Landesschülerrat fordert Wandel: Lehrpläne gegen Extremismus an Schulen!
Landesschülerrat fordert Wandel: Lehrpläne gegen Extremismus an Schulen!
Warnemünde, Deutschland - Der Landesschülerrat in Mecklenburg-Vorpommern sieht sich in letzter Zeit mit heftiger Kritik konfrontiert. Bei einer Delegiertenvollversammlung wurden mehrere strittige Themen behandelt, unter anderem auch feuchtfröhliche Strandpartys, die von einigen Teilnehmern als „Saufgelage“ beschrieben wurden. Solche Ereignisse werfen ein Schatten auf die Arbeit des Rats und wecken Bedenken hinsichtlich seiner Rolle als Interessenvertretung der Schüler. Inmitten dieser turbulenten Zeiten wurde auch ein Positionspapier verabschiedet, welches wichtige Forderungen aufstellt, um dem steigenden Extremismus an Schulen entgegenzutreten, wie die SVZ berichtet.
Das Positionspapier fordert unter anderem die Dokumentation und differenzierte Erfassung von Vorfällen im schulischen Umfeld, insbesondere im Hinblick auf Extremismus. Zudem soll die Stundenzahl für das Fach Sozialkunde in den Klassen 7 bis 10 auf zwei Wochenstunden erhöht und ein neues Fach „Gesellschaftswissenschaften“ in den Klassen 5 und 6 eingeführt werden. Dieses Fach soll Grundlagen der Demokratie, politische Bildung und Medienkompetenz vermitteln, um Schüler besser auf die Herausforderungen der heutigen Zeit vorzubereiten.
Dramatischer Anstieg rechtsextremistischer Tendenzen
Die Situation an Schulen in Ostdeutschland ist alarmierend. Schülervertretungen aus den sechs ostdeutschen Bundesländern beklagen einen besorgniserregenden Anstieg von rechtsextremistischen Tendenzen. Antisemitische Verschwörungstheorien und völkische Narrative sind keine Seltenheit mehr. Hakenkreuze und Hitlergrüße in Klassenzimmern sind mittlerweile für viele Schüler kein Fremdwort. Der 18-jährige Stefan Tarnow, Sprecher des Landesrats der Schüler in Brandenburg, bestätigt diese besorgniserregenden Entwicklungen und fordert ein entschiedenes Gegensteuern seitens der Politik, so berichtet die Tagesschau.
Ein gemeinsamer Aufruf der Landesschülerräte aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erläutert die Notwendigkeit, die Fächer Politik und Sozialkunde zu stärken. Zudem wird die systematische Aus- und Fortbildung von Lehrkräften gefordert, um rechtsextremem Gedankengut entgegenzutreten. Der schöpferische Umgang mit digitalen Medien sollte ebenfalls in den Unterricht integriert werden, damit Schüler ein besseres Verständnis für die gegenwärtigen Herausforderungen in der Gesellschaft entwickeln können.
Unzureichende Vorbereitung auf rechtsextreme Vorfälle
Die Schulgemeinschaften stehen oft personell und materiell unzureichend da, um mit den Herausforderungen umzugehen. Es wird berichtet, dass viele Lehrkräfte verunsichert sind und nicht eingreifen, wenn rechtsextreme Vorfälle auftreten. So ist ein Beispiel aus Burg zu nennen, wo Lehrer nach dem Aufzeigen von rechtsextremen Äußerungen angefeindet wurden. Diese Unsicherheiten sind alarmierend und es ist wichtig, dass entsprechende Fortbildungsangebote geschaffen werden, um Lehrkräfte auf solche Situationen besser vorzubereiten, so die Einschätzung der Bildungsforscherin Nina Kolleck.
Die AfD-Fraktion hat unterdessen die Einladung von Sozialministerin Stefanie Drese und anderen politischen Akteuren zur Delegiertenversammlung des Landesschülerrates kritisiert. Sie fordert eine Rückbesinnung des Landesschülerrates auf seine ursprüngliche Aufgabe als kritische und unabhängige Interessenvertretung der Schüler. Die Debatte über die Rolle des Landesschülerrates und die steigenden Herausforderungen im Schulalltag bleiben in der öffentlichen Diskussion weiterhin aktuell.
Insgesamt zeigt sich, dass der Handlungsbedarf in Schulen hoch ist. Die Forderungen der Schülervertretungen nach intensiverer politischer Bildung und der Stärkung von Werten, die für die demokratische Gesellschaft von grundlegender Bedeutung sind, sollten ernst genommen werden. Die Zeit zum Handeln ist jetzt!
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Ort | Warnemünde, Deutschland |
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