Lauf für Ally: Ein bewegendes Gedenken an die Opfer der Euthanasie

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André Sole-Bergers läuft 650 km für Ally, um Spenden für einen Animationsfilm über Euthanasieopfer zu sammeln.

André Sole-Bergers läuft 650 km für Ally, um Spenden für einen Animationsfilm über Euthanasieopfer zu sammeln.
André Sole-Bergers läuft 650 km für Ally, um Spenden für einen Animationsfilm über Euthanasieopfer zu sammeln.

Lauf für Ally: Ein bewegendes Gedenken an die Opfer der Euthanasie

Ende September 2025 war ein ganz besonderes Datum für viele Menschen, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzen. André Sole-Bergers, ein engagierter Mitarbeiter der Lebenshilfe Kreis Viersen, besuchte die Lebenshilfe Brandenburg – Potsdam e.V. in Brandenburg an der Havel. Dort nahm er während seines Aufenthalts nicht nur an verschiedenen Veranstaltungen teil, sondern gab den Startschuss für einen ganz besonderen Spendenlauf: den “Lauf für Ally – für die Erinnerung”. Die Veranstaltung erinnert an Ally, ein vierjähriges Mädchen mit Down-Syndrom, das im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms ermordet wurde. Wie stadt-brandenburg.de berichtet, ist der Spendenlauf ein wichtiger Schritt, um Gelder für einen teildokumentarischen Animationsfilm zu sammeln, der die tragische Geschichte von Ally dokumentieren soll.

Insgesamt hat André Solo-Bergers über 650 Kilometer zurückgelegt, beginnend von der Gedenkstätte Waldniel-Hostert in Nordrhein-Westfalen bis hin nach Berlin, mit einem Endpunkt an der ehemaligen Zentraldienststelle der NS-Euthanasieverwaltung. Der Lauf startete am 20. August 2025 und endete am 25. September 2025. Bei seiner Ankunft in Essen am 26. August 2025 wurde er von der ersten Bürgermeisterin Julia Jacob empfangen. Dies stellte nicht nur einen bewegenden Moment dar, sondern auch einen Aufruf an die Öffentlichkeit, an diesem wichtigen Anliegen teilzunehmen und zu spenden. Der Film selbst, so erklärte Sole-Bergers, soll als pädagogisches Instrument dienen, um das Bewusstsein für Inklusion und die Geschichte von Menschen mit Behinderungen zu schärfen.

Eintrag in die Geschichte

Die tragische Geschichte von Ally und ähnlichen Schicksalen geht vielen Menschen tief unter die Haut. Rund 70.000 Menschen mit Behinderungen wurden während der Nazizeit ermordet, oft unter dem Deckmantel der “Euthanasie”. Diese traurige Tatsache wird nicht nur in Gedenkstätten thematisiert, sondern auch in Projekten wie dem geplanten Film.
Der Animationsfilm ist nicht nur ein Geschichtswerk, sondern auch ein Aufruf zum Handeln, um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen auch in der heutigen Gesellschaft voranzutreiben. „Das Schicksal von Ally liegt mir am Herzen“, erklärte Sole-Bergers, der seit 24 Jahren mit Menschen mit Beeinträchtigungen arbeitet. Es ist entscheidend, dass die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, sondern als Mahnung dient.

Inklusion – ein wichtiges Thema

Die nähere Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist auch ein Zeichen des Wandels in der Gesellschaft. In Deutschland leben etwa 10 Millionen Menschen mit Behinderungen, die nach wie vor für Gleichberechtigung und Inklusion kämpfen. Kirchen und soziale Einrichtungen stehen in der Verantwortung, sich ihrer Geschichte bewusst zu werden und aktiv an der Schaffung eines inklusiven Umfelds zu arbeiten. Vorreiter wie die evangelische Landeskirche Baden haben bereits Maßnahmen zur Umsetzung von Inklusion ergriffen, um barrierefreie Räume und Teilhabemöglichkeiten zu schaffen. In der Vergangenheit blieb der Umgang der Kirchen mit behinderten Menschen oft undurchsichtig, doch Änderungen sind in Sicht. So soll im Herbst der Aktionsplan Inklusion 2.0 überarbeitet werden, worüber auch swr.de informiert.

Wie der „Lauf für Ally“ eindrucksvoll zeigt, ist es wichtig, das Bewusstsein für das Schicksal von Menschen mit Behinderungen zu fördern. Das Ziel ist nicht nur die Finanzierung eines Films, sondern auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Inklusion. Unterstützung für das Projekt kann über die Lebenshilfe Viersen geleistet werden, die sich unermüdlich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzt. Weitere Informationen sind unter lebenshilfe-essen.de erhältlich.