Klimastreik in Potsdam: 250 Teilnehmer fordern Energiewende jetzt!
Klimademo in Potsdam am 21.09.2025 mit 250 Teilnehmern. Luisa Neubauer kritisiert Regierung; Protest für Klimaziele und soziale Gerechtigkeit.

Klimastreik in Potsdam: 250 Teilnehmer fordern Energiewende jetzt!
Am vergangenen Samstag fanden in Deutschland zahlreiche Klimaproteste unter dem Motto „Exit Gas, Enter Future“ statt, die von der Initiative Fridays for Future organisiert wurden. In Potsdam versammelten sich laut Veranstalterangaben rund 250 Teilnehmer, um auf die unzureichenden Klimaziele der Bundesregierung aufmerksam zu machen. Der Demonstrationszug führte von Schlaatz über Babelsberg bis zum Brandenburger Tor, wo eine Zwischenkundgebung vor dem Rathaus Babelsberg stattfand.
Die bekannte Klimaaktivistin Luisa Neubauer kritisierte in ihrer Rede die Bundesregierung scharf für ihr mangelndes Engagement beim Erreichen der Klimaziele. „Die Wirtschaftsministerin blockiert den Ausbau erneuerbarer Energien und folgt den Gaslobbies“, stellte Neubauer fest. Diese eindringlichen Worte verdeutlichten die Sorgen vieler Aktivisten, die auf die schleifenden Klimaziele und die steigenden Kosten im öffentlichen Nahverkehr hinwiesen.
Proteste in vielen Städten
Doch nicht nur in Potsdam, sondern deutschlandweit fanden ähnliche Proteste in rund 80 Orten statt. Jede Stadt hatte ihre eigene Art, auf die drohende Klimakrise hinzuweisen. So waren beispielsweise in Köln die Aktivisten um 11:00 Uhr am Aachener Weiher versammelt. Die Veranstaltungen standen auch in Verbindung mit einer weltweiten Aktionswoche, in der zeitgleich in fast 100 Ländern demonstriert wurde.
- Augsburg: 14:00 Uhr, Königsplatz
 - Berlin: 12:00 Uhr, Invalidenpark
 - Düsseldorf: 14:30 Uhr, Kasematten (Fotoaktion)
 - München: 12:00 Uhr, Geschwister-Scholl-Platz
 - Potsdam: 13:00 Uhr, Magnus-Zeller-Platz
 
Um das umfangreiche Problem der Klimapolitik zu erörtern, sprach auch Stefan Rahmstorf, bekannt durch seine Arbeit am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, zu den engagierten Teilnehmern. Die Diskussionen drehten sich um die jüngsten Ankündigungen der Bundesregierung, die einen Rückzieher bei den Ausbauzielen für erneuerbare Energien gemacht hat. Solche Entscheidungen stoßen auf massiven Widerstand und führen dazu, dass viele Bürger sich verunsichert fühlen.
Kritik an der Klimapolitik
Die Proteste wurden nicht nur von Tagesschau als Zeichen des vielfältigen Widerstands gegen den Kurswechsel der Regierung in der Energiepolitik wahrgenommen, sondern zeigen auch einen wachsenden Unmut in der Bevölkerung. Carla Reemtsma von Fridays for Future kritisierte, dass die Bundesregierung gezielte Verunsicherung und Stimmungsmache gegen den Klimaschutz betreibe. „Wir müssen lokal aktiv werden und die Akzeptanz für Klimaschutz stärken“, so ihr Appell an alle Anwesenden.
In den letzten Jahren hat die Beteiligung an Klimaprotesten in Deutschland drastisch abgenommen. Während 2019 noch 1,4 Millionen Menschen auf die Straße gingen, waren es im September letzten Jahres nur noch etwa 75.000. Diese Entwicklung lässt vermuten, dass andere Themen, wie Demokratiebedrohungen oder die Pandemie, nun im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen. Dennoch bleibt die Bewegung vital und engagiert sich weiterhin auch in anderen politischen Themen, um die Gesellschaft für Klimaschutz zu sensibilisieren.
Die nächste große Versammlung steht an, und es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Lage in Deutschland entwickeln wird. In Potsdam, Köln und vielen anderen Städten sind die Aktivisten fest entschlossen, für ihre Vision einer zukunftsfähigen und klimaneutralen Welt zu kämpfen.