Senioren am Steuer: Was Fahrlehrer Uwe Strobel empfiehlt!

Senioren am Steuer: Was Fahrlehrer Uwe Strobel empfiehlt!
Dahme-Spreewald, Deutschland - In Dahme-Spreewald wird zurzeit eine spannende Debatte über die Eignung von Senioren zum Autofahren geführt. Laut einer aktuellen Umfrage der MAZ ist die Meinung gespalten: Eine knappe Mehrheit spricht sich für Fahrverbote ab einem bestimmten Alter aus. Doch es gibt auch starke Stimmen, die gegen solche Maßnahmen plädieren. Der erfahrene Fahrlehrer Uwe Strobel aus Mittenwalde, der seit fast 40 Jahren aktiv ist und zusätzlich für den ADAC arbeitet, steht klar für die individuelle Beurteilung der Fahrfähigkeit. „Die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen, hängt nicht vom Alter, sondern von der Person ab“, erklärt er. Dabei weist er darauf hin, dass 2024 Senioren ab 65 Jahren nur für jeden fünften Verkehrsunfall verantwortlich waren, was ein differenziertes Bild von älteren Autofahrern vermittelt. Walker die gleichen Umstände, häufig wird ein negatives Image dieser Altersgruppe vermittelt, was sich nicht mit den realen Statistiken deckt.
Betrachtet man die Tatsache, dass Senioren über 65 Jahre die häufigsten Opfer bei Verkehrsunfällen darstellen – sowohl als Fußgänger als auch als Fahrradfahrer – so erkennt man die Komplexität der Situation. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass diese Altersgruppe überproportional unter den Verletzten vertreten ist. Dennoch sind sie nicht überdurchschnittlich in Autounfälle verwickelt. Uwe Strobel führt aus, dass Unsicherheiten im Fahrverhalten nicht erst im Alter auftreten, sondern auch bei jüngeren Fahrern anzutreffen sind. In der Tat können Konzentration und Sehkraft mit dem Alter nachlassen, was eine gewisse Vorsicht beim Fahren erfordert.
Die Bedeutung der Selbstkritik
Wie der ADAC betont, sollten Seniorinnen und Senioren ihre Fahrfähigkeit selbstkritisch überprüfen. Es ist wichtig, sich der eigenen körperlichen und kognitiven Einschränkungen bewusst zu sein. Senioren sind oft eher Gefährdete als Gefährder im Straßenverkehr, was durch die Statistiken unterstrichen wird: 18,5 % der Unfälle mit Personenschaden in 2023 wurden von über 65-Jährigen verursacht – ein Wert, der unter ihrem Bevölkerungsanteil von rund 22 % liegt.
Hinzu kommt, dass über 50 % der tödlich verunglückten Fußgänger und Radfahrer 65 Jahre oder älter sind. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, ältere Verkehrsteilnehmer bei der Thematik der Verkehrssicherheit nicht aus dem Fokus zu verlieren. Der ADAC bietet Programme wie den „Fahr-Fitness-Check“ an, um Senioren zu helfen, ihre Fahrtechnik zu optimieren und rechtzeitig Alternativen zum Autofahren zu erwägen, wenn gesundheitliche Einschränkungen wahrgenommen werden. Besonders erwähnenswert ist auch das Programm „Sicher mobil“, das auf die Bedürfnisse aktiver Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren abgestimmt ist.
Training als Schlüssel zur Sicherheit
Die Verkehrsstatistik zeigt, dass Senioren zwar häufig in Unfälle verwickelt sind, doch eher seltener durch überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol. Die häufigsten Fahrfehler liegen in Missachtungen der Vorfahrt oder Fehlern beim Abbiegen, Wenden und Einparken. Um dem entgegenzuwirken, sind Fahrsicherheitstrainings besonders wertvoll. Diese Trainings können dazu beitragen, die Unfallrate zu senken und die Fähigkeiten älterer Fahrer zu stärken, indem sowohl praktische Übungen als auch theoretisches Wissen vermittelt werden.
Öffentlich wird häufig über verpflichtende Tests diskutiert, um die Verkehrssicherheit älterer Fahrer zu erhöhen. Während einige Länder wie Großbritannien bereits Schritte in diese Richtung unternommen haben, lehnt Bundesverkehrsminister Wissing verpflichtende Tests ab. In Deutschland gibt es gegenwärtig keine gesetzlichen Vorgaben für regelmäßige Fahrtests für Senioren, jedoch beraten viele Experten wie Ulrich Chiellino vom ADAC, dass es auf die individuelle Situation ankommt.
Die Angst vor Tests ist dabei unbegründet, da speziell geschulte Fahrlehrer die Senioren unterstützen. Uwe Strobel nennt das Beispiel eines 94-jährigen Teilnehmers, der bereit war, das Autofahren aufzugeben, wenn sein Arzt es ihm empfahl. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit, dass Senioren offen über ihre Fahrfähigkeit sprechen sollten und gegebenenfalls Rücksprache bei einem Hausarzt halten.
Die Diskussion um die Sicherheit im Straßenverkehr zeigt, dass es wichtig ist, eine Balance zwischen dem Schutz älterer Verkehrsteilnehmer und ihrer Mobilität zu finden. Umso wichtiger ist eine offene Gesprächskultur und die Bereitschaft zur Selbstreflexion.
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Ort | Dahme-Spreewald, Deutschland |
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