Hooligan-Attacke in Rostock: Dresden-Fans brutal verfolgt!

Hooligan-Attacke in Rostock: Dresden-Fans brutal verfolgt!

Kopernikusstraße, Rostock, Deutschland - In Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, kam es bei einem Drittligaspiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden zu schweren Ausschreitungen. Wie Bild berichtet, griffen Anhänger von Hansa Rostock am 22. Februar 2025 nicht nur die Fans der Gäste an, sondern auch einen Taxifahrer. Die Situation eskalierte, als die Polizei im Ostseestadion zwar eine Verschärfung der Situation während des Spiels verhindern konnte, aber nicht alle Vorfälle außerhalb des Stadions unter Kontrolle bringen konnte. Der Spielbeginn verzögerte sich um 30 Minuten und endete schließlich mit einem 1:0 für Hansa Rostock.

Der Vorfall spielte sich in der Kopernikusstraße ab, als drei Fans von Dynamo Dresden in einem Taxi zu dem Spiel unterwegs waren. Plötzlich gerieten sie in ein Marsch von etwa 300 Rostocker Hooligans, die das Taxi umzingelten. Die Fans im Fahrzeug wurden angegriffen, als der Taxifahrer die Tür entriegelte, was den Angreifern den Zugang ermöglichte. Geschockt wurden die Insassen nicht nur verletzt, sondern auch ihrer Fan-Utensilien beraubt. Die Polizei hat mittlerweile begonnen, Videoaufnahmen auszuwerten, um die Täter zu identifizieren und hat ein Fahndungsaufruf nach insgesamt 13 Verdächtigen gestartet. Vier wurden bereits gefasst, während die Suche nach weiteren Personen fortsetzt. Hinweise können direkt an die Polizei Mecklenburg-Vorpommern gemeldet werden.

Fan-Kultur und Gewalt im Fußball

Das Thema gewaltbereiter Fans bzw. Hooligans beschäftigt nicht nur die Polizei, sondern auch die Gesellschaft an sich. Die Bundeszentrale für politische Bildung zeigt auf, dass die Hooligan-Szene kein neues Phänomen ist. Der Begriff wurde bereits im England des 19. Jahrhunderts geprägt, während gewaltbereite Ausschreitungen in Deutschland seit den 1970er Jahren vermehrt zu beobachten sind. Die Verankerung solcher Gruppen in den Fußballstadien hat in der Vergangenheit zu einem Rückgang der Zuschauerzahlen geführt, da Sicherheitsbedenken und Gewalt gegen die grundsätzliche Fussballkultur sprechen.

Nach katastrophalen Ereignissen wie der Tragödie im Heysel-Stadion 1985 mit 39 Toten oder dem Hillsborough-Unglück 1989, bei dem 96 Menschen ihr Leben ließen, wurde der Druck auf die Sicherheitsauflagen in Stadien zunehmend größer. Die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs und steigende Eintrittspreise haben ebenfalls zur Veränderung der Zuschauerschaft geführt und dabei die Fankultur ins Wanken gebracht. Für viele bleibt allerdings unklar, ob die Gewaltbereitschaft in den letzten Jahren tatsächlich abgenommen hat oder ob die Probleme einfach weniger sichtbar geworden sind.

Drogen und Gewalt in der Fankultur

Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um die gewaltbereiten Fans nicht außen vor gelassen werden kann, ist der Drogenkonsum. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung, über die Deutschlandfunk berichtet, geben 52 Prozent der Befragten an, Erfahrungen mit Gewalt im Fußballbereich gemacht zu haben, wobei ein erheblicher Teil der Befragten zur Ultra- oder Hooligan-Szene gehört. Der Zusammenhang zwischen Drogenkonsum und Gewalt ist eindeutig, denn nahezu ein Drittel der Befragten konsumiert Cannabis, gefolgt von 13 Prozent, die Kokain nutzen.

Stefan Becker, Leiter der Jugendsuchtberatung Köln, beschreibt die Herausforderungen, die mit solchen Gewaltexzessen verbunden sind. Er sieht die Probleme nicht als spezifisch für den Fußball an, sondern vielmehr als Spiegel der gesamtgesellschaftlichen Zustände. Die Forschung auf diesem Bereich wird weiter ausgebaut, um mögliche Lösungen zu finden und die Gewaltbereitschaft zu reduzieren. Die Koordinierungsstelle Fanprojekte plant, in einem Workshop die Verflechtungen zwischen Fußballfans und Drogen zu behandeln und die Sozialarbeiter in ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen.

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OrtKopernikusstraße, Rostock, Deutschland
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