Brandenburgs Seuchenübung: So schützt sich die Tierhaltung effektiv!

Brandenburgs Seuchenübung: So schützt sich die Tierhaltung effektiv!
Brandenburg, Deutschland - In Brandenburg fand kürzlich eine intensive dreitägige Landestierseuchenübung zur Maul- und Klauenseuche (MKS) statt. Diese Übung, die vom 30. Juni bis 2. Juli 2025 in Seddin durchgeführt wurde, zielt darauf ab, die Abläufe der Seuchenbekämpfung und die Maßnahmenpläne im Praxistest zu überprüfen. Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt unterstrich die Dringlichkeit solcher Übungen: „Sie bieten die Möglichkeit, unsere Vorbereitungen für einen Ernstfall zu testen und gegebenenfalls zu optimieren,“ so die Ministerin.
Der Hintergrund dieser Übung ist ein ernster: Am 10. Januar 2025 wurde ein MKS-Ausbruch bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland festgestellt. Dies war der erste Fall in Deutschland seit 1988, und die Behörden reagierten sofort, indem sie Sperrzonen einrichteten und Kontaktbetriebe untersuchten. Zum Glück zeigten umfangreiche Beprobungen keine weiteren Fälle und Deutschland erhielt am 14. April 2025 den Status „MKS-frei ohne Impfung“ wieder zuerkannt, was für den internationalen Handel von großer Bedeutung ist, wie bmel.de berichtet.
Vorbereitungen und Durchführung
Die Übung, die seit September 2024 geplant wurde, bedeutete, dass amtliche Tierärzte in Brandenburg ihre Maßnahmenpläne überprüften und aktualisierten. An der Übung nahmen rund 100 Teilnehmende aus verschiedenen Institutionen teil, darunter das Landeslabor, der Tierseuchenbekämpfungsdienst und das Landeskrisenzentrum Tierseuchen des Ministeriums. Probenentnahmen bei verschiedenen empfänglichen Tierarten wurden geübt, ebenso wie der seuchenhygienische Probentransport verschreibender Materialien.
Die Ergebnisse dieser umfassenden Übungen werden genutzt, um die Bekämpfungskonzepte im Tierseuchenbekämpfungshandbuch des Landes noch passgenauer zu gestalten. Landwirtschaftsministerin Mittelstädt betont, dass solche Übungen angesichts des aktuellen seuchenhygienischen Umfelds unerlässlich sind, insbesondere nach dem MKS-Ausbruch zu Beginn dieses Jahres.
Die Gefahren von MKS
MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung von Klauentieren, die unter bestimmten Umständen auch andere Tierarten betreffen kann. Der Mensch bleibt von der Krankheit jedoch verschont und Probleme mit Lebensmitteln, wie pasteurisierte Milchprodukte, sind nicht zu erwarten. Dennoch bleibt die Krankheit eine ernsthafte Bedrohung für die Tiergesundheit und den internationalen Handel. Ihr potenzieller Einfluss ist nicht zu unterschätzen, weshalb die Bundesländer in Deutschland verstärkt für die Bekämpfung solcher Seuchen verantwortlich sind, unterstützt durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI).
Die Lage in den Nachbarländern bleibt angespannt. In Ungarn und der Slowakei wurden mehrere MKS-Ausbrüche gemeldet, die zahlreiche Tiere betreffen. Es gibt bislang keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den Ausbrüchen in Brandenburg und Ungarn, doch die Überwachung in den betroffenen Regionen ist erhöht worden. Tierhalter und -ärzte sind dazu aufgerufen, auf Symptome wie Fieber, Speicheln und Lahmheiten zu achten, da eine frühzeitige Reaktion entscheidend ist.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Behörden und den Landwirten kann auf diese Entwicklungen schnell reagiert werden. Das Engagement in der Prävention und die regelmäßigen Übungen entpuppen sich als ein schlagkräftiges Rezept against zukünftige tierseuchenbedingte Herausforderungen.
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Ort | Brandenburg, Deutschland |
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