Rote Flammen in Jena: Über 6.000 für Antifa gegen Rechts!

In Jena demonstrierten am 14. Juni 2025 über 6.000 Menschen für Antifa und gegen rechte Gewalt, unterstützt von bundesweiten Gruppen.
In Jena demonstrierten am 14. Juni 2025 über 6.000 Menschen für Antifa und gegen rechte Gewalt, unterstützt von bundesweiten Gruppen. (Symbolbild/NAG)

Rote Flammen in Jena: Über 6.000 für Antifa gegen Rechts!

Jena, Deutschland - Am 14. Juni 2025 fanden sich in Jena über 6.000 Menschen zusammen, um unter dem Motto „Antifa ist notwendig“ ein starkes Zeichen gegen staatliche Repression und rechtsextreme Gewalt zu setzen. Diese Demonstration, die von einem breiten Bündnis antifaschistischer Gruppen organisiert wurde, zog etwa doppelt so viele Teilnehmer an wie ursprünglich erwartet, was die Bedeutung dieser Veranstaltung unterstreicht. Der Demonstrationsort, der Platz vor dem Jentower, wurde von den Teilnehmenden mit Rauch bengalischer Fackeln in ein eindrucksvolles Rot getaucht. Auch Feuerwerkskörper und Böller sorgten für ein eindrucksvolles Bild, wie die Jungle.World berichtet.

Besonders in Jena hat so eine Versammlung eine gewichtige Bedeutung, da die Haupttäter des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) von dort stammen. Daher war die Stimmung von einem starken Gefühl der Solidarität geprägt. Die Teilnehmer bekundeten nicht nur ihre Unterstützung für die Opfer rechter Gewalt, sondern zeigten auch ihre Entschlossenheit im Hinblick auf die Auslieferung von Maja T., einer antifaschistischen Aktivistin. Diese wurde vor einem Jahr rechtswidrig nach Ungarn ausgeliefert und steht dort wegen schwerer Körperverletzung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor Gericht. Maja Ts Vater appellierte während der Demonstration eindringlich an die Teilnehmer, auf Gewalt zu verzichten, und forderte eine bessere Behandlung und Haftbedingungen für seine Tochter, wie die Jenaer Nachrichten feststellen.

Ein klares Signal gegen Extremismus

Die Redebeiträge bei der Demonstration richteten sich konkret gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. In Anbetracht der noch immer steigenden Zahlen rechtsextremistischer Straftaten in Deutschland, was sich in einem bemerkenswerten Anstieg auf 37.835 Delikte im Jahr 2024 niederschlug, wurde die Dringlichkeit dieser Proteste nochmals verdeutlicht. Auch die Seite des Verfassungsschutzes verweist darauf, dass das Personenpotenzial gewaltorientierter Rechtsextremisten zuletzt auf rund 15.300 Personen geschätzt wurde.

Während der Veranstaltung kam es zu einigen Auseinandersetzungen, die zur Registrierung von fünf Straftaten führten, darunter versuchte und vollendete Körperverletzung durch Pyrotechnik. Insgesamt wurden drei Polizisten und zwei Zivilpersonen leicht verletzt, was die Polizei dazu veranlasste, mit mehreren Hundertschaften aus Thüringen, Bayern und Sachsen präsent zu sein. Verkehrseinschränkungen störten zudem für mehrere Stunden den Innenstadtbereich der Stadt, was jedoch die Entschlossenheit der Demonstrierenden nicht minderte.

In Anbetracht der gesellschaftlichen und politischen Dynamik ist zu hoffen, dass solche großen Demonstrationen nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar für eine breite Öffentlichkeit bleiben, um die fortdauernde Bedrohung durch rechten Extremismus und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Spannungen in den Fokus zu rücken.

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OrtJena, Deutschland
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