Mecklenburg-Vorpommern: Die Soldatenhochburg im Vergleich zum Süden!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Mecklenburg-Vorpommern hat die höchste Soldatenzahl pro Einwohner in Deutschland. Ein Blick auf Rekrutierung und sozioökonomische Hintergründe.

Mecklenburg-Vorpommern hat die höchste Soldatenzahl pro Einwohner in Deutschland. Ein Blick auf Rekrutierung und sozioökonomische Hintergründe.
Mecklenburg-Vorpommern hat die höchste Soldatenzahl pro Einwohner in Deutschland. Ein Blick auf Rekrutierung und sozioökonomische Hintergründe.

Mecklenburg-Vorpommern: Die Soldatenhochburg im Vergleich zum Süden!

Wenn es um die Verbundenheit zur Bundeswehr geht, hebt sich Mecklenburg-Vorpommern klar von anderen Bundesländern ab. Laut einer aktuellen Erhebung des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr leben in MV die meisten Soldaten im Verhältnis zur Bevölkerung. Mit stolzen 529 Soldatinnen und Soldaten pro 100.000 Einwohner übertrumpft das nördlichste Bundesland selbst die weitaus größeren und wirtschaftlich stärkeren Bundesländer im Süden Deutschlands. Baden-Württemberg, als Vergleich, kommt lediglich auf 105 Soldaten pro 100.000 Einwohner, was die Dimension des Unterschieds verdeutlicht. Solche Zahlen machen deutlich, dass die Bundeswehr in MV tief verwurzelt ist, und bis zu fünfmal mehr Soldaten zur gesamtdeutschen Armee bereitstellt als Baden-Württemberg.

Doch nicht nur MV sticht hervor. Auch Schleswig-Holstein ist mit 462 Soldaten pro 100.000 Einwohner hoch im Kurs, während Niedersachsen auf 357 kommt. Die Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg liegen ebenfalls hinter den nördlichen Bundesländern und haben niedrigere Rekrutierungszahlen. Auf der anderen Seite des Spektrums haben Bayern und Rheinland-Pfalz sich mit 188 und 324 Soldaten nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Die wirtschaftlichen Hintergründe

Eine Frage, die im Zusammenhang mit diesen Zahlen häufig aufkommt, ist die nach den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Henning Otte, der Wehrbeauftragte der CDU, führt die Unterschiede zwischen Nord und Süd auf die wirtschaftliche Lage zurück. In Süddeutschland sei die Jobvielfalt größer, was potenzielle Rekruten dazu bewegen könnte, weniger Interesse am Dienst in der Bundeswehr zu zeigen. In den ländlichen Regionen hingegen, wie in Mecklenburg-Vorpommern, sei die Bereitschaft, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, traditionell stärker ausgeprägt.

Daher fordert Otte, dass die Bundeswehr ihre Standorte näher zu den Wohnorten der Bewerber errichten soll. Schließlich wollen diese vor allem heimatnah eingesetzt werden. Worte, die von Sören Pellmann, dem Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag, unterstützt werden. Er führt die hohen Rekrutierungszahlen in den nördlichen und östlichen Bundesländern auf sozioökonomische Gründe zurück und betont, dass die Bundeswehr für viele in diesen Regionen eine wertvolle berufliche Perspektive bietet.

Rekruten und der Dienst in der Bundeswehr

Aktuell setzt sich die Bundeswehr intensiv mit der Rekrutierung neuer Soldaten auseinander. In Mecklenburg-Vorpommern haben mehr als 280 Rekruten ihren Dienst als Soldatinnen und Soldaten begonnen. Dies geschieht in einem Kontext, in dem die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht immer wieder aufkeimt. Der Dienst in der Bundeswehr ist seit 2011 freiwillig – Freiwillige können sich zwischen 7 und 23 Monaten verpflichten, während Zeitsoldaten für mehrere Jahre aktiv bleiben können.

Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion nicht vergessen werden sollte, ist der Wechsel an der Spitze des Geschwaders in MV. Oberst Gerd Schnell übergibt nach fast zwei Jahren die Leitung an Oberstleutnant Dominique Gentzsch. Die 24-monatige Amtszeit wird von vielen in der Truppe mit Neugier und Erwartung verfolgt.

Wie sich die zukünftigen Entwicklungen in der Bundeswehr und in den einzelnen Bundesländern gestalten werden, bleibt abzuwarten. Die Zahlen und Dringlichkeiten sprechen jedoch eine deutliche Sprache: In Norddeutschland ist die Wehrbereitschaft hoch und die Bundeswehr fest verankert.