Hoffnung für Uckermärker: Stammzelltransplantation in Mexiko für Carsten!
Hoffnung für Uckermärker: Stammzelltransplantation in Mexiko für Carsten!
Uckermark, Deutschland - Die Uckermark steht vor einer emotionalen Herausforderung, die die Herzen vieler Bürger berührt. Carsten Ertel, ein engagierter Bio-Bauer, kämpft gegen die aggressive Form der Multiplen Sklerose (MS). Seit zwei Jahren hat sich sein Gesundheitszustand stark verschlechtert und seine Familie steht vor der beängstigenden Aussicht, dass er bald auf einen Rollstuhl angewiesen sein könnte. Dies berichtet Uckermarkkurier.
Carsten, der seinen landwirtschaftlichen Betrieb „Liese und Töchter“ weiterhin mit viel Hingabe führt, hat nicht nur mit seiner Erkrankung zu kämpfen. Die Situation wird zusätzlich erschwert durch die Krankheit seines jüngsten Kindes, das mit Down-Syndrom zur Welt gekommen ist. Die Belastungen nehmen zu, und mit ihnen auch die Sorgen um die Zukunft.
Spendenaktion für eine lebensrettende Therapie
Familie und Freunde haben eine Spendenaktion auf GoFundMe ins Leben gerufen, um die Kosten für eine autologe hämatopoetische Stammzelltransplantation zu decken. Diese vielversprechende Therapie könnte das Fortschreiten der MS stoppen, ist in Deutschland jedoch nur in Ausnahmefällen zugelassen und wird von den Krankenkassen meist nicht übernommen. Carsten hat sich entschlossen, die Behandlung in einer spezialisierten Klinik in Mexiko in Anspruch zu nehmen.
Die Gesamtkosten für die Behandlung in Mexiko werden auf bis zu 100.000 Euro geschätzt. Damit sind die rund 50.550 Euro, die für die Klinik selbst angefallen sind, noch nicht alles. Zusätzliche Kosten für Flüge, Reisen sowie die Versorgung seines landwirtschaftlichen Betriebs und der Tiere machen die finanzielle Belastung enorm. Doch die Familie ist nicht allein: Bisher wurden über 60.000 Euro gesammelt – das angestrebte Ziel von 50.000 Euro wurde somit deutlich überschritten. Die Spendenaktion wird offen gehalten, um auch weiterhin Unterstützung zu ermöglichen.
Rechtslage und Chancen für Betroffene
Doch nicht nur Carsten sieht sich mit der Frage der Kostenübernahme durch die Krankenkassen konfrontiert. Ein aktueller Fall von Bea H. zeigt ähnliche Herausforderungen auf. Sie droht die Gehunfähigkeit und hat Anspruch auf eine Stammzelltransplantation, da eine unmittelbar lebensbedrohliche Situation für die Leistungspflicht der Krankenkassen nicht erforderlich ist. Die VdK berichtet, dass trotz der Schwierigkeiten rechtliche Schritte oft zum Erfolg führen können. Die Krankenkasse hat in ihrem Fall die Kostenübernahme bewilligt, was ein Lichtblick ist und zeigt, dass das Kämpfen für seine Rechte lohnt.
Die autologe Stammzelltransplantation wird international als eine vielversprechende Therapieoption für Patienten mit aggressiven Verlaufsformen von MS diskutiert. Das Kompetenznetz Multiples Sklerose hat dazu eine Task Force gegründet, die Empfehlungen und Informationsmaterialien entwickelt hat. Hier stehen die wichtigsten Informationen zur Verfügung, einschließlich der Voraussetzungen für eine solche Therapie, die weitreichende Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Patienten haben kann.
Für viele Betroffene ist die Hoffnung auf eine neue Therapie und rechtliche Unterstützung ein Lichtblick inmitten der Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Carsten Ertel möchte mit seiner Geschichte Mut machen und dafür sensibilisieren, welche Hilfen nötig sind, um trotz schwerer Erkrankungen ein Stück Lebensqualität zurückzugewinnen.
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Ort | Uckermark, Deutschland |
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