Kriegsnarben in Berlins Flüssen: Kunst als Stimme der Erinnerung

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Entdecken Sie im Artikel „Oder-Spree“ die Spuren von Krieg und Umweltbelastung an Flüssen, die Chancen für ökologische Regeneration bieten.

Entdecken Sie im Artikel „Oder-Spree“ die Spuren von Krieg und Umweltbelastung an Flüssen, die Chancen für ökologische Regeneration bieten.
Entdecken Sie im Artikel „Oder-Spree“ die Spuren von Krieg und Umweltbelastung an Flüssen, die Chancen für ökologische Regeneration bieten.

Kriegsnarben in Berlins Flüssen: Kunst als Stimme der Erinnerung

Die Echos der Vergangenheit sind oft näher, als wir denken. Dies wird einmal mehr deutlich durch den Bombenfund in der Berliner Spree. Diese Entdeckung ist ein stabiles Zeichen dafür, dass die Narben, die Kriege in der Landschaft hinterlassen, tief sitzen. Wie die Sonnenseite berichtet, zeigen Flüsse nicht nur die physischen Spuren von Konflikten in Form von Altlasten, sondern auch die beeinflussten Ökosysteme sind ein ständiger Reminder an die Schrecken der Kriege.

Im Rahmen eines aktuellen Interviews haben Künstler*innen und Forschende wie Claudia van Hasselt, Oleksandra Shumilova, Nicolas Wiese und Christian Wolter ihre Sichtweisen zu diesem Thema dargelegt. Wiese betont, dass die Gefahren von Bomben auch Jahrzehnte nach ihrem Abwurf in der Luft hängen. Dabei ist das Projekt “PEACES so far” entstanden, das untersucht, wie Flüsse als Spiegelbilder von Kriegen fungieren können.

Flüsse als Spiegel der Vergangenheit

Claudia van Hasselt hat dabei die langfristigen Folgen von Konflikten ins Zentrum ihrer Überlegungen gerückt. Diese äußern sich nicht nur in der Zerstörung der Natur, sondern auch im Alltag der betroffenen Menschen. Christian Wolter beschreibt, dass Munitionsreste, wie zum Beispiel an der Oder, zur traurigen Realität geworden sind. Um diese Gefahren zu beseitigen, sind umfassende Räumungsaktionen notwendig.

Ein weiteres Beispiel ist der Kakhovka-Stausee in der Ukraine, der sich nach einem Dammbruch entleert. Die Folgen sind gravierend: Das dortige Ökosystem zeigt Anzeichen der Regeneration, jedoch belasten Sedimente, die Schwermetalle enthalten, die Umgebung. Das zeigt, wie komplex die Nachwirkungen von Kriegen auf die Umwelt sind.

Risiken und Chancen

Durch die toxische Verschmutzung, die durch die militärische Nutzung von Flüssen verursacht wird, entstehen nicht nur Umweltprobleme, sondern auch gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung. Wolter warnt vor der Akkumulation von Schadstoffen in der Nahrungskette. Doch nicht alles ist verloren: Die Zerstörung kann auch Chancen für die ökologische Regeneration bieten. So könne sich die Natur in vielen Fällen “verlorene” Gebiete zurückholen, wie von van Hasselt angeführt.

Das Kunstprojekt, das die “versehrten Flüsse” zum Thema hat, beleuchtet diesen komplexen Zusammenhang zwischen Zerstörung und Heilung mit Hilfe von Bild, Ton und Vibration. Die Vielzahl an gesammelten Daten zeigt visuell die Unterschiede zwischen gesunden und belasteten Flüssen auf und sensibilisiert damit die Gesellschaft für diese Thematik. Die Berlin Science Week hat bereits erste Ausschnitte dieses Projekts gezeigt, und es wird klar, wie wichtig die Flüsse für das Klima sowie die Ziele der Biodiversität sind. Sie müssen ins Zentrum der Schutzbemühungen gerückt werden.

Geht man noch weiter zurück, so sind Flüsse nicht nur Teil von Landschaften, sondern auch von Konflikten. In Kriegen haben sie als Frontlinien gedient. Dämme wurden oft als Waffen eingesetzt. Dies verdeutlicht, wie das Projekt “PEACES so far” mit der Frage spielt, wie Flüsse als Opfer und gleichzeitig als Orte der Regeneration betrachtet werden können.

Die Debatten um die ökologischen und psychosozialen Spuren, die Kriege hinterlassen, sind weitreichend. Die Einblicke und Ergebnisse der betroffenen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen zeigen, dass bei der Betrachtung von Krieg und Frieden die Rolle der Natur nicht unbeachtet bleiben darf.