Energieeffizienz im Wohnungsmarkt: Wo sich der Kauf wirklich lohnt!
Die Studie des HWWI zur Energieeffizienz von Eigentumswohnungen in Deutschland beleuchtet aktuelle Trends und Preisunterschiede.

Energieeffizienz im Wohnungsmarkt: Wo sich der Kauf wirklich lohnt!
In Deutschland wird die Suche nach dem passenden Zuhause zunehmend von einem wichtigen Aspekt bestimmt: der Energieeffizienz. Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat im Auftrag der Postbank eine umfassende Studie zur Energieeffizienz von Eigentumswohnungen veröffentlicht. Die Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2025“ zeigen auf, welche Bedeutung die Energieeffizienzklasse für Käufer und Verkäufer hat. Alle EU-Staaten müssen bis 2030 einen Rückgang des durchschnittlichen Primärenergieverbrauchs von Wohngebäuden um 16% und bis 2035 um 20-22% erreichen, und diese Vorgaben gelten auch in Deutschland über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) berichtet Baulinks.
Aktuell sind etwa 31% der angebotenen Eigentumswohnungen in Deutschland in den Energieeffizienzklassen A+, A, B, C und D eingestuft. Die größte Dichte an energieeffizienten Wohnungen findet sich in den sieben großen Metropolen, die einen Anteil von 32,3% aufweisen. Besonders bemerkenswert ist, dass in 39 Regionen – vornehmlich in Ostdeutschland und Südbayern – sogar über 40% der Wohnungen in diesen Kategorien angesiedelt sind. Hier führt der Landkreis Oberhavel in Brandenburg mit 49% an, gefolgt von Jena und Rottal-Inn mit jeweils 47,9% berichtet die Postbank.
Preisanalyse von energieeffizienten Wohnungen
Die Preisunterschiede für Wohnungen variieren stark, je nach Energieeffizienzklasse. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter für Wohnungen mit Energieeffizienzklasse D oder besser zeigt eine weite Spanne. So zahlen Käufer in Jena 4.549 Euro und in Hamburg sogar 7.409 Euro pro Quadratmeter. In den Big 7 Städten liegt der Durchschnittspreis für gut bis sehr gut ausgestattete Wohnungen mit Energieeffizienz bei beeindruckenden 6.748 Euro pro Quadratmeter. Im Gegensatz dazu sind Wohnungen mit den Klassen E bis H durchschnittlich 1.782 Euro günstiger, was die Attraktivität der energieeffizienten Angebote unterstreicht vermerkt Real Estate Pilot.
Besonders hohe Preisaufschläge für energieeffiziente Wohnungen werden in Regionen wie Miesbach in Bayern beobachtet, wo Käufer auf einen Aufpreis von 3.112 Euro pro Quadratmeter treffen. In 64 Regionen Deutschlands liegen die Preisaufschläge bei über 1.000 Euro pro Quadratmeter, wobei Städte wie Hamburg und München besonders teuer sind stellt Baulinks fest.
Energieeffizienz und Kaufentscheidungen
Für Käufer ist die Entscheidung zwischen energieeffizienten und weniger effizienten Eigentumswohnungen nicht einfach. In vielen Regionen kann sich die Sanierung älterer Immobilien durchaus lohnen, was die Postbank in ihrer Studie hervorhebt. Sanierungskosten hängen vom Zustand der Immobilie und der Anzahl der Wohneinheiten ab, und könnten beispielsweise bei einem 4-Parteien-Haus ähnlich ausfallen wie in einem 20-Parteien-Gebäude. Somit ist es wichtig, auch Rücklagen und die bestehende Heizungsanlage in Betracht zu ziehen, von denen der Kaufinteressent betroffen sein wird.
Die Preise für weniger effiziente Wohnungen variieren zudem stark. In einigen Regionen, wie im Saale-Orla-Kreis, sind Käufer sogar mit einem Aufpreis von nur 223 Euro konfrontiert, während in Rostock 912 Euro mehr für weniger energieeffiziente Wohnungen gezahlt werden müssen. Das zeigt, dass Lage und Ausstattung nicht zu vernachlässigen sind berichtet die Postbank.
Alles in allem ist der Immobilienmarkt in Deutschland trotz der Herausforderungen der letzten Jahre durch die Covid-19-Pandemie, die Energiekrise und den Krieg in der Ukraine einem spürbaren Wandel unterzogen worden. Käufer sind gefordert, sowohl die aktuellen Marktbedingungen als auch die Anforderungen an die Energieeffizienz im Blick zu behalten. Schließlich wird der Kaufpreis künftig auch durch gesetzliche Vorgaben und die Nachfrage nach energieeffizienten Immobilien geprägt sein stellt Real Estate Pilot fest.