Große Razzien in Berlin: Drogenhandel über EncroChat aufgeflogen!

Große Razzien in Berlin: Drogenhandel über EncroChat aufgeflogen!

Berlin, Deutschland - Heute stellte die Polizei Berlin bei einer großangelegten Aktion erneut die gefährlichen Verstrickungen des Drogenhandels in der Hauptstadt unter Beweis. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin durchsuchten Einsatzkräfte mehrere Objekte und nahmen zwei Verdächtige fest. Bei diesen handelt es sich um einen 52-Jährigen und seinen 32-jährigen Sohn, die unter Verdacht stehen, zwischen April und Juni 2020 über den Messengerdienst „EncroChat“ mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Insbesondere drehten sich die Geschäfte um Cannabis und Kokain, wobei die Ermittler dem jüngeren Beschuldigten die Einfuhr von mindestens 60 Kilogramm Haschisch aus der Schweiz nach Deutschland vorwerfen. Der ältere Mann soll darüber hinaus im Kilogrammbereich mit Kokain, Heroin, Crystal Meth und Marihuana gedealt haben. [Cityreport] berichtet, dass die Durchsuchungen in einer Wohnung in Westend sowie in einer Bar in Wilmersdorf und einem Einfamilienhaus in Heinersdorf stattfanden.

Bei der Razzia stellten die Beamten mehrere wichtige Beweismittel sicher. Dazu gehören Geldbeträge im fünfstelligen Bereich, etwa drei Kilogramm Cannabis, 32 Gramm Kokain sowie über ein Kilogramm einer mutmaßlichen Betäubungsmittelsubstanz. Auch eine Paketwaage, Feinwaagen und umfangreiche Aufzeichnungen über Händlergeschäfte fanden die Ermittler. Ein ganz besonderes Augenmerk fiel auf zwei Tresore, in einem von ihnen lag ein nicht geladener Revolver sowie zwei PTB-Waffen mit 50 Schuss Munition. Überraschenderweise wurde der 32-Jährige während des Einsatzes nicht angetroffen. Beide festgenommenen Beschuldigten wurden nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung wieder entlassen, und die Ermittlung wird fortgesetzt.

Hintergrund der Ermittlungen

Die vorliegenden Ermittlungen stehen im Kontext eines umfassenden Kampfs gegen die organisierte Kriminalität in Deutschland, der durch den Hack des Kryptohandy-Anbieters EncroChat vor vier Jahren erheblichen Auftrieb erhielt. Diese Maßnahme führte zu über 1.700 Festnahmen und einem riesigen Datenfundus, den die Polizei zur Überwachung von Drogenhändlern nutzte. Trotz dieser Erfolge zeigt sich jedoch, dass die Strukturen der organisierten Kriminalität nicht nachhaltig geschwächt werden konnten. So führte der Verlust von EncroChat zu einem regelrechten Vakuum in der Szene, was neue Verteilungskämpfe nach sich zieht, wie ein Drogendealer berichtet. Auch die Innenministerin Nancy Faeser äußerte sich optimistisch, während der Hamburger Innensenator Andy Grote betonte, dass sich die Kriminalität durch den Hack neu sortiert hat. [Tagesschau] informiert, dass die Kriminalstatistik in Berlin 2023 einen alarmierenden Höchststand an Gewaltverbrechen aufwies.

Ein weiterer Aspekt, der die Situation kompliziert macht, ist die rechtliche Bewertung der erlangten Beweismittel. So hat ein Gericht in Berlin kürzlich entschieden, dass Daten von EncroChat nicht verwertbar sind, weil sie unter nicht rechtsstaatlichen Bedingungen erlangt wurden. Die Vorsitzende Richterin stellte fest, dass die Staatsanwaltschaft nicht für die Erhebung der Daten verantwortlich war und es an ausreichenden Beweisen für die rechtmäßige Nutzung fehlte. [EKS] hebt hervor, dass dies die gesamte Ermittlungsstrategie in Frage stellt und wesentliche Herausforderungen für die Polizei mit sich bringt.

Obwohl die Behörden eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenhandels ergreifen, gibt es kaum Fortschritte bei der Verfolgung der Hintermänner. Vielmehr zeigt eine Abfrage Ihres Vertrauens, dass die meisten Festnahmen im Bereich der Zwischenhändler zu verzeichnen sind. Der Systemwechsel bringt gewaltsame Auseinandersetzungen mit sich, und für die Zukunft bleibt ungewiss, wie die Sicherheitslage in den betroffenen Städten aussehen wird.

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OrtBerlin, Deutschland
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