Ärztemangel in Perleberg: Internationale Mediziner bringen Hoffnung!
Ärztemangel in Perleberg: Internationale Mediziner bringen Hoffnung!
Perleberg, Deutschland - Das Kreiskrankenhaus Prignitz in Perleberg ist ein lebendiges Beispiel für die Chancen, die eine diverse Belegschaft mit sich bringt. Mit insgesamt 1150 Mitarbeitern, von denen etwa die Hälfte einen Migrationshintergrund hat, zeigt das Krankenhaus, wie wichtig der internationale Austausch im Gesundheitswesen ist. Diese Ärzte kommen aus 30 verschiedenen Nationen und bringen wertvolle Perspektiven in die medizinische Versorgung, wie die SVZ berichtet.
In der aktuellen Situation sehen wir, dass viele dieser Mediziner aus Krisengebieten stammen. So arbeiten beispielsweise Ärzte aus Russland und der Ukraine gemeinsam, nachdem sie vor militärischen Konflikten geflohen sind. Um in Deutschland praktizieren zu können, müssen ausländische Mediziner einige Hürden nehmen, wie die Erlangung einer Approbation. Diese erfordert unter anderem, dass die medizinische Ausbildung mit den europäischen Standards übereinstimmt und ein Sprachzertifikat mindestens auf B2-Niveau vorgelegt wird.
Hürden bei der Anerkennung von Qualifikationen
Der Prozess der Anerkennung kann langwierig sein: vom ersten Kontakt zur Einstellung vergehen im Schnitt bis zu 15 Monate. Dies ist insbesondere herausfordernd für Ärzte, die aus Ländern mit Krieg oder Militärdienstpflicht kommen, da die Beschaffung der nötigen Unterlagen oft problematisch ist. Omar Homsy, ein Arzt aus Syrien, der 2023 nach Deutschland kam, fand das Kreiskrankenhaus über das Internet und bewarb sich online, eine Möglichkeit, die immer mehr ausländische Fachkräfte nutzen.
Gleichzeitig gibt es im Pflegebereich einen spürbaren Fachkräftemangel. Die bestehenden Strukturen zur Anerkennung ausländischer Pflegekräfte befinden sich noch im Aufbau. Flüchtlinge aus der Ukraine, wie die Krankenschwester Maryna Vorowska, die auch ein Psychologiestudium abgeschlossen hat, dürfen sofort in Deutschland arbeiten. Unterstützung bei der Anerkennung ihrer Qualifikationen fand sie durch die frühere Pastorin Annette Flade.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt
Der Fachkräftemangel ist kein neues Phänomen. Deutschland ist auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen, insbesondere qualifizierte Fachkräfte. Laut der bpb kamen 2022 rund 73.000 Drittstaatsangehörige mit dem Ziel, hier zu arbeiten. Die Zuwanderung hat insbesondere durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz 2023 ein neues Niveau erreicht, das die Anwerbung erleichtert. Aus der EU können Bürger sich problemlos niederlassen, während Drittstaaten eine Arbeitserlaubnis benötigen.
Im medizinischen Sektor ist der Ärztemangel ebenfalls akut. Im Jahr 2023 waren 64.000 Ärzte in Deutschland ausländischer Herkunft—mehr als jeder siebte Arzt, wie der Deutschlandfunk feststellt. Diese Zahl hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Trotz dieser Entwicklungen ist ein Mangel von 30.000 bis 50.000 Ärzten bis 2040 prognostiziert. Ausländische Ärzte, die in Deutschland tätig werden möchten, müssen oft eine Kenntnisprüfung ablegen, um ihre fachliche Kompetenz zu überprüfen.
Mit diesen Herausforderungen vor Augen sind Krankenhausleitungen und Recruiter optimistisch. Sie hoffen auf Vereinfachungen und eine Verkürzung der Zulassungsprozesse für ausländische Fachkräfte, um nicht nur den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu bekämpfen, sondern auch um den Bedürfnissen der alternden Bevölkerung gerecht zu werden. Um die Gesundheitsversorgung langfristig sicherzustellen, müssen geeignete Lösungen gefunden werden.
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Ort | Perleberg, Deutschland |
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