Redefiner Pferdetage begeistern 4.500 Besucher – Zukunft des Gestüts wackelt!
Über 4.500 Besucher erlebten die Redefiner Pferdetage im Landkreis Ludwigslust-Parchim, trotz Protesten gegen die Privatisierung des Landgestüts.

Redefiner Pferdetage begeistern 4.500 Besucher – Zukunft des Gestüts wackelt!
Am vergangenen Wochenende fand im Landgestüt Redefin im Landkreis Ludwigslust-Parchim ein reges Treiben statt, als die Redefiner Pferdetage Gäste aus nah und fern anzogen. Insgesamt zählte man rund 4.500 Besucher, was drei Viertel der verfügbaren Karten entsprach. Diese erfreuliche Zahl für die Organisatoren und die sensible Lage des Gestüts zeigt, dass das Interesse an der Pferdezucht und den dazugehörigen Veranstaltungen ungebrochen bleibt. Interimsgeschäftsführer Mattias Munz äußerte sich begeistert über den Verlauf der Veranstaltung sowie das motivierte Team, das alles gegeben hat, um die Pferdetage zu einem Erfolg zu machen. Die Zeit berichtet von einer bunten Palette an Angeboten, die von einer informativen Meile mit einem Hufschmied, Tierärztin und Sattler bis hin zu Besichtigungen der historischen Stallungen reichten.
Die Veranstaltung wird durch eine spektakuläre Hengstparade abgerundet, die am 13. September stattfinden soll. Diese wird sicher ein Highlight für alle Besucher werden, denn sie verspricht nicht nur die Pracht der edlen Tiere, sondern auch beeindruckende Pferde- und Kutschenschaubilder. Die Stallungen des Landgestüts, die auf eine 200-jährige Geschichte zurückblicken, sind nach wie vor in Betrieb und bieten somit einen attraktiven Einblick in die traditionsreiche Pferdezucht.
Politische Kontroversen und Zukunftsperspektiven
Trotz des fröhlichen Treibens herrscht hinter den Kulissen eine angespannte Situation. Während die Pferdetage stattfanden, wurden Proteste gegen einen möglichen Verkauf des Landgestüts laut. Agrarminister Till Backhaus (SPD) stellte in einem Interview mit NDR klar, dass ein Verkauf nicht in Frage komme. Stattdessen plant das Land eine Partnerschaft, um das Gestüt zukunftssicher zu gestalten und neue Aufgaben zu integrieren. Eine ehemalige Gestütsleiterin hat dazu einen Protestaufruf gestartet, da die Pferdebranche große Bedenken bezüglich der Zukunft des Gestüts äußert.
Der Betrieb des Landgestüts zieht jährlich etwa 1,7 bis 1,8 Millionen Euro an Zuschüssen in Anspruch, was Fragen zur finanziellen Nachhaltigkeit aufwirft. Dennoch strebt das Landwirtschaftsministerium ein “alternatives Betreibermodell” an, was möglicherweise mit einer Verpachtung und Privatisierung verbunden ist, während die denkmalgeschützte Anlage weiterhin im Eigentum des Landes bleiben soll.
Ein Blick über die Grenzen
Im Kontext der Diskussion um Pferdezucht und Gestüte lohnt sich auch ein Blick ins benachbarte Tschechien. Dort befindet sich das Gestüt Kladruby nad Labem, eines der ältesten der Welt, gegründet bereits 1579. Es ist berühmter Zuchtstandort für die Altkladruber Pferde und bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen und Besichtigungsmöglichkeiten, die auch für Touristen von großem Interesse sind. Diese umfassen unter anderem internationale Fahrturniere, die das Erbe und die Bedeutung von Gestüten in der Region unterstreichen. Visit Czechia informiert über einladende Angebote und eine beeindruckende Geschichte, die eng mit der Pferdezucht verbunden ist.
Abschließend bleibt zu betonen, dass die Redefiner Pferdetage sowohl eine Feier der Tradition als auch ein Brennpunkt aktueller Herausforderungen darstellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Landgestüt Redefin in Zukunft entwickeln wird und welche Rolle neue Partnerschaften dabei spielen werden.