Mecklenburg-Vorpommern: Windkraft boomt trotz Genehmigungsstau!
Mecklenburg-Vorpommern: Windkraft boomt trotz Genehmigungsstau!
Schildetal, Deutschland - Im ersten Halbjahr 2025 hat Mecklenburg-Vorpommern eine erfreuliche Entwicklung im Bereich der Windkraft erlebt: Zehn neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 56,5 Megawatt wurden installiert. Dieses Ergebnis bedeutet einen bemerkenswerten Anstieg von 45,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit zeigt die Region, dass sie auf dem richtigen Weg ist, um ihre Kapazitäten im Bereich erneuerbare Energien auszubauen. Dennoch gibt es auch Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, insbesondere im Hinblick auf die Genehmigungsdauer. Wie n-tv berichtet, ist Mecklenburg-Vorpommern mit einer Genehmigungsdauer von durchschnittlich 45 Monaten das Schlusslicht im Bundesvergleich, während der Bundesdurchschnitt bei 18 Monaten liegt.
Während Nordrhein-Westfalen die Nase vorn hat und mit 117 neuen Anlagen sowie einer Leistung von 598,1 Megawatt einen Anstieg von 97,8 Prozent verzeichnen konnte, muss Mecklenburg-Vorpommern trotz der gestiegenen Zahlen weiterhin gegen einen erheblichen Antragsstau ankämpfen. Umweltminister Till Backhaus (SPD) stellte fest, dass trotz einer Aufstockung des Personals in den Ämtern der Antragsstau kaum verringert werden konnte. Im Jahr 2024 wurden lediglich 88 Verfahren für 198 Windenergieanlagen genehmigt, was einem Anstieg im Vergleich zu 2023 entspricht, wo 126 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 671 Megawatt genehmigt wurden.
Antragsstau und Genehmigungsproblematik
Aktuell kämpfen die zuständigen Ämter mit einem Antragsstau von 291 Verfahren für 1.157 Windkraftanlagen. Laut Ministerium beträgt die durchschnittliche Verfahrensdauer mittlerweile drei bis vier Jahre. Dies sorgt nicht nur für Frustration bei Antragstellern, die zum Teil gegen die Ämter klagen, sondern führt auch dazu, dass die Anträge häufig viel länger auf Bearbeitung warten müssen.
Die Notwendigkeit zur Beschleunigung der Verfahren ist also offensichtlich. So hat Backhaus zugesichert, dass bei vollständigen Unterlagen die Genehmigungen innerhalb von sechs bis zehn Monaten erteilt werden sollten. Ein neues Gesetz, das seit Jahresbeginn in Kraft ist, verlangt zudem eine Modifikation der Nachtbeleuchtung von Windrädern, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. In der buchstäblich „schwierigen“ Region Schildetal, wo für 15 Windräder geplant ist, machten Anwohner bei einer Bürgerversammlung ihre Bedenken deutlich.
Längere Verfahrenslaufzeiten
Die Datenanalyse der Fachagentur Wind an Land e.V. zeigt, dass die Realisierungszeiten für Windenergieanlagen an Land von 2011 bis 2022 insgesamt verlängert wurden. So hat sich die Vorprüfungsphase von 14 Monaten auf etwa 21 Monate erhöht, und die gesamte Zeitspanne von Projektbeginn bis zur Inbetriebnahme kann sich mittlerweile auf etwa 50 Monate ausdehnen. Für eine zügige Umsetzung und zum Erreichen der Ausbauziele von 115 Gigawatt Windenergie bis 2030 wären umfassende Änderungen im Genehmigungsverfahren und der personellen Ausstattung der Behörden notwendig, wie auch BDEW betont.
Insgesamt zeigt die Entwicklung der Windkraft in Mecklenburg-Vorpommern sowohl Fortschritte als auch erhebliche Hindernisse, die es noch zu überwinden gilt. Die Region ist auf dem richtigen Kurs, aber die Zeit drängt, da in der gesamten Bundesrepublik in den ersten sechs Monaten 409 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2,2 Gigawatt in Betrieb genommen wurden – die höchste Zahl seit 2017. Um hier nicht ins Hintertreffen zu geraten, ist ein zügiges und effektives Handeln gefordert.
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Ort | Schildetal, Deutschland |
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