Familie aus Rangsdorf kämpft um Hilfe für ihren behinderten Sohn Paul

Familie aus Rangsdorf kämpft um Hilfe für ihren behinderten Sohn Paul

Rangsdorf, Deutschland - In Rangsdorf wird die Lage für die Familie S. zunehmend dramatischer. Ihr schwerbehinderter Sohn Paul, der im September die Förderschule besuchen soll, benötigt dringend Unterstützung, um den Schulbesuch meistern zu können. Der sechsjährige Paul leidet an einer Spastik, kann nicht selbstständig laufen, sprechen, essen oder schreiben, was seine schulische Integration zu einer besonderen Herausforderung macht. Pflege-Gutachten empfehlen, ihn an einer speziellen Schule anzumelden, die den Anforderungen seines Bedarfs gerecht wird. Die Eltern haben Paul bereits an die Oberlinschule Potsdam angemeldet, die einen Betreuungsschlüssel von zwei Helfern für acht Kinder bietet. Hier wäre ein Team von Schulbegleitern für Paul unverzichtbar, um ihm die notwendige Hilfe zu bieten.

Doch das Sozialamt Teltow-Fläming hat die beantragte Einzelfallhilfe vorerst abgelehnt und geht davon aus, dass die Schule allein alle Bedürfnisse abdecken kann. Die Familie hat bereits mehrfach Widerspruch eingelegt – bisher ohne Erfolg. Demgegenüber befürchtet Pauls Mutter, dass ohne die dringend benötigte Unterstützung eine Schulverweigerung droht. In einer Social-Gruppe diskutieren Eltern von behinderten Kindern ähnliche Probleme, die oft auf das unzulängliche Angebot von Hilfen in der Region hinweisen.

Kritik am Sozialamt und rechtliche Schritte

Die Behinderten-Beauftragte Brandenburgs, Janny Armbruster, hat sich aktiv eingeschaltet und übt Kritik am Vorgehen des Sozialamts. Sie empfiehlt, rechtliche Schritte zu unternehmen, um der Familie S. bei ihrem Anliegen zu helfen. Armbruster macht deutlich, dass in anderen Landkreisen ähnliche Fälle besser behandelt werden, was die Ungleichheiten in der Versorgung von behinderten Kindern aufzeigt. Ein Vorschlag ihrerseits lautet, eine Untätigkeitsklage einzureichen, um die Angelegenheit voranzutreiben. Die Familie plant, sich direkt an die Landrätin Kornelia Wehlan zu wenden, um auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu machen.

Schulbegleiter: Unverzichtbare Unterstützung für Kinder mit Förderbedarf

Einem bundesweiten Trend folgend, gewinnen Schulbegleiter zunehmend an Bedeutung für die Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Diese Unterstützung sorgt dafür, dass viele Kinder trotz ihrer Einschränkungen an allgemeinen Schulen teilhaben können und somit Inklusion gefördert wird. Schulbegleiter, die im Bereich der Eingliederungshilfe tätig sind, übernehmen dabei eine zentrale Rolle. Der Fachkräftebedarf ist jedoch hoch. Der Verein Inklusion Bayern beschreibt, dass es oft keine einheitlichen Qualifikationen für Schulbegleiter gibt, was die Chance auf eine finanzielle Unterstützung im Unterricht weiter erschwert.

Ein Beispiel dafür ist der 13-jährige Lukas aus Greifswald, der von einer Schulbegleiterin unterstützt wird. Bei emotionalen Schwankungen oder leichten Verweigerungshaltungen hat die Schulbegleiterin die Aufgabe, ihn zu unterstützen und seine Integration in den Unterricht zu fördern. Laut Christine Mangel, Mitglied der Gesamtschulleitung einer Schule, sind Schulbegleitungen unabdingbar für die Lehrkräfte, um den Lernerfolg sämtlicher Kinder sicherzustellen. Dennoch ist der Mangel an Fachkräften für Sonderpädagogik spürbar, was die Anforderungen an die Schulbegleitungen zusätzlich erhöht.

Insgesamt wird deutlich, dass die Herausforderungen zur Sicherstellung einer hochwertigen Unterstützung von Kindern mit Behinderungen in Schulen in der Region Rangsdorf und darüber hinaus groß sind. Die Familie S. hofft, dass ihre Bemühungen um eine Einzelfallhilfe für ihren Sohn Paul schnellstmöglich Gehör finden, um ihm damit den entscheidenden Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

Lesen Sie mehr über die Situation der Familie S. auf maz-online.de. Weitere Informationen zur Thematik der Schulbegleitung finden Sie auf bildungsserver.de und zur Entwicklung der Schulbegleitung auf deutsches-schulportal.de.