Öffentlicher Streit um Gadebuscher Trödelhalle: Jakobsen vs. Rippchen!
Streit um die Trödelhalle in Gadebusch: Nach Übernahmeproblemen sucht Betreiber Jakobsen neuen Nachfolger für Märkte.

Öffentlicher Streit um Gadebuscher Trödelhalle: Jakobsen vs. Rippchen!
In Gadebusch ist der Streit um die Trödelhalle an der Ortsumgehung mehr als nur ein regionales Wirtschaftsthema; er hat sich zu einem öffentlichen Aufreger entwickelt. Im Zentrum dieser Auseinandersetzung stehen Kenneth Jakobsen, der langjährige Betreiber der Halle, und Lars Rippchen, ein Unternehmer aus der Nähe von Stralsund, der am 1. Juli 2025 die Trödelhalle sowie den darunter liegenden Sonderpostenmarkt übernehmen sollte. Das Ganze klingt nach einem ordentlichen Geschäft, doch die Realität sieht anders aus.
Jakobsen sucht nach gesundheitlichen Problemen dringend einen Nachfolger, während Rippchen, frisch im Geschäft, große Pläne schmiedete. Er wollte das Sortiment der Trödelhalle erweitern und sie in ein Auktionshaus umwandeln. Doch kurz nach seiner Ankündigung hagelte es von Jakobsen Vorwürfe: Rippchen habe den Kaufpreis nicht bezahlt und dabei auch noch Ware entwendet, was Jakobsen einen fünfstelligen Schaden beschert haben soll. Rippchen bestreitet diese Vorwürfe und gibt an, selbst vom Kaufvertrag zurückgetreten zu sein, da er den Betrieb für unrentabel hielte. Außerdem behauptet er, dass die Einnahmen des ersten Monats nicht mit dem Kaufpreis verrechnet wurden.
Der aktuelle Stand der Dinge
Nach der emotionalen Eskalation hat Kenneth Jakobsen nicht nur Anzeige gegen Rippchen erstattet, sondern betreibt die Märkte jetzt vorerst selbst weiter. Immerhin gibt es bereits einen weiteren Interessenten für die Trödelhalle, während der Sonderpostenmarkt weiterhin Nachfolger sucht. Die Trödelhalle ist kein kleines Geschäft; mit einer Verkaufsfläche von 700 Quadratmetern und zusätzlichen 1.000 Quadratmetern im Freien birgt sie schätzungsweise rund zwei Millionen Artikel. Für Jakobsen war das Geschäft eine Herzensangelegenheit, da er nach einem Brand am Schweriner See 2016 den Restpostenmarkt übernahm und die Trödelhalle eröffnete.
Rippchen hingegen ist nicht ganz neu im Geschäft der Übernahmen. Als jemand, der hauptberuflich Inventar von insolventen Firmen aufkauft, hat er Erfahrung, die er unter anderem nach der Schlecker-Pleite sammelte. Der 45-Jährige plant, die Preise im Sonderpostenmarkt, den er samt zwei Mitarbeitern zum 1. Juli übernommen hat, um bis zu 30 Prozent zu senken, während die Artikelpreise in der Trödelhalle sogar um 50 Prozent reduziert werden sollen.
Ein Blick auf den Einzelhandel
Was bedeutet diese Auseinandersetzung für den übergreifenden Sektor des Einzelhandels? Der deutsche Einzelhandel steht aktuell vor neuen Herausforderungen. Die Zentralisierung des Geschäftsmodells und eine strategische Flexibilisierung der Prozesse sind gefragter denn je. Die Transformation hin zu einer höheren Resilienz könnte entscheidend sein, um die gegenwärtigen Krisen zu überstehen, wie die Experten von Deloitte betonen. Dabei ist nicht nur Warensicherheit wichtig, sondern auch eine optimierte Kundenerfahrung, die die Interaktion zwischen Händlern und Kunden verbessert.
In diesem Sinne bleibt es spannend, wie sich der Streit um die Trödelhalle weiterentwickeln wird und ob sich ein neuer Betreiber finden lässt, der das ererbte Erbe von Kenneth Jakobsen sinnvoll fortführen kann.
Für die Gadebuscher könnte es eine Zeit des Wandels sein – so oder so. Das wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
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