Vermummte Angreifer attackieren Vielfalt-Fest in Bad Freienwalde!

Vermummte Angreifer attackieren Vielfalt-Fest in Bad Freienwalde!
Bad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland - In einem besorgniserregenden Vorfall wurde am Sonntag ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde von vermummten Angreifern überfallen. Die Veranstaltung, die unter dem Motto „Bad Freienwalde ist bunt“ stand, sollte ein positives Zeichen für Diversität setzen, wurde jedoch von 10 bis 15 Angreifern mit Schlagwerkzeugen und Holzstöcken gestört. Wie die Morgenpost berichtet, wurden mindestens zwei Personen leicht verletzt, darunter ein Besucher mit einem großen blauen Veilchen und ein anderer mit einer blutenden Verletzung am Mund.
Die Sicherheitskräfte vor Ort wurden schnell aktiv und konnten die Angreifer abdrängen, bevor die Polizei eintraf. Diese musste sich nach dem Vorfall selbst erklären, da sie an der falschen Stelle war. Es ist bedauerlich, dass trotz ihrer Präsenz die Täter flüchten konnten, ohne gefasst zu werden. Auch wenn die Verletzten nicht hospitalisiert werden mussten, zeigt dieser Vorfall die steigende Aggressivität, die gegen Veranstaltungen der queeren Community gerichtet ist.
Ein erschütternder Angriff auf Vielfalt
„Solche Übergriffe sind kein Einzelfall“, äußerte Jule Grienitz, Sprecherin des Bündnisses, die selbst bei der Veranstaltung anwesend war. Die Angreifer gingen mit brutaler Gewalt vor, was auf Bilder dokumentiert ist, die einen maskierten Mann zeigen, der einen Teilnehmer ins Gesicht schlägt. Entsprechend reagierten verschiedene Bündnisse für Toleranz und gegen Rechtsextremismus äußerst besorgt auf diesen Angriff. Das Aktionsbündnis Brandenburg forderte zu verstärktem Engagement auf, um solchen Vorfällen in der Zukunft entgegenzuwirken. Die Amadeu Antonio Stiftung bezeichnete den Vorfall als rechtsextremen Angriff und warnte vor weiteren Gefahren für queere Veranstaltungen.
Brandenburgs Innenminister René Wilke besuchte den Ort des Geschehens und betonte die Notwendigkeit, solche Angriffe nicht zu tolerieren. Während die Stimmung auf der Veranstaltung trotz des Angriffs positiv blieb, zeigten die Veranstalter entschlossen, dass sie sich nicht von der Gewalt einschüchtern lassen. So wurden beispielsweise die rund 50 Plakate, die zur Veranstaltung aufgehängt wurden, teils abgerissen, aber das Fest ging mit Kinderprogrammen und Livemusik weiter, während die Polizei Schutz bot.
Die Risse im sozialen Gefüge
In einem breiteren Kontext zeigt sich, dass solche Angriffe auf die queere Community in Deutschland zunehmen. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz wird die queerfeindliche Agitation im Internet beobachtet, insbesondere während des Pride Month, wenn rechtsextremistische Parteien ihre Feindbilder wie die LGBTQ+-Bewegung neu definieren. Diese Gruppen nutzen Diversität als Sprungbrett, um rassistische und nationalistische Ideologien zu verbreiten. Die Verfassungsschutz-Seite berichtete von steigenden Protestaktionen während solcher Veranstaltungen und einem Mobilisierungspotenzial, das Sorgen aufwirft.
Zusätzlich fanden im vergangenen Jahr bundesweit Störaktionen gegen Christopher Street Day-Veranstaltungen statt, die von klassischen rechtsextremen Organisationen sowie gewaltbereit agierenden Online-Gruppierungen organisiert wurden. Die Angriffe auf queere Veranstaltungen, wie die Aufstellung brennender Regenbogenflaggen oder Übergriffe auf Jugendclubs, sind Teil eines besorgniserregenden Trends.
In den kommenden Tagen wird das Augenmerk auf Bad Freienwalde liegen, sowohl von den Ermittlungsbehörden als auch von der Öffentlichkeit, um herauszufinden, wie diese Gewaltszenarien künftig verhindert werden können. Die Antwort auf die Frage, wie weit diese Gewaltspirale gehen kann, bleibt ungewiss, doch die Hoffnung ist, dass die Gesellschaft zusammensteht und solchen Übergriffen entschlossen gegenübertritt.
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Ort | Bad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland |
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