Rechte Gewalt in Bad Freienwalde: Polizei durchsucht Verdächtigen!

Nach einem rechtsextremen Angriff auf ein Fest in Bad Freienwalde am 11. Juni 2025 ermittelt die Polizei gegen einen 21-Jährigen.
Nach einem rechtsextremen Angriff auf ein Fest in Bad Freienwalde am 11. Juni 2025 ermittelt die Polizei gegen einen 21-Jährigen. (Symbolbild/NAG)

Rechte Gewalt in Bad Freienwalde: Polizei durchsucht Verdächtigen!

Bad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland - In Bad Freienwalde, Brandenburg, überschattete ein gewaltsamer Vorfall ein Fest für Vielfalt, das am vergangenen Sonntag gefeiert wurde. Rund 50 Teilnehmer:innen, darunter Familien mit Kindern, genießen die festliche Atmosphäre mit Kuchenständen und Graffiti-Workshops, als es plötzlich zu einem Übergriff kommt. Eine Gruppe von zehn bis fünfzehn vermummten Männern, die dem rechtsextremistischen Spektrum zugeordnet werden, stürmte die Veranstaltung und sorgte für Panik. Tagesspiegel berichtete, dass die Polizei am Mittwoch in den Wohnräumen eines 21-jährigen Verdächtigen und seiner Eltern Durchsuchungen durchführte. Es wurden Bekleidungsstücke und Mobiltelefone sichergestellt.

Die verdächtige Person ist mit der Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ verbunden, die für ihre neonazistischen und migrationsfeindlichen Positionen bekannt ist. Die Partei hat etwa 70 Mitglieder in Brandenburg und 950 bundesweit. Dies ist kein Einzelfall; die Zunahme junger rechtsextremer Gruppen hat in den letzten Jahren beunruhigende Ausmaße erreicht. Laut dem Verfassungsschutz liegt das gewaltorientierte Personenpotenzial im Rechtsextremismus bei rund 15.300 Personen, und die Anzahl rechtsextremer Straftaten hat einen alarmierenden Anstieg verzeichnet. Verfassungsschutz stellte fest, dass die Zahl der rechtsextremistischen Gewalttaten im Jahr 2024 um 11,6 % gestiegen ist.

Ein Zeichen gegen Intoleranz

Das Fest, das zum fünften Mal stattfand und vom Bündnis „Bad Freienwalde ist bunt“ organisiert wurde, wollte ein klares Zeichen gegen Queerfeindlichkeit und Hass setzen. Doch der Übergriff steht nicht isoliert da; die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung und einem möglichen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, und Videos dokumentieren die gewaltsamen Ausschreitungen. Laut dem Volksverpetzer handelt es sich bei den Angreifern mutmaßlich um Jungnazis, die aus dem Umfeld der neofaschistischen Partei stammen.

Das Eingreifen von Ordner:innen vor Ort verhinderte Schlimmeres. Dennoch bleibt die Frage im Raum, wie in Zukunft der Schutz solcher Veranstaltungen verbessert werden kann. Die Polizei hat bereits angekündigt, verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für bevorstehende Events, darunter einen Christopher Street Day in Eberswalde, zu planen.

Ein teuflischer Kreislauf

Der Vorfall ist Teil eines größeren Problems, das seit den Corona-Maßnahmen an Sichtbarkeit gewonnen hat. Neonazistische Gruppen rekrutieren aktiv junge Mitglieder und nutzen gesellschaftliche Themen, um ihre Ideologien zu verbreiten. Die durchschnittliche Besucherzahl bei rechtsextremistischen Veranstaltungen ist zwar rückläufig, dennoch sind die Aktivitäten dieser Gruppen alarmierend und erfordern gesamtgesellschaftliche Maßnahmen.

In einem Statement bekräftigte das Bündnis „Bad Freienwalde ist bunt“ sein Engagement für eine vielfältige und solidarische Gesellschaft und stellte klar, dass man sich nicht durch Gewalt zum Schweigen bringen lässt. Das Fest und seine Botschaft bleiben wichtiger denn je, um dem Rechtsruck und der Ideologie von Hass entgegenzuwirken.

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OrtBad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland
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