Forst gedenkt der Reichspogromnacht: Stolpersteine für die Miodowskis
Gedenkveranstaltung in Forst (Lausitz) am 10.11.2025 zur Erinnerung an die Reichspogromnacht mit Stolpersteinverlegung.

Forst gedenkt der Reichspogromnacht: Stolpersteine für die Miodowskis
Am 10. November 2025 fand in Forst (Lausitz) eine bewegende Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Reichspogromnacht statt. Der Anlass, der nun schon zum 87. Mal begangen wurde, bot den Bürgern Gelegenheit, innezuhalten und an die Verfolgung sowie Entrechtung der jüdischen Bürger während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu denken. Die Veranstaltung begann um 11 Uhr vor dem ehemaligen Wohnhaus der jüdischen Familie Miodowski in der Cottbuser Straße 17 und wurde von der Stadt Forst, der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Region Forst und der Arbeitsgruppe Stolpersteine organisiert, wie Forst Lausitz berichtet.
Die Bürgermeisterin Simone Taubenek eröffnete die Veranstaltung mit einfühlsamen Gedenkworten. Auch Herr Koch vom Landkreis Spree-Neiße und Pfarrer Simon Klaas trugen zur Zeremonie bei. Die Schülerinnen und Schüler der Gutenberg-Oberschule beeindruckten mit einem Projekt über die Familie Miodowski, für dessen Umsetzung sie mit dem Künstler Nils Oskamp zusammenarbeiteten. Diese Präsentation beinhaltete sowohl informative als auch künstlerische Beiträge.
Stolpersteine als Mahnmal
Im Zentrum der Veranstaltung stand die Verlegung von Stolpersteinen, die den Opfern der antisemitischen Gewalt gedenken und deren Namen symbolisch zurückbringen sollen. Wie Niederlausitz Aktuell berichtet, wurden diese Stolpersteine genau vor dem Wohnhaus der Familie Miodowski verlegt. Um die Opfer zu ehren, legten die Anwesenden Blumengebinde nieder. Die musikalische Begleitung durch Lisa Temesvari verlieh der Veranstaltung eine besondere Stimmung und unterstrich die tiefe Betroffenheit der Anwesenden.
Diese Gedenkveranstaltung ist mehr als ein Akt des Erinnerns; sie setzt ein Zeichen gegen das Vergessen und die Notwendigkeit, Menschlichkeit und Toleranz aktiv zu fördern. Es wurde dazu aufgerufen, sich für eine offene, respektvolle Gesellschaft stark zu machen. In diesem Zusammenhang entstand eine Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Stimme gegen den alltäglichen Antisemitismus und für eine demokratische Gesellschaft zu erheben.
Ein Blick über die Grenzen von Forst
Die Gedenkveranstaltung in Forst war jedoch nicht die einzige, die an diesen dunklen Teil der Geschichte erinnerte. Auch in anderen Städten fanden rund um den 9. und 10. November verschiedene Veranstaltungen statt. So organisierte beispielsweise ein Bündnis in Solingen eine Veranstaltung auf dem Gelände der früheren Synagoge, während im Landtag NRW eine Ausstellung mit historischen Fotos der Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung eröffnet wurde. Solche Initiativen verdeutlichen die gemeinsame Verantwortung, die Geschichte lebendig zu halten und sich gegen jede Form von Diskriminierung zu wehren. Laut WDR zogen verschiedene Gedenkfahrten und -konzerte ebenfalls zahlreiche Besucher an, die sich solidarisch mit den Opfern zeigten.
In Anbetracht dieser verschiedenen Gedenkaktionen, wird deutlich, dass das Thema der Erinnerung an die Shoah von zentraler Bedeutung für die Gesellschaft ist. Gedenkveranstaltungen, wie die in Forst, treiben den Dialog über Toleranz und Menschlichkeit voran und fordern uns auf, aktives Engagement zu zeigen und eine offene, demokratische Gesellschaft zu fördern.