Brandenburgs Feuerwehr hat neuen Chef: Sebastian Kalka übernimmt!
Sebastian Kalka wird neuer Amtsleiter der Feuerwehr in Brandenburg an der Havel und steht vor großen Herausforderungen nach Untreue-Vorwürfen.

Brandenburgs Feuerwehr hat neuen Chef: Sebastian Kalka übernimmt!
Heute ist ein wichtiger Tag für die Feuerwehr in Brandenburg an der Havel: Sebastian Kalka übernimmt die Leitung der Berufsfeuerwehr. Der 2003 zum Feuerwehrmann ernannte Kalka kommt von der Kreisverwaltung Oberhavel, wo er den Fachbereich Sicherheit und Ordnung leitet. Erst Anfang 2023 trat er als Hauptbrandmeister der Freiwilligen Wehr in Fehrbellin in Erscheinung und hat sich seitdem intensiv in der Interessengemeinschaft der Brandreferendare und Aufstiegsbeamten des höheren feuerwehrtechnischen Dienstes engagiert. Thomas Barz, Beigeordneter und zuständig für die Feuerwehr, bestätigte, dass Kalka aus zwei Bewerbern ausgewählt wurde. Momentan ist Kalka im Urlaub und für Anfragen nicht erreichbar.
Die Umstellung an der Spitze der Feuerwehr geschieht in einer Zeit, die von Herausforderungen geprägt ist. Vorgänger Mathias Bialek wurde im September 2023 vom Dienst freigestellt. Gegen ihn ermittelt die Korruptionsstaatsanwaltschaft Neuruppin wegen Verdachts auf Untreue und Vorteilsnahme, insbesondere im Zusammenhang mit der Einführung einer umstrittenen Personaleinsatz-Planungssoftware. Diese Software, die demnächst ausgemustert werden soll, hat bereits für einiges Aufsehen gesorgt, da sie in der Vergangenheit ungenügende Schulungen für die Feuerwehrmitarbeiter vor Kurzem verschlungen hat, ohne dass Schulungen tatsächlich durchgeführt wurden. Im Rahmen der Ermittlungen wurden sogar Durchsuchungen im Rathaus und in der Feuerwache vorgenommen. Bialek selbst wurde im Sommer vor dem Amtsgericht Brandenburg freigesprochen, allerdings hat die Staatsanwaltschaft bereits Rechtsmittel eingelegt.
Herausforderungen für die Feuerwehr
Mit Kalka an der Spitze sieht sich die Feuerwehr in Brandenburg an der Havel zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Derzeit umfasst das Amt für Feuerwehr und Rettungswesen 187 Vollzeitstellen, von denen mehr als zwei Dutzend unbesetzt sind. Der interimistische Leiter Uwe Hohn, der die Feuerwehr während der Übergangszeit führte, hat nun die Pensionsgrenze erreicht. Kalka wird neben der Bewältigung interner Schwierigkeiten auch dafür verantwortlich sein, die Reaktion auf Katastrophen und Notlagen zu verbessern. In einer Tagung des Deutschen Feuerwehrverbands in Berlin wurden kürzlich Themen wie die Reaktionsfähigkeit der Feuerwehren auf Krisenszenarien besprochen. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse betonte die Notwendigkeit, die aktuellen globalen Herausforderungen in den Blick zu nehmen.
Zusätzlich zur internen Umstrukturierung ist Kalka gefordert, sich mit einer wachsenden Bedrohungslage auseinanderzusetzen, wie sie in Krisenfällen wie dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine oder dem Gaza-Konflikt sichtbar wird. Auch der Vorschlag eines Paradigmenwechsels im Fähigkeitsmanagement könnte für die Feuerwehr von Bedeutung sein, um die Ressourcen besser an die aktuellen Anforderungen anzupassen.
Der Weg, der vor Sebastian Kalka liegt, ist also alles andere als einfach. Sollte er es jedoch schaffen, die nötige Stabilität und Effizienz in die Feuerwehr zu bringen, könnte er einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Brandenburg an der Havel leisten.