Vogelgrippe-Chaos: Bauern fordern einheitliche Stallpflicht in Brandenburg!

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Kritik am unkoordinisierten Vorgehen gegen Vogelgrippe in Ostprignitz-Ruppin: Stallpflicht ab dem 29.10.2025.

Kritik am unkoordinisierten Vorgehen gegen Vogelgrippe in Ostprignitz-Ruppin: Stallpflicht ab dem 29.10.2025.
Kritik am unkoordinisierten Vorgehen gegen Vogelgrippe in Ostprignitz-Ruppin: Stallpflicht ab dem 29.10.2025.

Vogelgrippe-Chaos: Bauern fordern einheitliche Stallpflicht in Brandenburg!

In den letzten Wochen sorgt die rasante Ausbreitung der Vogelgrippe in Deutschland für erhebliche Unruhe unter Geflügelhaltern und in der Agrarpolitik. Henrik Wendorff, der Präsident der brandenburgischen Bauern, hat die Notwendigkeit einer einheitlicheren Handhabung der Schutzmaßnahmen gegen die Seuche betont. „Der Seuchenschutz endet nicht an der Kreisgrenze“, erklärt Wendorff und kritisiert damit die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Landkreise in Bezug auf die Stallpflicht, die in einigen Regionen nur für gewerbliche, nicht aber für private Halter gilt. Dies erweckt den Eindruck eines echten Flickenteppichs in der Vorgehensweise beim Schutz der Tiere und der Bevölkerung.

Ein Sprecher des Agrarministeriums erläutert, dass die Landkreise weiterhin für die Umsetzung der Schutzmaßnahmen verantwortlich bleiben sollen. Dabei wird die Anordnung einer Stallpflicht schrittweise auf alle Landkreise ausgedehnt. Ab Mittwoch gilt die Stallpflicht in den Kreisen Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Spree-Neiße sowie in Cottbus und Potsdam. Im Landkreis Oberhavel besteht bereits seit gestern eine Stallpflicht für Geflügelhalter.

Die Ausbreitung der Vogelgrippe

Doch das ist erst der Anfang. Mehr als 200.000 Tiere, darunter Hühner, Gänse, Enten und Puten, wurden bereits aufgrund der Vogelgrippe getötet. Die Lage wird als „bedrückend“ beschrieben, insbesondere weil auch tausende Kraniche verendet sind. In Nordbrandenburg wurden über 1.000 tote Kraniche geborgen, was den Handel mit Eiern und Geflügelfleisch zunehmend erschwert, so die Borkener Zeitung, die über die Kritiken an der ungleichen Handhabung berichtet.

Ein Sprecher des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) hat vor möglichen Versorgungsengpässen bei Eiern und Geflügelfleisch gewarnt. ZDG-Präsident Hans-Peter Goldnick mahnt eine Debatte über Impfstrategien und Anpassungen im Tierseuchenrecht an, da auch andere Staaten den Import von Produkten von geimpftem Geflügel ablehnen. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat das Risiko für weitere Ausbrüche auf „hoch“ heraufgestuft, was auf die alarmierenden Infektionsraten hinweist.

Perspektiven und Lösungen

Immerhin gibt es Lichtblicke im Dunkel der Seuche: In Frankreich werden bereits spezielle Impfstoffe gegen die Vogelgrippe eingesetzt, die in der EU jedoch noch nicht allgemein zugelassen sind. Hierzulande muss auf noch unkonventionelle Lösungen zurückgegriffen werden. Der Vorstoß, eine bundesweite Stallpflicht einzuführen, wird von vielen Geflügelhaltern gefordert, denn die Gefahr für die Tiere wächst täglich.

Dennoch ist das Risiko für Menschen derzeit gering. Das Risiko einer Übertragung auf den Menschen wird zwar nicht ausgeschlossen, jedoch gibt es bisher keine bekannten H5N1-Fälle bei Menschen in Deutschland. Allgemein wird geraten, Kontakt mit toten Vögeln zu vermeiden, um eine mögliche Virusverbreitung zu verhindern. Die Grünen im Bundestag sehen in der Ausbreitung der Vogelgrippe außerdem ein strukturelles Problem der Massentierhaltung. Es ist klar: Die Vogelgrippe bleibt ein ernstes Thema, das die gesamte Branche in Atem hält.

Der Kampf gegen die Vogelgrippe wird weitergehen, und es bleibt zu hoffen, dass durch koordinierte Maßnahmen und vielleicht baldige Impfstrategien die Ausbreitung der Seuche kontrolliert werden kann.