Streik im Uniklinikum Cottbus: Verdi fordert 12% mehr Gehalt!

Streik im Uniklinikum Cottbus: Verdi fordert 12% mehr Gehalt!
Cottbus, Deutschland - Over 500 nichtärztliche Mitarbeiter der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT) in Cottbus haben am Donnerstagmorgen in leuchtenden gelben Warnwesten für bessere Arbeitsbedingungen gestreikt. Dieser Warnstreik wurde von der Gewerkschaft Verdi ausgerufen, die dringend eine bessere Bezahlung einfordert. Die Fahrer in den Gesundheits- und Pflegeberufen lassen damit aufhorchen.
Hintergrund des Streiks sind die bisherigen Tarifverhandlungen, die sich als ergebnislos erwiesen haben. Verdi fordert 12 Prozent mehr Gehalt oder mindestens 500 Euro für die betroffenen Mitarbeiter. Gewerkschaftssprecher Ralf Franke verdeutlicht, dass diese Forderungen im Einklang mit dem Tarifvertrag im öffentlichen Dienst stehen – ein Punkt, der in anderen Städten wie Berlin und Dresden längst berücksichtigt wird. Aktuell wird das letzte Angebot der Uniklinik als unzureichend betrachtet, da es hinter den Forderungen zurückbleibt. Eine Vergleichsrechnung hat ergeben, dass Pflegekräfte mit diesem Angebot in den kommenden zwei Jahren rund 4.200 Euro weniger verdienen würden als nach dem Tarifvertrag. Trotz einer Notdienstvereinbarung mussten viele geplante Operationen jedoch verschoben werden, was die Auswirkungen des Streiks verdeutlicht.
Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst
Der Streik in Cottbus ist Teil einer größeren Bewegung im öffentlichen Dienst. Über 2,6 Millionen Beschäftigte fordern mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. In Potsdam beginnen weitere Tarifverhandlungen, die sich über drei Tage erstrecken und die dritte Verhandlungsrunde in dieser Reihe darstellen. Die Gewerkschaften Verdi und dbb setzen sich für eine Tariferhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat ein, sowie für zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber hingegen betrachten die Forderungen als zu hoch und rechnen mit jährlichen Mehrkosten von fast 15 Milliarden Euro. Ein offizielles Angebot liegt noch nicht auf dem Tisch, und eine Einigung am Wochenende erscheint mehr als fraglich. Der Druck ist groß, da in mehreren Städten, darunter Niedersachsen, Hamburg und Sachsen, heute Warnstreiks stattfinden, die verschiedene Bereiche des öffentlichen Dienstes betreffen.
Die laufenden Tarifverhandlungen, die seit Ende Mai in Cottbus stattfinden, zeigen exemplarisch die Herausforderungen, die sich aus der Differenz zwischen den Forderungen der Arbeitnehmer und den Möglichkeiten der Arbeitgeber ergeben. Die nächste Verhandlungsrunde in Cottbus ist bereits für den 10. Juli angesetzt. Hier bleibt die Frage: Wird es den Verhandlungsparteien gelingen, einen tragfähigen Kompromiss zu finden, oder bleibt der Druck der Streikenden weiterhin hoch? Um diese Themen zu verfolgen, lohnt sich ein Blick in die Tarifgeschichte des öffentlichen Dienstes, die von ständigem Ringen um bessere Arbeitsbedingungen geprägt ist.
In den vergangenen Tarifrunden gab es immer wieder Forderungen nach Erhöhung der Gehälter, wie zuletzt 2021, als eine Tarifverhandlung für den öffentlichen Dienst ein Plus von 2,8 % ab 01. Dezember 2022 sicherte. Vergleicht man nun die bisherigen Ergebnisse, wird schnell klar, dass die aktuellen Ansprüche der Mitarbeiter nicht nur auf die gute alte Tradition des Streikens zurückgehen, sondern eine Antwort auf die sich stetig verändernden Lebenshaltungs- und Arbeitsbedingungen sind. Derzeit stehen zudem Tarifrunden für den öffentlichen Dienst (TVöD) und andere Bereiche auf der Agenda, die in den kommenden Monaten für Aufsehen sorgen könnten.
Es bleibt also spannend in Cottbus und anderen Regionen Deutschlands, während sich die Anforderungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst nur versammeln, aber eine Lösung weiterhin auf sich warten lässt. Die Frage, die jetzt alle bewegt, ist: Wie weit sind Arbeitgeber bereit zu gehen, um ihre Mitarbeiter zufrieden zu stellen und den Streikenden ein Ende zu setzen?
Weitere Informationen über die aktuellen Tarifverhandlungen und deren Verlauf finden Sie bei den RBB, ZDF und in der Übersicht auf oeffentlichen-dienst.de.
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Ort | Cottbus, Deutschland |
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