CSD in Eberswalde: Mehr Sicherheit nach Angriffen auf Vielfalt

CSD in Eberswalde: Mehr Sicherheit nach Angriffen auf Vielfalt
Eberswalde, Deutschland - Am kommenden Samstag, dem 20. Juni, steht der Christopher Street Day (CSD) in Eberswalde, Brandenburg, an. Dieser soll inmitten eines erhöhten Polizeischutzes stattfinden, nachdem vor Kurzem ein gewaltsamer Angriff auf ein Fest für Vielfalt in der benachbarten Stadt Bad Freienwalde stattfand. Ein solcher Vorfall lässt niemanden kalt und trägt zur Sorge bei den Organisatoren und Teilnehmenden bei. Laut Zeit ist die Polizei gut vorbereitet, um Störungen zu verhindern und den ca. 1.500 bis 2.000 erwarteten Teilnehmern einen sicheren Rahmen zu bieten.
Doch es wird nicht nur ein Fest der Farben und Vielfalt gefeiert – am Samstag plant auch die AfD ein Sommerfest auf dem Marktplatz, direkt gegenüber dem CSD, was zusätzliche Spannungen erzeugt. Die AfD fordert ein Verbot der Regenbogenfahne an öffentlichen Gebäuden und wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet. Auch in Berlin-Marzahn sind Demonstrationen aus der rechtsextremistischen Szene gegen die „Pride Parade“ angemeldet, was die ohnehin angespannte Lage in Deutschland unterstreicht, wie rbb24 berichtet.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
Angesichts der aktuellen Bedrohungen wird die Polizei in Eberswalde mit einem erhöhten Kräfteeinsatz präsent sein, inklusive Beamten mit Hunden. An den CSD-Veranstaltungen sind in der letzten Zeit vermehrt queerfeindliche Angriffe zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr lag die Zahl queerfeindlicher Straftaten in Brandenburg bei 118 – ein Anstieg von etwa 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese beunruhigende Entwicklung geht mit einer bundesweiten Zunahme queerfeindlicher Straftaten einher, die sich laut mopo.de in nahezu jeder CSD-Demonstration widerspiegelt.
Die Organisatoren der CSDs in Deutschland, darunter auch die in Eberswalde, arbeiten intensiv daran, die Sicherheit durch verbesserte Konzepte und geschulte Ordner:innen zu erhöhen. Teilnehmende werden gebeten, in Gruppen anzureisen und queere Symbole gegebenenfalls diskret zu zeigen. Das hat auch mit der „neuen Qualität rechter Gewalt“ zu tun, die im öffentlichen Raum immer deutlicher spürbar wird, wie Marco Klingberg von der Brandenburger Polizei betont.
Ein Zeichen der Solidarität
Trotz der drohenden Gefahren sind die Vorbereitungen für den CSD Eberswalde in vollem Gange. Eingerichtet wird ein bunter Demonstrationszug, der um 13:00 Uhr durch die Innenstadt starten soll. Das Ziel: ein starkes Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen. Die Zahl der Teilnehmenden wird von den Organisatoren optimistisch mit 1.500 bis 2.000 beziffert, was deutlich mehr ist als beim ersten CSD in der Stadt, der damals etwa 1.000 Teilnehmende mobilisierte.
In einem Klima der Angst ist ein solcher Zusammenhalt wichtiger denn je. Wie so oft in der Geschichte zeigt sich, dass in Zeiten der Bedrohung der Zusammenhalt der Gemeinschaft umso stärker wird. Hinter den bunten Fahnen und der Musik kommt eine Botschaft der Hoffnung zum Vorschein, dass Vielfalt gelebt und gefeiert werden kann, egal, was geschieht. Die Sicherheitskräfte sind bereit, und die queere Gemeinschaft stellt sich auf – ein Zeichen von Mut und Widerstand gegen jegliche Art von Diskriminierung.
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Ort | Eberswalde, Deutschland |
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