Hochwasser-Risiko in Brandenburg: 14.000 Adressen bedroht!
Hochwasser-Risiko in Brandenburg: 14.000 Adressen bedroht!
Oder-Spree, Deutschland - In einer kürzlich veröffentlichten Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wird deutlich, dass viele Bundesländer in Deutschland nicht ausreichend gegen Hochwasser geschützt sind. Besonders alarmierend ist die Situation in Brandenburg, wo rund 6,2 Prozent der Landesfläche einem sehr hohen Risiko bei einem Jahrhunderthochwasser ausgesetzt sind. Das betrifft etwa 14.000 Wohnadressen in diesem Bundesland, wie rbb24 berichtet. Auch Nordrhein-Westfalen zeigt sich mit einem Risiko von 6,8 Prozent als besonders anfällig, was eine der höchsten Gefährdungen in Deutschland darstellen würde.
Was bedeutet das konkret? Der Begriff „Jahrhunderthochwasser“ beschreibt einen Hochwasserabfluss, der statistisch gesehen einmal in 100 Jahren erreicht oder überschreitet wird. Historische Daten zeigen, dass mit steigenden Temperaturen aufgrund des Klimawandels solche Wasserstände häufiger auftreten können. Nicht nur in Brandenburg, sondern auch in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen gibt es extrem hohe Risiken. Bayern hat mit 8,29 Punkten den höchsten Risikograd – da sind über 65.000 Wohnadressen betroffen. Die DUH sieht hier dringenden Handlungsbedarf für den Hochwasserschutz, der oft durch naturbasierte Konzepte wie die Renaturierung von Auen und Flüssen ergänzt werden könnte, wie ZDF heute ergänzt.
Insgesamt besorgniserregende Situation
Eine Übersicht der Hochwasser-Risiken zeigt, dass in zehn Bundesländern die Gefahren hoch und häufig sehr hoch sind. Besonders betroffen sind München und das Umland mit seinen zahlreichen Wohnadressen in Hochwasserzonen. In Berlin hingegen sind es nur 151 Adressen, die in der Gefahrenzone liegen – ein vergleichsweise geringes Risiko. Dennoch sollte man die alarmierenden Entwicklungen im Hinterkopf behalten, besonders wenn man bedenkt, dass unzureichende Schutzmaßnahmen Hunderttausende von Menschen gefährden könnten. DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner kritisiert die aktuellen Schutzmaßnahmen als nicht ausreichend.
Die bayerische Statistik ist besonders eindrücklich: 4,25 Prozent der Landesfläche sind gefährdet, doch die Mehrheit der gefährdeten Adressen liegt hier. Vergleichsweise sieht es in anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Hessen ähnlich aus, jedoch sind die Gefahren dort in den entsprechenden Überblicken ebenfalls hoch, was die Verantwortung der jeweiligen Landesregierungen verdeutlicht.
Klimawandel als Treiber für Hochwasser
Hinter all diesen Entwicklungen steht ein zentraler Faktor: der Klimawandel. Laut einer Analyse von Deutschlandfunk haben schwere Niederschläge seit den 1950er-Jahren weltweit an Häufigkeit und Intensität zugenommen. Diese Tendenz wird sich voraussichtlich weiter verstärken, da sich die durchschnittliche Temperatur in Deutschland seit 1881 kontinuierlich erhöht. Die Erwärmung der Meere führt nicht nur zu mehr Verdunstung, sondern auch zu vermehrten Niederschlägen, die ganze Regionen überfluten können.
Massive Regenfälle in den letzten Jahren, wie sie beispielsweise im Oktober 2024 in der spanischen Provinz Valencia auftraten, führten zu verheerenden Überschwemmungen und bekräftigen die Dringlichkeit effektiver Hochwasserschutzmaßnahmen. In Deutschland zeigte sich im vergangenen Jahr, dass auch Regionen wie Bayern und Brandenburg von starken Regenfällen betroffen waren. Die Notwendigkeit, den Hochwasserschutz zu verbessern, wird immer deutlicher.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat darauf reagiert und ein neues Gesetz erarbeitet, das den Bau von Dämmen und Deichen beschleunigen soll. Doch Kritiker warnen, dass nicht nur technische Lösungen gefragt seien, sondern auch eine tiefgreifende Strategie zur Renaturierung von Flächen und den Aufbau von Frühwarnsystemen.
Die Studie der DUH ist ein eindringlicher Aufruf, den Hochwasserschutz endlich ernst zu nehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.
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Ort | Oder-Spree, Deutschland |
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