Tragödie in Graz: Amoklauf mit zehn Toten – Waffengesetz in der Kritik
Tragödie in Graz: Amoklauf mit zehn Toten – Waffengesetz in der Kritik
Graz, Österreich - Am 10. Juni 2025 erschütterte ein Amoklauf in Graz, Österreich, die Nation, als ein 21-jähriger Mann in einer Schule zehn Menschen, darunter Schüler und eine Lehrerin, tötete. Der Täter verfügte über eine gültige Waffenbesitzkarte und konnte sowohl eine Pistole als auch eine Schrotflinte legal erwerben. Nach der Tat beging er Suizid, was die Trauer um die Opfer noch verstärkt.
In Österreich wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen, während die Flaggen auf Halbmast gesetzt wurden. Während dieser Zeit legten die politischen Entscheidungsträger eine Politik-Pause ein und vermieden populistische Forderungen nach strengeren Waffengesetzen. Dennoch äußerte Präsident Alexander Van der Bellen die Notwendigkeit, über mögliche Änderungen des bestehenden Waffengesetzes nachzudenken. Laut dem aktuellen Waffengesetz dürfen volljährige EU-Bürger mit Wohnsitz in Österreich Schusswaffen erwerben, worüber die Tagesschau berichtet.
Hintergrund des Waffenerwerbs
Das österreichische Waffengesetz sieht vor, dass für den Erwerb einer Waffenbesitzkarte eine plausible Begründung, etwa Selbstschutz, notwendig ist. Außerdem müssen Antragsteller als „verlässliche“ Bürger angesehen werden. Der Zugang zu Schusswaffen erfordert auch ein psychologisches Gutachten, das jedoch für Inhaber eines Jagdscheins nicht erforderlich ist. Markus Schwaiger, ein Waffenhändler, machte darauf aufmerksam, dass die Hürden zum Erwerb der Waffe vom Täter offenbar überwunden wurden. Er berichtete von einer Durchfallquote von nur fünf Prozent bei psychologischen Tests.
Insgesamt sind in Österreich über 1,5 Millionen legale Schusswaffen registriert, was in Anbetracht einer Bevölkerung von knapp neun Millionen eine hohe Anzahl darstellt. Die Wiener Bürgermeisterin Elke Kahr kündigte an, Gespräche über möglicherweise strengere Waffengesetze zu führen. Diese Diskussionen könnten weitreichende Auswirkungen auf das bestehende Waffenrecht haben, das aktuell den Besitz, jedoch nicht das Führen von Waffen in der Öffentlichkeit regelt.
Ermittlungen und Spekulationen
Innenminister Gerhard Karner bestätigte, dass der Täter ein ehemaliger Schüler der betroffenen Schule war, der jedoch ohne Abschluss abging. Derzeit sind weitere Aussagen zu den Motivationen des Täters spekulativ, und die Ermittlungen dauern an. Das tragische Ereignis hat eine umfassende Debatte über Waffengesetze und die Sicherheit in Bildungseinrichtungen in Österreich ausgelöst.
Die traurigen Umstände des Amoklaufs haben die Gesellschaft in Österreich erschüttert und die Fragen über den Umgang mit Waffenbesitz auf die Tagesordnung gesetzt, wie fr.de berichtet. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf die Tragödie reagieren wird und ob konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit ergriffen werden.
Für weitere Informationen zu den Ereignissen in Graz können Sie die Seite des ORF besuchen.
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Ort | Graz, Österreich |
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