Passow erinnert an slawische Wurzeln: Große Feierlichkeiten geplant!

Freddy K. hat in Passow eine Hinweistafel zum slawischen Ringwall enthüllt, um die Geschichte der Region lebendig zu halten.
Freddy K. hat in Passow eine Hinweistafel zum slawischen Ringwall enthüllt, um die Geschichte der Region lebendig zu halten. (Symbolbild/NAG)

Passow erinnert an slawische Wurzeln: Große Feierlichkeiten geplant!

Passow, Deutschland - In Passow-Wendemark wird Geschichte wieder lebendig: Eine neue Hinweistafel am westlichen Ortseingang informiert nun über den slawischen Ringwall, der seit den 1950er Jahren unter Denkmalschutz steht. Die Initiative dazu stammt von der örtlichen Sängerin und ehrenamtlichen Denkmalpflegerin Freddie K., die 2020 nach Passow gezogen ist. Auf ihrer Erkundungstour bemerkte sie den Ringwall, der bis dato ohne entsprechende Hinweise war. Mit viel Engagement und Hilfe von Fachleuten, darunter Archäologin Kerstin Görlich, stellte sie alte Unterlagen im Heimatmuseum Schwedt und beim Landesamt für Denkmalschutz zusammen, um die Bedeutung des Ringwalls erneut ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Seit dem 12. Juni steht die neue Tafel nun, die Freddie K. selbst verfasst hat. Ihr Mann hat das Layout gestaltet, während die Stadt Schwedt für den Druck verantwortlich war. Die offizielle Einweihung findet am 20. Juni statt. Der örtliche Unternehmer Udo Jung erinnert sich, dass der Wall früher viel größer war, doch Jahrzehnte landwirtschaftlicher Nutzung haben den Hügel stark abgetragen. Diese Geschichte macht deutlich, wie wertvoll solch ein Engagement für die lokale Kultur ist.

Einblick in die slawische Geschichte

Die slawische Geschichte in Deutschland reicht bis ins 7. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit war Deutschland etwa zu einem Drittel slawisch besiedelt, und die Einflüsse sind bis heute spürbar. So finden sich zahlreiche slawische Ortsnamen im gesamten Land, und einige slawische Wörter haben ihren Weg in die deutsche Sprache gefunden. Besonders die Slawenstellung in Mecklenburg kann als historisches Fundament nicht übersehen werden. Von 1950 bis 1980 wurden unter der Leitung von Prof. Ewald Schuldt in Mecklenburg zahlreiche slawische Burganlagen und Siedlungen ausgegraben, darunter der bedeutende „Slawische Tempelort mit Wallanlage“ in Groß Raden, der ein anschauliches Beispiel für slawische Bauten der damaligen Zeit darstellt.

Vor diesem Hintergrund plant Freddie K. bereits weitere Projekte, um die slawische Geschichte Passows ans Licht zu bringen. Dazu gehört ein Sichtfenster am Fundort eines germanischen Urnenfeldes sowie die Erforschung einer geheimen Kultstätte an der B166 mit freigelegten Steinreihen, die 2005 entdeckt wurden. Ihr Engagement findet großen Anklang und wird unterstützt durch Darsteller des Slawendorfs Neustrelitz und der Musikgruppe „Svantopolk“. Ein besonderes Highlight wird der Tanzabend am 12. Juli mit slawischer Livemusik sein, im Rahmen der Veranstaltung „Die Slawen kommen“, die vom 11. bis 13. Juli stattfinden wird.

Kulturelle Rückschau und Ausblick

Freddie K. hat ein gutes Händchen, wenn es darum geht, das Bewusstsein für die slawische Kultur und Geschichte zu stärken. Neben der Informationsarbeit über den Ringwall und die geplanten weiteren Vorhaben soll auch im kommenden Jahr die Thematik der alten Germanen in Passow aufgegriffen werden. Passow wird somit zum Schauplatz lebendiger Geschichte, die sowohl die Regionalgeschichte als auch die kulturelle Identität der Region stark prägt.

Die slawischen Stämme wie die Polaben und Obodriten sowie das historische Erbe, das sie hinterlassen haben, sind nicht nur Teil der Vergangenheit, sondern auch Teil eines fortdauernden kulturellen Dialogs heute. Diese Rückbesinnung und Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist nicht nur für die Anwohner von Bedeutung, sondern zieht möglicherweise auch Interessierte von außerhalb an.

Die Stärkung des kulturellen Lebens in Passow ist also nicht nur ein lokalpolitisches, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Die Projekte von Freddie K. sind ein Schritt in die richtige Richtung, um der Tradition der Slawen und Germanen in der Region einen neuen Raum zu geben. Diese Veranstaltungen können auch dazu beitragen, dass jüngere Generationen einen Bezug zur Geschichte ihrer Vorfahren aufbauen und die damit verbundenen Werte schätzen lernen.

Für alle, die sich für die slawische Geschichte in Deutschland interessieren, sind die Plätze wie Passow und Groß Raden nicht nur ein Teil des historischen Erbes, sondern auch Orte lebendiger Auseinandersetzung mit dieser spannenden Epoche.

Besuchen Sie die neuen Angebote und lassen Sie sich von der Vielfalt der Geschichten, die diese Region zu bieten hat, inspirieren!

Für weitere Informationen über die slawische Geschichte in Deutschland besuchen Sie die Seiten Nordkurier, Tripadvisor und Wikipedia.

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OrtPassow, Deutschland
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