Hackerangriff lähmt Polizei MV: Über 3.500 Handys unbrauchbar!

Hackerangriff auf die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern: 3.500 Diensthandys betroffen, interne Kommunikation stark eingeschränkt.
Hackerangriff auf die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern: 3.500 Diensthandys betroffen, interne Kommunikation stark eingeschränkt. (Symbolbild/NAG)

Hackerangriff lähmt Polizei MV: Über 3.500 Handys unbrauchbar!

Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern wird aktuell von einem schwerwiegenden Hackerangriff heimgesucht, der potenziell 3.500 Diensthandys betrifft und damit erhebliche Auswirkungen auf die Polizeiarbeit hat. Diese Smartphones, die erst im Herbst 2020 angeschafft wurden, müssen aufgrund der Angriffe nach Angaben des Innenministeriums vermutlich dauerhaft vom Netz genommen werden. Das Innenministerium hatte zunächst nur von einer eingeschränkten Nutzung berichtet, doch nun ist klar: Die Geräte dürfen nicht mehr eingeschaltet werden, was die interne Kommunikation der Polizei massiv stört. Der Funkverkehr erlebt somit eine unerwartete Renaissance, denn die Beamten müssen wieder auf alte Funkgeräte zurückgreifen, was die Effektivität der Polizeiarbeit in einigen Situationen stark einschränkt.

Wie NDR weiter berichtet, hatten unbekannte Hacker Zugriff auf den Server mPol, der die Verwaltung dieser Mobiltelefone übernimmt. Möglicherweise wurden dabei interne Informationen wie Nutzernamen, Dienstgrade und E-Mail-Adressen abgegriffen. Während Daten zu laufenden Ermittlungen angeblich nicht betroffen sind, zeigt dieser Angriff, wie anfällig selbst sicher geglaubte Systeme in der öffentlichen Verwaltung sein können.

Politische Reaktionen und Forderungen

Der Vorfall bleibt nicht ohne politische Konsequenzen. Das Landeskriminalamt hat bereits Ermittlungen zu den Tätern eingeleitet. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) betrachtet diesen Angriff als Rückschlag für die Polizeiarbeit und fordert dringend Investitionen in modernes Material sowie qualifiziertes Personal. Im Landtag wird der Fall ebenfalls thematisiert. CDU und AfD werfen dem Ministerium vor, Warnhinweise auf mögliche Hackergefahren ignoriert zu haben. Auf der anderen Seite fordern die Grünen mehr Transparenz und Einblick in die Einstufung des Berichts als Verschlusssache. Der Innenminister Christian Pegel steht demnach unter Druck, da die Opposition nach einer umfassenden Aufklärung verlangt.

Die Situation ist nicht nur ein lokales Problem. Laut BKA ist ein Anstieg von Ransomware-Angriffen auf öffentliche Verwaltungen in Deutschland zu beobachten. Diese Angriffe können massive finanzielle Schäden und den Verlust sensibler Daten nach sich ziehen. Der BKA empfiehlt, die IT-Sicherheitskonzepte zu überarbeiten und das Personal in der Cybersicherheit zu schulen. Dazu gehören unter anderem regelmäßige Updates der Systeme und Sicherheitsvorkehrungen, um der Gefahr von Cyberangriffen besser begegnen zu können.

Ein Blick in die Zukunft

Die aktuelle Lage macht deutlich, dass Cybersecurity in der Polizei nicht nur ein technisches Problem, sondern auch ein sicherheitspolitisches ist. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern ihre Arbeitsfähigkeit wiederherstellen kann und welche Lehren aus diesem Vorfall für künftige Maßnahmen zu ziehen sind. Ohne Zweifel wird diese Episode nicht nur der heutigen, sondern auch der kommenden Generationen in Erinnerung bleiben. Die Debatte über den Umgang mit Cyberrisiken wird hierzulande an Fahrt gewinnen müssen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

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OrtMecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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