Senftenberg schließt erste Kita: Geburtenrückgang trifft die Region!

Senftenberg schließt erste Kita: Geburtenrückgang trifft die Region!
Senftenberg, Brandenburg, Deutschland - In Senftenberg, Brandenburg, steht eine traurige Veränderung an: Die Kita „Froggi“ wird Ende Juli schließen. Mit einer Auslastung von lediglich 54,3 Prozent der 70 verfügbaren Plätze ist die Kita nicht mehr rentabel. Dies ist kein Einzelfall, sondern spiegelt den Bundestrend wider: Der Rückgang der Geburtenzahlen betrifft Deutschland, insbesondere die östlichen Bundesländer, und ist nicht erst seit gestern ein großes Thema. Genau das -Tagesschau- berichtet.
Sozialdezernent Alexander Erbert weist darauf hin, dass die Geburtenzahlen in den letzten zwei Jahren rückläufig sind und inzwischen das Niveau von vor einem Jahrzehnt erreicht haben. Im Jahr 2023 wurden in Ostdeutschland 52 Prozent weniger Kinder geboren als im Jahr 1990. Besonders im ländlichen Raum Brandenburgs sinken die Geburtenzahlen seit Jahren, was teilweise auf wirtschaftliche Unsicherheiten und Krisen zurückzuführen ist.
Die Kita-Situation in Brandenburg
Die Schließung der Kita „Froggi“ ist Teil eines größeren Problems. Der Landkreis betreut aktuell rund 7.200 Kinder in über 90 Einrichtungen, doch der Kita-Bedarf wird regelmäßig überprüft und alle drei Monate an die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst. Während in Großräschen beispielsweise eine neue Kita geplant wird, um den Bedürfnissen der kleinen Bürger gerecht zu werden, ist der Trend des Rückgangs in vielen weiteren Gemeinden Deutschlands sichtbar.
In Berlin und Brandenburg stehen immer mehr Kita-Plätze leer. Wie das -RBB24- berichtet, gibt es in Berlin beispielsweise 1.565 freie Plätze bei städtischen Trägern und weitere 7.215 Plätze bei freien Trägern. In Brandenburg, wo allerdings keine zentrale Übersicht besteht, wird die Verfügbarkeit von Kitas in einigen Kommunen zwar gemeldet, doch eine klare Übersicht fehlen oftmals.
Erstaunlich ist auch der Anstieg der Wahlmöglichkeiten für Eltern. Trotz der steigenden Zahl an freien Plätzen sieht die Realität vor Ort oft ganz anders aus: Es gibt große Unterschiede zwischen den Bezirken. Einige, wie Neukölln, kämpfen mit einem Mangel an Kita-Plätzen, während andere Regionen, wie Pankow, mehr Platz anbieten können.
Die Herausforderung des Personalmangels
Doch nicht allein die Anzahl der Plätze ist entscheidend; auch der Fachkräftemangel macht den Kitas zu schaffen. Berichten zufolge hat Brandenburg in den Krippen einen Betreuungsschlüssel von 1 zu 4,25 und im Kindergarten von 1 zu 10. In vielen Einrichtungen spüren die Teams den Druck, da die Erzieher belastet sind und sich eine flexiblere Handhabung der Arbeitszeiten wünschen. Dies wird durch einen hohen Krankenstand in der Branche nochmals verstärkt.
Der bevorstehende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab August 2026 birgt zusätzliche Herausforderungen für die Kitas. Während Eltern über eine Ausweitung der Betreuungsangebote freuen könnten, bleiben viele Einrichtungen unter Druck, die aktuellen Strukturen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig neue Standards zu erfüllen. Rückblickend auf die Entwicklungen seit den 90er Jahren ist zu erkennen, dass der demografische Wandel auch in den nächsten Jahren in unseren Städten und Dörfern spürbare Spuren hinterlassen wird.
Mit diesem Blick auf die demografischen Herausforderungen in Deutschland wird klar, dass sowohl gesellschaftliche als auch wirtschaftliche Faktoren entscheidend für die Zukunft der Kindertagesstätten sein werden. Ein Ausblick in die kommenden Jahre zeigt, dass die Anstrengungen zur Verbesserung der Kita-Situation nicht nur dringend notwendig, sondern auch unerlässlich sind, um den Bedürfnissen junger Familien gerecht zu werden. Emil Stein, ein Expertenstimme aus dem Bildungssektor, betont: „Ohne flexible Raumnutzung und innovative Betreuungsformate haben wir keine Chance, die Herausforderungen zu meistern“ -ZDFheute-.
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Ort | Senftenberg, Brandenburg, Deutschland |
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