Reisen ohne Koffer: Careleaver erhalten neue Chancen in Potsdam!
Reisen ohne Koffer: Careleaver erhalten neue Chancen in Potsdam!
Potsdam, Deutschland - Am vergangenen Montag fanden in Köln Workshops zur Reisepädagogik und Eingliederungshilfe statt, die ein wegweisendes Konzept für junge Menschen beleuchten, die aus dem Care-System kommen. Mitarbeiter*innen des AWO Careleaverzentrums (CALZ) nahmen an der Veranstaltung teil und präsentierten ihre wertvolle Arbeit. Dabei wurde erörtert, wie das CALZ den Übergang für „Careleaver“, also Jugendliche und junge Erwachsene, die das Pflegesystem hinter sich lassen, gestaltet. Diese Gruppe hat oft keinen familiären Rückhalt und steht vor der Herausforderung, eigenständig zu leben.
Das CALZ bietet Orientierung und Unterstützung, die in herkömmlichen Einrichtungen häufig fehlen. Die Workshops waren eine Gelegenheit, Ideen auszutauschen und Ansätze zu diskutieren, die darauf abzielen, den jungen Menschen ein Gefühl von Struktur und Halt zu vermitteln. Ziel ist es, ihnen zu helfen, sich in einem stabilen Beziehungskontext zu entwickeln, der die Familie zwar nicht ersetzt, jedoch wichtiges Fundament bietet.
Reiseprojekte als Unterstützung
Ein spannender Teil dieses Ansatzes sind die Reiseprojekte, die eine spezielle Form von stationären Individualmaßnahmen darstellen. Hierbei wird in der Regel eine 1:1-Betreuung durch qualifizierte pädagogische Fachkräfte gewährleistet. Wellenbrecher e.V. hat solche Reiseprojekte im Angebot, die nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland durchgeführt werden. Das Ziel dieser Reisen ist nicht nur die Klärung der aktuellen Lebenssituation der Teilnehmer, sondern auch die Förderung von Urteilskraft, Entscheidungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Die Dauer dieser Projekte beträgt etwa 8 bis 12 Wochen, und die Teilnahme ist freiwillig, was den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, aktiv an ihrer eigenen Entwicklung zu arbeiten. Außerdem dienen solche Reisen auch als Krisenintervention bei angespannten sozialen Situationen, die viele Jugendliche oft erleben. Die beteiligten Pädagogen setzen dabei auf Individual- und Erlebnispädagogik, um junge Erwachsene zu motivieren und sie bei ihrem Weg in ein selbstständiges Leben zu unterstützen, was oft eine große Herausforderung darstellt.
Am Dienstag nach den Workshops wurde im Thalia – Das Programmkino Potsdam der Film „Im Prinzip Familie“ gezeigt. Die anschließende Diskussion, unterstützt von Marie Thiele von der AWO Kinder- und Jugendhilfe, bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, tiefere Einblicke in die Thematik zu gewinnen und sich mit anderen auszutauschen.
Die Workshops und Veranstaltungen zeigen, dass heutzutage neue Möglichkeiten und Herangehensweisen gesucht werden, um den Herausforderungen der jungen Erwachsenen im Übergang zur Selbstständigkeit gerecht zu werden. Es scheint, als stehe dieser Bereich vor einem spannenden Wandlungsprozess.
Zu den konkreten Zielen und Funktionen der Reisepädagogik berichtet Im Blick, dass hier eine ressourcenorientierte Perspektive verfolgt wird, die es den jungen Menschen ermöglicht, ihre Grenzen zu erkennen und eigenständig zu handeln. Diese Art von Weitblick und Unterstützung könnte sich langfristig als wegweisend für viele herausstellen.
Die Veranstaltungen und die damit verbundene Aufklärung sind unerlässlich, um jungen Menschen dabei zu helfen, ihre Lebensumstände zu verbessern und Verantwortung zu übernehmen für ihr eigenes Leben. So wird klar, dass trotz aller Herausforderungen auch zahlreiche Chancen existieren, die es zu nutzen gilt.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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