäßigen Datenübermittlungen an die Europäische Umweltagentur (EUA) möchte Deutschland sicherstellen, dass die Grenzwerte für Nitrat nachhaltig eingehalten werden, wie auf Umweltbundesamt nachzulesen ist.
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Ort | Brandenburg an der Havel, Deutschland |
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