Rotorblatt-Katastrophe: 70 Meter stürzen in Lübbenow ab!
Ein 70 Meter langes Rotorblatt fiel im Windpark Lübbenow in der Uckermark. Erfahren Sie mehr über Ursachen und Folgen des Vorfalls.

Rotorblatt-Katastrophe: 70 Meter stürzen in Lübbenow ab!
Am 24. Juni 2025 ereignete sich ein dramatischer Vorfall im Windpark Lübbenow in der Uckermark. Ein über 70 Meter langes Rotorblatt einer V150-Windkraftanlage, das sich in 123 Metern Höhe befand, brach ab und stürzte zu Boden. Dabei zerbrach das Rotorblatt in zahlreiche Einzelteile. Der Betreiber, die Notus energie Service GmbH & Co. KG aus Potsdam, äußerte sich am 4. Juli zu dem Vorfall und informierte, dass die Ermittlungen zur Schadensursache noch nicht abgeschlossen sind. Entscheidungen zur Reparatur der betroffenen Turbine können erst nach Abschluss dieser Untersuchungen getroffen werden. Allerdings gab Notus bekannt, dass bislang kein ähnlicher Vorfall an V150-Rotorblättern verzeichnet wurde, wie der Nordkurier berichtet.
Der Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit von Windkraftanlagen auf und reiht sich in eine Besorgnis erregende Reihe von technischen Defekten ein. Bereits in den vergangenen Jahren gab es massivere Probleme im Zusammenhang mit Windkraftanlagen in Deutschland. Im Januar 2017 brach ein Rotorblatt nahe Zichow, und 2016 kam es in Grimmen zu einem gesamten Turmzusammenbruch. Auch im Ruhrgebiet, wo 2021 gleich 18 identische Turbinen aufgrund eines Konstruktionsfehlers zusammenbrachen, wurden die Sicherheitsstandards massiv in Frage gestellt. Das Ministerium für Umwelt Brandenburg dokumentierte bis August 2023 fünf Unfälle innerhalb von zweieinhalb Jahren, was einen völligen Handlungsbedarf signalisiert, wie von der Seite Iowa Climate hervorgehoben wird.
Sicherheitslage der Windkraftanlagen
Obwohl es in Deutschland rund 30.000 Windenergie-Anlagen gibt und Vorfälle wie Umstürze oder Rotorblattabbrüche selten sind, ziehen diese Ereignisse oft große mediale Aufmerksamkeit auf sich. Der Bundesverband Windenergie (BWE) führt seit 2005 eine interne Schadensstatistik, die zeigt, dass bis Mai 2024 insgesamt 134 Schadensereignisse verzeichnet wurden. Dazu zählen 67 Brände, 30 Rotorblattabbrüche, 9 umgeknickte Anlagen sowie 5 Abstürze von Gondel und Flügeln. Der TÜV-Verband schätzt, dass jährlich rund 50 gravierende Schäden auftreten, darunter auch abknickende Türme und berstende Rotorblätter, die in der Regel durch äußere Einflüsse wie Sturm oder Blitzschlag verursacht werden. In Anbetracht dieser Zahlen wird klar, dass die technischen Herausforderungen und Sicherheitsfragen im Bereich der Windkraft noch lange nicht gelöst sind, wie juwi aufzeigt.
Parallel zu diesen Sicherheitsbedenken gibt es auch immer mehr Stimmen, die die Lärmbelastung durch Windkraftanlagen in den Fokus rücken. Besonders bei nordwestlichen Winden leiden Anwohner unter Geräuschbelastungen, die auch Restaurants und den Tourismus beeinträchtigen können. Der rapide Ausbau von Windkraftanlagen geht häufig mit unzureichenden Kontrollsystemen einher, weshalb die Herausforderungen nicht nur technischer, sondern auch sozialer Natur sind.
Während die Ermittlungen zum jüngsten Vorfall in Lübbenow noch im Gange sind, bleibt zu hoffen, dass die Sicherheitsstandards für Windenergieanlagen gründlich überarbeitet werden, um zukünftige Zwischenfälle zu vermeiden und das Vertrauen der Anwohner zu sichern.