Cottbus erinnert: Neues Gedenkprojekt am Hauptbahnhof gestartet
Das Menschenrechtszentrum Cottbus erhält Förderung für das Gedenkprojekt „Cottbus: Ein Bahnhof der Erinnerung“ zur NS-Zeit.

Cottbus erinnert: Neues Gedenkprojekt am Hauptbahnhof gestartet
In Cottbus nimmt ein bedeutsames Projekt Form an: Das Menschenrechtszentrum Cottbus hat den Zuschlag für das Gedenkprojekt „Cottbus: Ein Bahnhof der Erinnerung“ erhalten, welches im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „MemoRails“ unterstützt wird. Ziel des Projekts ist die umfassende Aufarbeitung der Rolle des Cottbuser Hauptbahnhofs während der NS-Zeit, wo zahlreiche Deportationen und Zwangsarbeiten organisiert wurden. Dieses historische Gebäude war während der nationalsozialistischen Herrschaft bedeutend, da es als größter Personenbahnhof in Brandenburg diente und ein zentraler Ausgangspunkt für die Transporte von Menschen zu den Vernichtungslagern war. Laut niederlausitz-aktuell.de führte die Deutsche Reichsbahn Transporte nach Auschwitz, Treblinka und Sobibor, und zahlreiche Gruppen wurden dort brutal ausgenutzt.
„Cottbus: Ein Bahnhof der Erinnerung“ wird verschiedene Maßnahmen umfassen. Dazu zählt die Errichtung eines dauerhaften Gedenkzeichens sowie eine temporäre Ausstellung in der Bahnhofshalle. Diese Ausstellung wird auf individuelle Schicksale eingehen und die Rolle der einzelnen Akteure während des NS-Regimes verdeutlichen. Außerdem ist eine digitale Medieninstallation geplant, die Deportationsrouten, Zielbahnhöfe und die Namen der Deportierten sichtbar machen soll. Diese kreative Aufbereitung soll die Geschichten der jüdischen Gemeinde, der Insassinnen des Frauenzuchthauses Cottbus und der vielen Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter umfassend in den Fokus rücken.
Ein Schritt in die Zukunft
Das Projekt hat auch einen Bildungsauftrag. Es soll dazu beitragen, die Bedeutung von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit in der heutigen Gesellschaft zu beleuchten. Durch eine enge Zusammenarbeit mit städtischen Sammlungen in Cottbus, der AG Stolpersteine Cottbus und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg wird das Gedenken an die Opfer fortgeführt und gleichzeitig wird ein wertvoller Beitrag zur historischen Aufklärung geleistet.
Die Auseinandersetzung mit der Rolle von Bahnhöfen während der NS-Zeit ist nicht nur in Cottbus, sondern auch allgemein von Bedeutung. In Deutschland existieren zahlreiche Gedenkstätten, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Diese Institutionen sind von zentraler Bedeutung, um die Verbrechen der Vergangenheit im Gedächtnis zu behalten und zu reflektieren. Ein hervorragendes Beispiel hierfür sind die Gedenktafeln in Städten wie Bad Eisenkappel oder Klagenfurt, die verschiedene Aspekte der Holocaust-Geschichte festhalten, wie auf Wikipedia beschrieben.
In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt und das Verständnis für Menschenrechte wichtiger denn je sind, ist das Gedenken an die dunklen Kapitel der Geschichte unverzichtbar. Der Cottbuser Hauptbahnhof wird bald zu einem Ort der Erinnerung – nicht nur für die Opfer, sondern auch als mahnendes Beispiel für zukünftige Generationen. Es zeigt, dass das Erinnern einen Platz in unserer Gegenwart haben sollte, um sicherzustellen, dass sich derartige Gräueltaten nie wiederholen dürfen.