Finanzbildung in Deutschland: Alarmierende Lücken bei jungen Menschen!
Deutschland steht vor Herausforderungen in der finanziellen Bildung: Nur 30% der Deutschen schätzen ihr Wissen als hoch ein.

Finanzbildung in Deutschland: Alarmierende Lücken bei jungen Menschen!
Ein gewaltiges Thema schwappt über die Landkarte der deutschen Finanzen: Finanzbildung. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass nur ein Drittel der Deutschen (30%) von sich behauptet, ihr finanzielles Wissen sei hoch. Besonders alarmierend ist die steigende Verschuldung in der Bevölkerung, vor allem bei jungen Menschen. Altersarmut und finanzielle Not sind oft die Folge unzureichender Finanzkenntnisse. So berichtet Tagesschau, dass Deutschland zwar über dem OECD-Durchschnitt in der finanziellen Bildung liegt, jedoch mit einer wichtigen Einschränkung: Die Aufgaben in aktuellen Studien seien zu einfach und spiegelten nicht die notwendigen Kompetenzen wider.
Zahlen lügen nicht – oder doch? Professorin Carmela Aprea weist darauf hin, dass gerade 36% der Männer ihr Finanzweiß als gut oder sehr gut einschätzen, während bei Frauen nur 23% diese Meinung teilen. Leider ist die Realität für junge Menschen noch drückender: Ein Fünftel der 14- bis 29-Jährigen hat Schulden, und weniger als ein Drittel der 17- bis 27-Jährigen fühlt sich in Fragen der Altersvorsorge gut informiert.
Die Notwendigkeit eines nationalen Aufschwungs
Im Kontext dieser Thematik wurde eine Petition ins Leben gerufen, um Deutschland zur Teilnahme am freiwilligen Finanzmodul der OECD-PISA-Studie zu bewegen. Bereits über 65.000 Unterschriften wurden gesammelt, um ein starkes Zeichen für frühzeitige Finanzbildung in Schulen zu setzen. Die bestehende Situation zeigt sich noch deutlicher: Ältere Menschen haben durchschnittlich mehr Schulden als ihre jüngeren Kollegen, während Jüngere sich oft durch Konsumverschuldung in die Abhängigkeit bringen.
Eine ergreifende Analyse kam auch vom Bundesfinanzministerium, die am 13. Mai 2024 veröffentlicht wurde. Diese zeigt, dass die Finanzkompetenz in Deutschland im internationalen Vergleich zwar gut ist, jedoch große Lücken in bestimmten Themenbereichen und Bevölkerungsgruppen aufweist. Insbesondere unter finanzieller Not leidende Gruppen wie Geringverdiener oder Zuwanderer finden sich in Finanzbildungsinitiativen oft nicht wieder.
Initiativen und Ausblick
Die Initiative zur finanziellen Bildung, ins Leben gerufen von Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, appelliert an eine nationale Finanzbildungsstrategie, die im Herbst 2024 vorgestellt werden soll. Diese Strategie soll Erfahrungen und Empfehlungen der OECD berücksichtigen, um den Handlungsbedarf in Themen wie Altersvorsorge, Kapitalmarktteilnahme, verantwortungsvolle Kreditnutzung und den sicheren Umgang mit digitalen Finanzdienstleistungen zu adressieren.
Ein Schlüsselfaktor bleibt die Vermutung, dass finanzielle Bildung nicht nur in Schulbüchern, sondern auch darüber hinaus verstärkt vermittelt werden sollte. Die Finanztip-Stiftung engagiert sich, indem sie Schulen kostenloses Unterrichtsmaterial zur Verfügung stellt – ein erster guter Schritt, um das Finanzwissen der zukünftigen Generationen zu stärken.
Wird Deutschland den Schritt in eine bessere finanzielle Zukunft schaffen? Fest steht: Mit einem geballten Willen zur Verbesserung der Finanzbildung könnten Lebenshaltungskosten gesenkt und Geldanlagen optimiert werden. Es bleibt zu hoffen, dass die jungen Menschen den richtigen Weg einschlagen und sich fortan nicht nur auf Kreditangebote verlassen.