Vater aus Nuthetal trauert um Sohn: Held im Kampf für Kurdistan
Vater aus Nuthetal trauert um Sohn: Held im Kampf für Kurdistan
Nuthetal, Deutschland - In einem ruhigen Teil des Nuthetaler Friedwalds hat Hans-Ulrich Panser seinen Sohn Michael in Gedanken bei einer Buche mit einem Findling beigesetzt. Diese Baumreihe ist kein gewöhnlicher Ort; hier wird das Andenken an Michael Panser lebendig gehalten, der am 14. Dezember 2018 bei einem Bombenangriff der türkischen Armee im Nordirak starb. Der 30-Jährige war ein leidenschaftlicher Kämpfer für die kurdische Sache und wird von seinem Vater als „Wahrheitssucher“ beschrieben. Geld spielte für Michael nie eine Rolle; viel mehr hatte er ein gutes Händchen für Musik und Literatur.
Aufgewachsen in Potsdam, entwickelte er schon früh eine Leidenschaft für das Spielen von verschiedenen Instrumenten; Michael war eine tragende Stütze in seiner Band und begeistert von der Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken. Seine Verbindung zu den kurdischen Gebieten begann 2011, als er erstmals nach Nordsyrien reiste, um die kurdische Autonomiebewegung kennenzulernen. Sein Engagement führte ihn schließlich in die Reihen der Selbstverteidigungseinheit HPG, wo er seine Ideale mit der Realität der Kriegsregion verband.
Ein Held der Bewegung
An einem Dezember-Samstag versammelten sich über 150 Menschen in Potsdam, um Michael Panser zu gedenken. Freundinnen und Freunde würdigten ihn als Held der kurdischen Bewegung. Bei der Gedenkfeier wurde ein Video gezeigt, das eine kurdische Familie in Rojava zeigte, die für ihn sang. Seine Lebensgeschichte wird nicht nur in den Erinnerungen seiner Angehörigen festgehalten, sondern auch in den politischen Texten, die er hinterließ. Diese Texte spiegeln die Verantwortung der europäischen Jugend für die kurdische Revolution wider, die seit 2013 zahlreichen deutschen Kämpfer*innen ein Zuhause gab.
Die kurdische Bewegung, die ein Rückgrat der rechten und linken Idee vereint, hat sich von ihrer orthodoxen marxsitischen Wurzel hin zu sozialistischen Ansätzen entwickelt, die feministische und ökologische Ideale umfassen. In Rojava, wo sich viele aus Deutschland engagieren, stehen Frauenrechte und demokratische Mitbestimmung im Vordergrund. Projekte wie Jinwar, ein Frauendorf, erblühen hier und ziehen aktivistische Geister an, die für Transformation und soziale Gerechtigkeit kämpfen. Jiyan Bengî, eine Freundin von Michael, ist ein Beispiel für diese neue Generation, die sich im medizinischen Bereich auf der kurdischen Front engagiert.
Ein bleibendes Vermächtnis
Die Reaktion auf Michael Pansers Tod zeigt sowohl die Tragödien als auch die Hoffnungen, die aus dem Konflikt hervorzugehen scheinen. Jedes Jahr erhält Hans-Ulrich Wahlbenachrichtigungen für seinen Sohn, der nie die Heimreise antreten konnte, die er sich so sehnlich wünschte. „Er wurde im April 2025 formal für tot erklärt“, erklärt der Vater. Trotz aller Entbehrungen sind die Erinnerungen an Michael lebendig geblieben, und seine Freunde besuchen den Vater regelmäßig, um zu zeigen, dass sein Kampf nicht vergessen wird.
Der Vater hat den Namen seines Sohnes auf eine Tafel an der Buche im Friedwald schreiben lassen, und er plant, eines Tages selbst dort seine letzte Ruhe zu finden. In den Gedenkfeiern und den ruhigen Momenten unter dem Findling sind es die Kämpfe und die Liebe zur Freiheit, die Michael Panser lebendig halten. Er wird in der Gemeinschaft derjenigen, die für eine bessere Welt eintreten, stets als ein Beispiel für Mut und Engagement angesehen.
Die Entwicklungen in Rojava und das Schicksal von Michael Panser haben zahlreiche Menschen in Deutschland mobilisiert, und viele erkennen die Verantwortung, die sie gegenüber diesen mutigen Kämpfer*innen haben. Die kurdische Revolution und die damit verbundenen Ideale sind nicht nur Themen für Diskussionen, sie sind auch ein Aufruf an die Solidarität ganz im Sinne von taz, RosaLux und der durch ihren Kampf inspirierten Menschen überall. Begegnungen, die heute auch in der deutschen Linken Anklang finden, prägen die Diskussion um Frieden und Gefangenschaft in den komplexen politischen Lagen dieses Teils der Welt.
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Ort | Nuthetal, Deutschland |
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