Rechtsextreme Angriffe auf Sozialarbeiter: Ein alarmierender Trend in MV!

Rechtsextreme Angriffe auf Sozialarbeiter: Ein alarmierender Trend in MV!

Rostock, Deutschland - In den letzten Jahren hat der Rechtsextremismus in Deutschland und Europa Zuwachs erfahren, insbesondere in sozialen Einrichtungen. Eine aktuelle Studie aus Mecklenburg-Vorpommern, die in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung an der Hochschule Neubrandenburg durchgeführt wurde, zeigt besorgniserregende Trends auf. Laut NDR erlebten 80% der Fachkräfte in sozialen Einrichtungen im vergangenen Jahr rechtsextreme Aktivitäten. Diese Vorfälle reichen von der Sichtung von Symbolen im öffentlichen Raum bis hin zu Beleidigungen und Bedrohungen, die die Arbeitsatmosphäre deutlich belasten.

Besonders auffällig ist der Anstieg solcher Vorfälle. Fast die Hälfte der Befragten berichtete von einer Zunahme in den letzten zehn Jahren. Während einige Symbole in der rechten Szene weit verbreitet sind, stellt sich die Frage der strafrechtlichen Relevanz. Es ist beunruhigend zu erfahren, dass rechtsextreme Gruppen versuchen, gezielt Einfluss auf vulnerable Gruppen zu nehmen, wie beispielsweise auf wohnungslose Menschen oder Kinder und Jugendliche. Diese Aktivitäten könnten durch eigene Angebote und Veranstaltungen verstärkt werden.

Bedarf an Fort- und Weiterbildungsangeboten

Die Autoren der Studie fordern flächendeckende Fort- und Weiterbildungsangebote für Fachkräfte in sozialen Einrichtungen. Der Bedarf ist klar – nur ein Drittel der Befragten nimmt derzeit solche Angebote regelmäßig wahr. Auch eine bessere Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsschutz wird gefordert, um den Betroffenen mehr Schutz zu bieten. Politisch Verantwortliche sollten sich in ihrer Haltung klar positionieren, insbesondere bei öffentlichen Auftritten und in der Vergabe von Fördergeldern.

Die Studie berührt aber nicht nur die momentane Lage in Mecklenburg-Vorpommern. Wie HS Neubrandenburg feststellt, gibt es auch in anderen Bundesländern und auf europäischer Ebene einen zunehmenden Einfluss neurechter und rechtsextremer Denk- und Handlungsweisen, die auch die Soziale Arbeit betreffen. Eine systematische Untersuchung zu diesen Einflussnahmen ist bisher ausgeblieben. Ziel eines Forschungsprojekts unter der Leitung von Prof. Dr. Christine Krüger ist es, die spezifischen Herausforderungen in Mecklenburg-Vorpommern näher zu beleuchten.

Einblicke in die Forschung

Das Forschungsprojekt verfolgt einen Mixed-Methods-Ansatz. Dazu zählten Online-Befragungen und qualitative Interviews im Jahr 2020. Der Vergleich mit einer zuvor durchgeführten Studie über die Neue Rechte in Nordrhein-Westfalen könnte dabei helfen, Unterschiede und Übereinstimmungen zu identifizieren. Diese umfassende Untersuchung wird durch wissenschaftliche Hilfskräfte unterstützt und zielt darauf ab, Erkenntnisse über den Einfluss extrem rechter Akteur*innen auf die Soziale Arbeit zu gewinnen.

Die Ergebnisse könnten nicht nur die soziale Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch in anderen Bundesländern beeinflussen. Wie TH Köln berichtet, beschäftigen sich verschiedene Studien mit der Frage, wie soziale Arbeit in gesellschaftliche Entwicklungen eingebunden ist und ob es bereits Angebote oder Einflussnahmen von rechtsextremen Gruppierungen gibt.

Ein bevorstehender Fachtag wird die Ergebnisse und Erkenntnisse präsentieren und lädt Experten aus der Praxis sowie Interessierte zur Diskussion ein. Ein gutes Händchen bei der Bekämpfung dieser Gefahren ist gefordert, da der Anteil rechtsextremer Straftaten in Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Höchststand erreicht hat. Es ist an der Zeit, klare Maßnahmen zu ergreifen und der extremen Rechten entschlossen entgegenzutreten.

Details
OrtRostock, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)