Tommy Dienemann: Vom Schlosser zum Kfz-Meister mit großen Plänen!
Tommy Dienemann, 37, wird Kfz-Meister und plant eine Werkstatt in der Uckermark, während er den Fachkräftemangel im Handwerk angeht.

Tommy Dienemann: Vom Schlosser zum Kfz-Meister mit großen Plänen!
In der ruhigen Idylle eines kleinen Ortes wird bald ein neues Unternehmen seine Pforten öffnen. Tommy Dienemann, ein 37-jähriger gelernter Land- und Baumaschinenmechaniker, steht vor einem aufregenden Neuanfang: Ab dem 1. November 2025 bietet er seinen mobilen Kfz-Service an. Nach jahrelanger Erfahrung als Schlosser bei der Autobahnmeisterei und in einer Kfz-Werkstatt hat er nun den Traum, sich mit einer eigenen Werkstatt selbstständig zu machen. Darüber berichtet Nordkurier.
Der Weg dorthin war kein leichter. Dank einer Förderung vom Land absolviert Tommy derzeit seine Meisterausbildung über die Handwerkskammer Potsdam und hat bereits die ersten zwei Ausbildungsteile inklusive des Ausbilder-Scheins erfolgreich gemeistert. „Man muss sich nur trauen“, sagt Dienemann und beschreibt seine Motivation, die er insbesondere auch für seine Kinder aufbringen möchte. Ihm ist es wichtig, dass seine vier Kinder, darunter ein Neugeborenes, das im Februar 2026 auf die Welt kommen wird, in einer unbeschwerten ländlichen Umgebung aufwachsen können.
Herausforderungen im Kfz-Gewerbe
Parallel zu Tommys Erfolgsgeschichte wirft der Fachkräftemangel im Kfz-Gewerbe einen Schatten auf die Branche. Laut CarPr sind insbesondere ländliche Regionen und spezialisierte Betriebe von diesem Mangel betroffen. Die Herausforderungen sind vielfältig: Zunehmende Ruhestandszahlen, unzureichende Bewerberzahlen und das im Handwerk verbreitete Imageproblem tragen dazu bei, dass die Servicequalität und Umsatzentwicklung in Gefahr sind. Dabei ist eine moderne Ausstattung und die Bereitschaft zur Weiterbildung in E-Mobilität und Diagnosesystemen wichtiger denn je.
Eine Initiative, die dem entgegenwirken möchte, ist die Fachkräftestrategie des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Bis 2026 soll die jährliche Lücke von 10.000 Fachkräften, die aktuell klafft, geschlossen werden. Kfz-Betrieb erklärt, dass eine gezielte Ansprache von Frauen, Quereinsteigern sowie jungen Menschen mit Migrationshintergrund dafür notwendig ist. Jährlich werden derzeit rund 30.000 neue Auszubildende in den Autoberufen eingestellt, doch das reicht nicht, um den Bedarf zu decken.
Ein Blick in die Zukunft
Trotz der Herausforderungen blickt Tommy optimistisch in die Zukunft. Er plant, nach Erhalt seines Meisterbriefs eine stationäre Werkstatt in seiner Heimat oder Umgebung zu eröffnen. Neben dem mobilen Service wird er auch Fahrzeugvermietungen anbieten, wie beispielsweise einen Trabi für Hochzeiten oder Events – ein echter Hingucker! Dieser innovative Ansatz könnte ihm helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben und jungen Menschen eine attraktive Perspektive im Handwerk zu bieten.
Mit dem Hintergrund seiner langjährigen Erfahrung und seiner Vision, Flexibilität für seine Familie zu schaffen, zeigt Tommy, dass es möglich ist, im Kfz-Gewerbe Fuß zu fassen und gleichzeitig die Bedürfnisse der nächsten Generation im Blick zu behalten. In Zeiten, in denen das Handwerk zunehmend um qualifizierte Fachkräfte ringt, könnte sein Beispiel als Inspiration für viele dienen, die ebenfalls den Sprung ins Unternehmertum wagen möchten.