Oranienburg im Mietpreis-Alarm: Steigende Sorgen und ein Plan gefordert!
Oranienburg, Brandenburg: Mietpreisentwicklung, steigende Einwohnerzahlen und Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt 2025.

Oranienburg im Mietpreis-Alarm: Steigende Sorgen und ein Plan gefordert!
In Oranienburg wird die Luft dünner für Wohnungssuchende. Angesichts der ständig steigenden Mieten hat die Sorge um Wohnraumknappheit zugenommen. Laut maz-online leidet die Stadt unter dem Druck, den die Wohnsituationen in Berlin auf den Märkten der Umlandgemeinden ausüben. Jährlich wächst die Einwohnerzahl, was die Herausforderung für Wohnungssuchende erheblich verstärkt.
Besonders besorgt sind junge Familien, wie eine Mutter und eine Erzieherin berichten. Die AfD-Kandidatin Anja Waschkau fordert im bevorstehenden Bürgermeisterwahlkampf, dass die Mietpreise unter 10 Euro pro Quadratmeter fallen müssen. Diese Forderung bezieht sich auf die Wahrnehmung, dass die gegenwärtigen Mieten nicht mehr tragbar sind. Doch die Stadtverwaltung ist anderer Meinung, insbesondere die beiden Experten Christian Urban und Christian Kielczynski, die darauf hinweisen, dass Oranienburg „keine Wohnungsnot“ hat. Urban, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Woba, betont, dass die Durchschnitts-Kaltmiete für die Woba-Wohnungen bei 6,05 Euro pro Quadratmeter liegt.
Entwicklung des Mietmarktes
Historisch betrachtet waren die Preise für Mietwohnungen in Oranienburg rund um die Jahrtausendwende noch recht moderat. Mit der Zeit und einer dynamischen Entwicklung, die durch Zuzüge aus Berlin sowie die Verbesserung der Lebensqualität vorangetrieben wurde, stiegen die Mietpreise zwischen 2010 und 2020 kontinuierlich an. Der aktuelle Mietspiegel zeigt, dass die durchschnittlichen Mietpreise mittlerweile bei etwa 8,50 Euro pro Quadratmeter liegen, mit einem Anstieg von 6,50 Euro im Jahr 2015 bis zu 8,50 Euro im Jahr 2022, wie auf immobilienscout24 nachzulesen ist. Besonders Neubauten können bis zu 11 Euro pro Quadratmeter kosten, während Urban künftige Projekte sogar bei 13 Euro pro Quadratmeter ansiedelt.
Dieser Preisanstieg wird durch mehrere Faktoren begünstigt: Die Nähe zu Berlin macht Oranienburg für Pendler besonders attraktiv, während verbesserte Infrastruktur und mehr Arbeitsplätze die Nachfrage nach Wohnraum zusätzlich antreiben. Darüber hinaus bleiben die Mieten im Altbestand trotz dieser Entwicklungen unter 10 Euro pro Quadratmeter.
Die Herausforderung für die Stadt
Stadtplaner Christian Kielczynski erläutert, dass die Bevölkerung in Oranienburg ein gesamtwirtschaftliches Plus darstellt, das jedoch auch Herausforderungen mit sich bringt. So ist der Leerstand von 6 Prozent im Vergleich zu Berlin doppelt so hoch, was aus Sicht von Kielczynski nicht als Wohnungsnot, sondern als „Wachstumsschmerzen“ interpretiert werden sollte. Er erklärt, dass die Stadt aktiv an den notwendigen Entwicklungen arbeitet.
Doch nicht alle Bürger sind von der aktuellen Lage überzeugt. Wolfgang B., ein langjähriger Einwohner, sieht das Wohnproblem als übertrieben dargestellt und bemängelt, dass Arbeiterfamilien sich heutzutage oft kein Eigenheim mehr leisten können. Seiner Meinung nach ist es wichtig, die Diskussion rund um den Wohnungsmarkt realistisch zu führen, um Lösungen zu finden, die für alle Schichten der Gesellschaft tragbar sind.
Die Entwicklung des Mietmarktes in Oranienburg bleibt spannend. Laut aktueller-mietspiegel sind die kommenden Jahre geprägt von einer weiteren Preiserhöhung, die sowohl durch die Beliebtheit der Stadt als auch durch infrastrukturelle Verbesserungen bedingt ist. Die Stadt steht somit vor der Aufgabe, einerseits die Wohnraumnachfrage zu decken und andererseits für bezahlbare Mieten zu sorgen – eine Herausforderung, die viele Städte in der Region betrifft.