Falkensees Fleischerei kämpft gegen den Trend: Wo bleibt der Nachwuchs?

Marc Burkhart und Sven Gädecke von der Fleischerei Gädecke in Falkensee kämpfen gegen Nachwuchsprobleme im Fleischerhandwerk.

Marc Burkhart und Sven Gädecke von der Fleischerei Gädecke in Falkensee kämpfen gegen Nachwuchsprobleme im Fleischerhandwerk.
Marc Burkhart und Sven Gädecke von der Fleischerei Gädecke in Falkensee kämpfen gegen Nachwuchsprobleme im Fleischerhandwerk.

Falkensees Fleischerei kämpft gegen den Trend: Wo bleibt der Nachwuchs?

In Falkensee ist der Traditionsbetrieb der Fleischerei Gädecke ein echtes Juwel, das mit Leidenschaft und handwerklichem Geschick gegen die Übermacht der Supermärkte ankämpft. Marc Burkhart, ein 34-jähriger Kuttergeselle, hat sich hier eine berufliche Heimat geschaffen und plant, im Frühjahr 2026 seinen Meister abzuschließen. Ursprünglich aus Rheinland-Pfalz, verfolgt er seinen Traum, im Handwerk des Fleischers zu arbeiten – eine Leidenschaft, die er mit seinem Vater teilt, der ebenfalls Metzger ist. Burkhart schätzt besonders die Kreativität, die bei der Herstellung neuer Wurstsorten gefragt ist, und bringt frische Ideen in die Fleischerei ein.

Die Fleischerei wird von Sven Gädecke, 60 Jahre alt, geleitet. Als Obermeister der Fleischerinnung im Havelland sieht er es als große Herausforderung, Nachwuchs in seinem Beruf zu finden. Jährlich sucht er mindestens einen Auszubildenden als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk sowie als Fleischer. Doch die Realität ist leider ernüchternd: In den letzten Jahren gingen bei ihm kaum Bewerbungen ein, weshalb er sogar die Teilnahme an Ausbildungsmessen aufgegeben hat, da das Interesse der Jugendlichen stark zurückgegangen ist. Gädecke betont die große Bedeutung der Innung für Tradition und Kundenvertrauen.

Ein Blick in die Produktion

Die Fleischerei Gädecke produziert aus vier verschiedenen Fleischsorten etwa 300 Wurstsorten. Der Trend hin zu hochwertigem Fleisch ist besonders bei jüngeren Kunden spürbar, was auch die Lieferungen aus Europa belegen – darunter Rindfleisch aus Frankreich und Lamm aus Irland. Alle 14 Tage erfrischt eine Lieferung aus Spanien das Sortiment mit der beliebten Butifarra. Im Team wird gemeinsam an neuen Kreationen gearbeitet, wobei zwei von zehn entwickelten Produkten es oft in den Laden schaffen. Beliebte Artikel sind unter anderem die Tomahawk-Steaks und die Merguez-Bratwürste, auch wenn letzterer Artikel unterschiedliche Reaktionen bei den Kunden hervorruft.

Gädecke sieht die Konkurrenz durch die Supermärkte nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Ansporn, sich kontinuierlich zu verbessern. Die Anzeichen für einen Wandel im Konsumverhalten sind klar: Immer mehr Menschen legen Wert auf Qualität und Herkunft ihrer Lebensmittel. Auch die Herstellung holzgefeuerter Produkte wird in der Zukunft eine Rolle spielen – ein Trend, den die Fleischerei dank seiner Innovationskraft locker meistern könnte.

Die Herausforderungen des Handwerks

Insgesamt bleibt es eine Herausforderung, den hohen Qualitätsstandard zu halten und gleichzeitig junge Menschen für das Fleischerhandwerk zu begeistern. Marc Burkhart ist ein Beispiel für die positive Entwicklung und zeigt, dass es auch in Zeiten der Supermärkte handwerkliche Betriebe gibt, die florieren können. Dabei betont Sven Gädecke, dass Ideenreichtum und Kreativität im Fleischereihandwerk unverzichtbar sind, um im Wettbewerb zu bestehen.

Abschließend möchte die Fleischerei Gädecke keine Angst vor Ideenlosigkeit haben und arbeitet bereits an langfristigen Nachfolgeregelungen, um die Tradition der Fleischerei auch in Zukunft aufrechtzuerhalten. In dieser wichtigen Zeit ist es entscheidend, dass sowohl erfahrene Meister als auch neue Talente Hand in Hand arbeiten und den Wert und die Freude am traditionellen Fleischerhandwerk weitertragen.

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