Krise in Pritzwalk: Frauenarztpraxis schließt – Betroffene suchen Halt!
Frauenarztpraxis schließt in Pritzwalk, A14-Bau gefährdet, Schulreform in Putlitz, Atommüllstandorte in Prignitz evaluiert.

Krise in Pritzwalk: Frauenarztpraxis schließt – Betroffene suchen Halt!
Die Ankündigung von Dr. Marita Becker, die Frauenarztpraxis in Pritzwalk zum 30. November zu schließen, hat in der Region für große Besorgnis gesorgt. Neben der ehrenwerten Ärztin steht auch das Patientenwohl auf dem Spiel, denn mehrere hundert Mädchen und Frauen müssen sich nun dringend nach einer neuen Gynäkologin umsehen. In der näheren Umgebung sind nur Praxen in Perleberg, Wittstock, Wittenberge und Neuruppin vorhanden, was die Suche erheblich erschwert. Wie die Klinikmanagementgesellschaft (KMG) mitteilt, wird intensiv nach einer Nachfolge gesucht, jedoch gab es bislang keine ernsthaften Interessenten für die Übernahme der Praxis.
Dr. Becker, die in ihrer Praxis Frauen in allen Lebensphasen betreut und sich stets bemüht hat, ihren Patientinnen ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden zu vermitteln, wird in der Region nach ihrem Ausscheiden spürbar fehlen. Ihr Leistungsspektrum umfasste alles von Vorsorgeuntersuchungen bis hin zu individuellen Beratungen und der Behandlung gynäkologischer Erkrankungen. Der persönliche Kontakt zu ihren Patientinnen und die Möglichkeit, Anliegen ohne Scham zu besprechen, waren für sie stets von höchster Wichtigkeit berichtet die KMG.
Bangen um die A14 und andere Themen
Doch nicht nur die medizinische Versorgung sorgt in der Prignitz für Unruhe. Auch der Weiterbau der A14 ist in Gefahr, da das Bundesfinanzministerium beabsichtigt, bis 2029 über 160 Milliarden Euro in Verkehrsinvestitionen zu stecken. Ein Sprecher des Ministeriums betont, dass kein Bereich mehr im Fokus steht als der Verkehr. Verbesserungen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen künftige Probleme vermeiden. Dies könnte, wie viele Bürger befürchten, Auswirkungen auf die gesamte Region haben.
Ein weiteres Thema, das die Haushalte der Region betrifft, ist die Verlässliche Halbtagsgrundschule in Putlitz. Diese wird ab dem kommenden Schuljahr eingestellt, was für viele Familien bedeutet, dass sie auf die Regelungen für die Betreuungszeiten verzichten müssen. Private Hortangebote lassen sich nicht immer als ideale Lösung annehmen. Eltern und Lehrkräfte haben bereits eine Petition gestartet und werden am 20. November in der Stadtverordnetenversammlung darüber beraten, wie es weitergeht.
Kultur und Geschichte im Blick
In anderen Nachrichten aus der Region sticht Norman Guhl aus Glövzin hervor, der alte Lkw und Traktoren aus der DDR sammelt. Zu seinen Schätzen zählen auch zwei IFA-L60-Fahrzeuge. Guhl hat ein feines Gespür für das Flair vergangener Zeiten und nutzt Betonplatten aus der DDR für seinen Gartenweg. Außerdem fährt er regelmäßig mit seiner Tochter zu Oldtimertreffen; hierbei macht er keinen Hehl daraus, dass der Aufwand für die Fahrten beträchtlich ist.
Die zahlreichen Herausforderungen, vor denen die Prignitz todsicher steht, werden die Menschen in der Region weiterhin beschäftigen. Ob es um die gesundheitliche Versorgung, Bildung oder die Zukunft der Infrastruktur geht – die kommenden Monate werden entscheidend sein!