Gadebuscher feiern 500 Jahre Luthers Hochzeit mit großem Theaterstück
Gadebusch feiert 500 Jahre Luthers Hochzeit mit Theaterstück am 31. Oktober, Reformationstag. Eintrittsdetails folgen.

Gadebuscher feiern 500 Jahre Luthers Hochzeit mit großem Theaterstück
In Gadebusch, der Geburtsstadt von Martin Luther, wird am 31. Oktober 2025 ein großes Fest geplant – und das aus einem ganz besonderen Grund: Der 500. Hochzeitstag von Martin Luther und Katharina von Bora wird mit einer Theatervorführung gefeiert. Diese einmalige Aufführung, die im Rahmen des Reformationstags stattfindet, soll rund 20 lokale Bürger auf der Bühne versammeln. Pastor Christian Schnepf hatte die Idee, Schauspieler, die bereits in einem Film über die Stadt mitgewirkt haben, für das Stück zu engagieren. Der Film, produziert von Hartwig Meyer, zeigte kostümierte Laienschauspieler, was die Voraussetzungen für das bevorstehende Theaterstück leidenschaftlich unterstützt.
Die Regie wird Stephan Bullrich übernehmen. Der ehemalige Musiklehrer, der 54 Jahre in Gadebusch lebte, bringt wertvolle Erfahrungen als Laienschauspieler mit. Das Stück selbst wurde von Matthias de Bor geschrieben und reflektiert die historisch bedeutsamen Ereignisse rund um die Ehe von Luther, die im Jahr 1525, genau am 13. Juni, vollzogen wurde. Bis zur Aufführung verbleiben nur noch vier Probentage, sodass die Vorfreude in der Stadt spürbar ist.
Luthers Erbe und seine Bedeutung
Martin Luther spielte eine entscheidende Rolle bei der Reformation, die das Gesicht der Kirche und Gesellschaft in Deutschland fundamentally veränderte. Seine Veröffentlichung der „95 Thesen“ am 31. Oktober 1517 in Wittenberg markierte den Beginn dieser Bewegung, die unter anderem den Ablasshandel kritisierte. Diese Thesen führten zur Gründung der protestantischen Kirche und setzten sich gegen die römisch-katholische Lehre zur Wehr. Historisch ist umstritten, ob Luther wirklich seine Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt hat, dennoch gilt der 31. Oktober als symbolischer Tag des Aufstands gegen die Missbräuche der Kirche.
Seit 2018 ist der Reformationstag in vielen norddeutschen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag, was Floren und Traditionen in der Region weiter festigt und die Erinnerung an Luthers bedeutende Beiträge an der Gesellschaft wachhält. Neben religiösen Feierlichkeiten wurde auch die gute Küche nicht vergessen: Nach der Aufführung am 31. Oktober sind alle Gäste zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Bei schönem Wetter wird die Bewirtung im Freien stattfinden, ansonsten findet sie in der Kirche statt.
Das Stück als Gemeinschaftsprojekt
Die Idee, eine Theatervorführung zu diesem Anlass ins Leben zu rufen, entstand während des Neujahrsempfangs der Stadt. Der Gemeinschaftssinn ist stark, und das Projekt wird von der gesamten Stadt getragen. Bullrich und sein Team befinden sich in den letzten Zügen der Proben. Die Generalprobe wird direkt vor der Aufführung stattfinden, sodass alles pünktlich um 11 Uhr starten kann. Die Vorbereitungen sind intensiver denn je, und die Aufregung ist greifbar.
Die Aufarbeitung der Geschichte wird nicht nur den Gadebuschern, sondern auch den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis bieten. So wird der 31. Oktober in Gadebusch nicht nur als Tag der Reformation, sondern auch als Erinnerung an die persönliche Geschichte eines Mannes gefeiert, der die Grenzen von Glaubensfragen weit über seine Zeit hinaus verschob. Ein weiterer Schritt in die Zukunft, während man gleichzeitig die Wurzeln der Vergangenheit nicht vergisst.