Immer mehr SUVs: Höhere Motorhauben gefährden Kinder im Straßenverkehr!

Immer mehr SUVs: Höhere Motorhauben gefährden Kinder im Straßenverkehr!
Deutschland - Eine aktuelle Untersuchung des Europäischen Verbands für Verkehr und Umwelt (T&E) zeigt besorgniserregende Trends in der Automobilindustrie. Immer mehr Neuzulassungen in Europa weisen deutlich höhere Motorhauben auf, was insbesondere die Sicht auf kleinere Menschen, vor allem Kinder, nachhaltig beeinträchtigt. Seit 2010 hat sich die durchschnittliche Höhe der Motorhauben in Großbritannien und der EU um jährlich 0,5 cm erhöht. 2024 wird angenommen, dass dieser Wert bei 83,4 cm liegen wird.
Besonders alarmierend ist, dass fast 50% der Neuzulassungen Motorhauben haben, die über 85 cm hoch sind, während 1,5% sogar die Höhe von 1 Meter überschreiten. Der Trend zu größeren Fahrzeugen, insbesondere SUVs, ist ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung. Im Jahr 2022 wurden über 40% der Neuzulassungen in Deutschland als SUVs und Geländewagen registriert, was einen Boom in diesem Segment unterstreicht.
Erhöhtes Risiko für Fußgänger und Radfahrer
Die höheren Motorhauben stellen nicht nur ein Sichtproblem dar, sondern auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko. T&E weist darauf hin, dass Fahrzeuge mit höheren Motorhauben bei Unfällen die Wahrscheinlichkeit schwerer Verletzungen für Fußgänger und Radfahrer erhöhen. So führt ein Anstieg der Motorhaubenhöhe von 80 auf 90 cm zu einem Risiko von über 25% für tödliche Unfälle.
Die Untersuchung hat jedoch auch gezeigt, dass es keine signifikanten Auffälligkeiten bei den Unfallstatistiken von SUVs gibt. Im Jahr 2023 waren SUVs an knapp 10% der Unfälle mit Personenschaden beteiligt. Dennoch warnen Fachleute, dass das Verletzungsrisiko nicht nur von der Höhe der Motorhaube abhängt, sondern auch von Faktoren wie der Unfallsituation, der Geschwindigkeit und dem Fahrzeugbau.
Statistiken zur Verkehrssicherheit in der EU
Bei einem Blick auf die allgemeinen Verkehrssicherheitsstatistiken in der EU wird deutlich, dass jährlich Tausende von Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben verlieren oder schwer verletzt werden. Zwischen 2010 und 2020 sank die Zahl der Straßenverkehrstoten in Europa um 36 Prozent, was auf verschiedene sicherheitsfördernde Maßnahmen zurückzuführen ist.
Im Jahr 2019 gab es 22.800 Verkehrstote, während die Zahlen im folgenden Jahr um 4.000 zurückgingen. Vorläufige Zahlen deuten darauf hin, dass in 18 EU-Mitgliedstaaten die Zahl der Todesopfer auf einem Rekordtief ist. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen, die trotz nur 8 Prozent Bevölkerungsanteil 12 Prozent der Verkehrstoten ausmachten. Dennoch sind die Zahlen in dieser Altersgruppe seit 2010 um 43 Prozent gesunken.
Um die Sicherheit auf den Straßen weiter zu erhöhen, fordert T&E eine gesetzliche Obergrenze von 85 cm für die Höhe von Motorhauben, beginnend ab 2035, abhängig von weiteren Untersuchungen. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, das Risiko schwerer Verletzungen und tödlicher Unfälle insbesondere für gefährdete Gruppen zu reduzieren.
Für weitere Informationen über den Zusammenhang zwischen Fahrzeughöhen und Verletzungsrisiken lesen Sie die Berichte von ksta.de und spiegel.de. Um einen umfassenden Überblick über Verkehrsunfallstatistiken in der EU zu erhalten, besuchen Sie europarl.eu.
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