Potsdam setzt Zeichen für den Frieden: Ginkgo-Baum erinnert an Hiroshima

Potsdam setzt Zeichen für den Frieden: Ginkgo-Baum erinnert an Hiroshima

Potsdam, Deutschland - Am 8. Juli 2025 wurde in Potsdam ein bedeutsames Gedenken zelebriert, das an die verheerenden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki erinnert. An diesem Internationalen Flaggentag der Mayors for Peace hängte man die Flagge der Bewegung vor dem Rathaus auf. Dieses Symbol der Hoffnung wurde in Partnerschaft mit dem Hiroshima-Platz-Verein und dem Interreligiösen Forum Potsdam gehisst. Bürgermeister Burkhard Exner nahm an der Zeremonie teil und sprach über die Bedeutung des Gedenkens an die Opfer der atomaren Gewalt und das Streben nach einer atomwaffenfreien Zukunft.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auf dem Goetheplatz ein besonderer Ginkgo-Baum gepflanzt. Der Baum stammt von einer Mutterpflanze, die die Explosion in Hiroshima 1945 überlebt hat. Diese symbolische Pflanzung fand anlässlich des 80. Jahrestags des Atombombenabwurfs sowie der Befreiung Deutschlands vom Faschismus und dem Ende des Zweiten Weltkriegs statt. Bei der feierlichen Anpflanzung übergab Brigitte Meier, die Beigeordnete der Landeshauptstadt Potsdam, den ersten Wassertropfen, der dem Ginkgo-Baum das Leben schenken soll. Eine Plakette am Baum erinnert an die Notwendigkeit, für eine Welt ohne Atomwaffen zu kämpfen.

Ein starkes Netzwerk für den Frieden

Die Bewegung Mayors for Peace wurde 1982 vom damaligen Bürgermeister von Hiroshima, Takeshi Araki, ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einem internationalen Netzwerk entwickelt. Heute zählt die Organisation über 8.480 Mitglieder aus 166 Ländern, darunter rund 900 Städte allein in Deutschland. Exner betonte, dass mehr als 600 Städte in der Bundesrepublik in diesem Jahr am Flaggentag teilnehmen und sich so gemeinsam für den Frieden einsetzen.

Schirin Wiesand, Geschäftsführerin des Interreligiösen Forums, nahm ebenfalls Stellung und forderte die vollständige Abschaffung aller Atomwaffen weltweit. Ihr Engagement verdeutlicht das gemeinsame Ziel, die Lehren aus den Konflikten der Vergangenheit in eine friedlichere Zukunft zu übertragen. Die Gedenkveranstaltung wird am 25. Juli um 17:45 Uhr am Hiroshima-Nagasaki-Platz in Potsdam fortgesetzt, um an den Tag zu erinnern, an dem damals US-Präsident Truman den Befehl zum Abwurf der Atombomben gab.

Internationale Perspektiven und die Stimmen der Überlebenden

Einen bedeutenden Beitrag zur Diskussion über atomare Abrüstung leistete auch der Bürgermeister von Hiroshima, Matsui Kazumi, der jüngst eine Friedenserklärung während der Gedenkfeier am 6. August abgab. Er appellierte an die Führer der Atommächte, Hiroshima und Nagasaki zu besuchen, um die Realität des Leidens zu verstehen, das dieser schreckliche Krieg verursacht hat. Matsui, selbst als hibakusha (Überlebender der Atombombenabwürfe) eingeschrieben, zeigt auf, dass die durchschnittliche Lebensspanne der hibakusha nun über 85 Jahre liegt und viele an den Langzeitfolgen der Strahlung leiden.

Angesichts der gegenwärtigen nuklearen Bedrohungen fordert er eine Abkehr von der nuklearen Abschreckung und plädiert für eine Gesellschaft, die Friedenskultur durch kulturelle Aktivitäten fördert. Der G7-Gipfel in Hiroshima, an dem Mächtige der Welt ihre Solidarität mit der Friedensbewegung zeigten, unterstreicht das globale Streben nach einer Welt ohne Atomwaffen.

Mit dieser Gedenkveranstaltung in Potsdam wird nicht nur der Vergangenheit gedacht, sondern auch ein starkes Zeichen für eine friedlichere und sicherere Zukunft gesetzt. Jeder Baum, der gepflanzt wird, ist nicht nur ein Zeichen des Gedenkens, sondern auch ein Symbol der Hoffnung, dass die Menschheit auf eine friedliche Koexistenz hinarbeitet und das Vertrauen in den Dialog zu stärken.

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OrtPotsdam, Deutschland
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