Schwerin im Müllchaos: Paulskirche leidet unter illegalen Ablagerungen!

Schwerin im Müllchaos: Paulskirche leidet unter illegalen Ablagerungen!

Schwerin, Deutschland - Im Herzen von Schwerin, dem Residenzensemble und einem UNESCO-Weltkulturerbe, türmt sich Müll und bedroht nicht nur die Schönheit der Stadt, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner:innen. Besonders betroffen ist die Gegend rund um die Paulskirche, wie Anwohnerin Kathrin Schmidt berichtet. Sie beobachtet regelmäßig, wie Autoreifen, Haus- und Sperrmüll die Straße verunstalten. Überquellende Container und illegal abgeleitete Abfälle sind hier leider kein Einzelfall.

Die Stadtverwaltung ist sich des Problems durchaus bewusst, hat aber einen Plan zur Verlagerung der Müllplätze aufgrund der dichter Bebauung verworfen. Alternative Lösungen, wie das Verlegen von Wertstoffplätzen auf Wohngrundstücke, stehen ebenfalls nicht hoch im Kurs. „Da liegt was an“, sagt Pastor Klaus Kuske, der die negativen Auswirkungen dieser Missstände besonders bei Hochzeiten und Kirchgängen wahrnimmt. Er beobachtet, dass immer mehr sogenannte Mülltouristen— insbesondere an Wochenenden— ihre unerwünschten Hinterlassenschaften abladen. Oftmals sind die Kennzeichen dieser Fahrzeuge in den Nachbarlandkreisen Ludwigslust-Parchim (LUP) und Nordwestmecklenburg (NWM) zu finden.

Die ungebremste Müllflut

Die Müllproblematik in Schwerin ist nicht zu unterschätzen. Henning Foerster, ein fraktionsloser Stadtvertreter, hat sich bereits mit einer Anfrage an den Oberbürgermeister gewandt, um Licht ins Dunkel der illegalen Müllentsorgung zu bringen. Dabei stellte er Fragen zur Menge des Abfalls und zu den Maßnahmen der Stadt. Er kritisierte auch, dass keine gesonderte Statistik über die illegale Abfallentsorgung geführt wird. Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg der Kosten für die Beseitigung illegaler Abfälle, die von 19.418,18 Euro im Jahr 2019 auf stolze 33.057,34 Euro bis Oktober 2024 gestiegen sind.

Illegal abgelagerte Abfälle stellen nicht nur ein ästhetisches Problem dar, sie können auch gefährlich für die Umwelt und die Gesundheit der Bürger:innen sein. Beispielsweise können Schadstoffe aus alten Elektrogeräten austreten. Die Stadt weiß um die Gefahren und bemüht sich, diese Abfälle zu entsorgen, wenn sie auf öffentlich zugänglichen Flächen abgelagert werden. „Das Aufräumen macht ein gutes Geschäft, doch wir kämpfen mit der Verursacherermittlung“, erklärt ein Sprecher der Stadt.

Herausforderungen der Stadtverwaltung

Die bekannten Hotspots für illegale Müllablagerungen in Schwerin sind unter anderem Mueßer Holz, Göhrener Tannen, Neumühle und Klein Medewege. Trotz der Bemühungen der Stadt bleibt das Problem bestehen. Die Stadt hat keine verwertbaren Hinweise zur Identifizierung der Verursacher, was die Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) erschwert. Die Einsatzquote ist gering, und ein Modell aus Leipzig, das „Umweltdetektive“ einsetzt, wird in Schwerin als schwierig umsetzbar angesehen.

Die Diskussionen um die Müllproblematik in Schwerin werfen auch einen Blick auf zukünftige städtebauliche Planungen. Eine Möglichkeit könnte die Unterbringung von Wertstoffsammelplätzen unterirdisch sein. Dennoch bleibt die Skepsis unter den Anwohner:innen groß, ob ein solcher Schritt tatsächlich zur Verbesserung der Situation beitragen kann.

Insgesamt zeigt sich, dass die Sauberkeit an Wertstoffplätzen in Schwerin ein dauerhaftes Thema bleibt, das viel Engagement erfordert. Die Stadt fordert ihre Bürger:innen auf, illegale Müllentsorgungen zu melden und dabei möglichst konkrete Informationen bereitzustellen. Nur gemeinsam kann man dem Müllproblem in Schwerin Herr werden und die Stadt wieder in einen sauberen Zustand bringen.

Für mehr Informationen über die Herausforderungen der illegale Müllentsorgung und die Möglichkeiten zur Meldung von Ablagerungen, besuchen Sie Nordkurier, Schwerin.news und AWM Münster.

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OrtSchwerin, Deutschland
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