Vogelgrippe-Angst: 400.000 Tiere getötet – Pandemiegefahr wächst!
Die Vogelgrippe breitet sich 2025 in Ostprignitz-Ruppin aus, 400.000 Tiere wurden getötet. Experten warnen vorPandemie-Risiko.

Vogelgrippe-Angst: 400.000 Tiere getötet – Pandemiegefahr wächst!
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland aus und sorgt für Alarmstimmung, insbesondere unter Tierhaltern und Naturschützern. Bereits rund 400.000 Nutztiere mussten aufgrund des gefährlichen H5N1-Virus getötet werden. Diese massive Zahl verdeutlicht die Schwere der Situation, die von der Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Christa Kühn, als „hoher Virusdruck“ beschrieben wird, der vor allem durch gesunde Wildvögel in die Bestände gelangt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) spricht sogar von einer Pandemie, da die aktuellen Ausbrüche und die vorzeitige Infektionswelle in diesem Jahr vieles über den Zustand der Vogelbestände und die Geflügelhaltung in Deutschland aussagen.
Besondere Risikogruppen und betroffene Regionen
Kraniche zählen zu den besonders betroffenen Arten; sie sterben massenhaft, wie die aktuellen Berichte belegen. Alleine in Brandenburg verendeten über 1.000 Kraniche in einem Vogelschutzgebiet. Aber nicht nur das, auch kommerzielle Geflügelbetriebe sind hart getroffen: So mussten in Nordrhein-Westfalen fast 19.000 Tiere gekeult werden, während in Brandenburg über 9.000 Vögel aus zwei Betrieben desinfiziert und in Mecklenburg-Vorpommern sogar etwa 150.000 Hühner in großen Legehennenhaltungen den strengen Maßnahmen zum Opfer fielen. Aufgrund dieser schweren Verluste hat das Bundeslandwirtschaftsministerium bei der EU eine Erhöhung der Entschädigungszahlungen für wertvolle Tiere von 50 auf 110 Euro beantragt.
Die Ausbreitung des H5N1-Virus wurde besonders durch die Zugvögel begünstigt, die in großen Gruppen reisen und damit die Übertragung des Virus erleichtern. Ralf Reinhardt, Landrat im Brandenburger Kreis Ostprignitz-Ruppin, äußert bereits besorgte Gedanken über mögliche Preiserhöhungen in den Handelssystemen, was gerade Kleinfamillien erheblich treffen könnte. Auch Hans-Peter Goldnick, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft, zeigt sich zwar beunruhigt, sieht aber auch die Lage als kontrollierbar an.
Präventive Maßnahmen und Empfehlungen
Für die Bevölkerung gilt es, wachsam zu bleiben: Der NABU rät dringend davon ab, kranke oder tote Vögel anzufassen. Das Friedrich-Loeffler-Institut ist aktiv dabei, die Situation im Blick zu behalten und – was besonders wichtig ist – strenge Sicherheitsmaßnahmen in den betroffenen Betrieben zu etablieren. Hierzu gehören unter anderem Schutz- und Überwachungszonen sowie die Desinfektion von Schuhwerk und Gerätschaften, um einen weiteren Ausbruch des Virus zu verhindern.
Die gesundheitlichen Risiken der Vogelgrippe für Menschen sind aktuell als äußerst gering einzustufen. Es gibt derzeit keine Hinweise auf eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung, und während vergangene Ausbrüche in Asien zu Todesfällen führten, können die Experten in der EU bislang keine risikobehafteten Infektionen bestätigen. „Die Ansteckung für Menschen ist extrem unwahrscheinlich“, so die Experten, die dennoch warnen: eine völlige Sicherheit kann niemand garantieren. Der Virologe Martin Beer erwartet allerdings eine weitere Ausbreitung des Virus, insbesondere unter Wildvögeln, da die aktuellen Dreimonats-Zyklen der Ansteckung der Vogelpopulationen offenbar einen verheerenden Einfluss haben.
Die Situation wird auf jeden Fall ernsthaft beobachtet, und es bleibt zu hoffen, dass die derzeitigen Maßnahmen ausreichen, um die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen.