Angela Merkel begeistert in Dresden: Lesung über Freiheit und Verantwortung

Angela Merkel begeistert in Dresden: Lesung über Freiheit und Verantwortung

Dresden, Deutschland - Der Rote Saal des Hygiene-Museums in Dresden war zur Lesung von Angela Merkel bis auf den letzten Platz gefüllt. Bereits vor der Veranstaltung herrschte reges Treiben, als die ehemalige Bundeskanzlerin am 24. Juni 2025 ihre Memoiren mit dem Titel „Freiheit“ präsentierte. Die Organisatoren, das Deutsche Hygienemuseum, hatten sich alle Mühe gegeben, das Event zu einem Erlebnis für die Fans der Politikerin zu gestalten. MDR berichtet, dass sich darunter auch zahlreiche Anhänger der Kanzlerin befanden, die mit positiven Erwartungen und großer Vorfreude der Lesung entgegenblickten. Eine besonders begeisterte Besucherin bezeichnete sich gar als „Angela-Merkel-Fan“.

Es ist bemerkenswert, dass Merkel seit einem halben Jahr auf Lesetour ist. In diesem Rahmen gab sie Einblicke in ihre Erinnerungen und reflektierte dabei über ihre Kindheit als Pfarrerskind in Templin sowie ihre prägenden Jahre in der DDR. Besonders herausstechend war ihr Rückblick auf die Flüchtlingskrise 2015, während der sie den berühmten Satz prägte: „Wir schaffen das“. Dieser Satz wurde zum Symbol für die Offenheit der deutschen Flüchtlingspolitik, auch wenn die politische Diskussion um die damit verbundenen Herausforderungen nicht enden wollte.

Ein Rückblick auf die Flüchtlingskrise

Die Flüchtlingskrise stellte nicht nur Merkel, sondern ganz Europa vor immense Herausforderungen. Zur damaligen Zeit etwa kam es im Sommer 2015 zu einem drastischen Anstieg von Migranten, insbesondere aus Syrien, die auf der Balkanroute nach Zentraleuropa reisten. Wie die bpb berichtet, war die Notwendigkeit von „deutscher Flexibilität“ in der Flüchtlingspolitik virulent. Auch Merkel sprach im Kontext dieser Krise von einem Mangel an Zugänglichkeit bei der Bearbeitung der Asylanträge, die unter anderem dazu führte, dass Syrern Asyl ohne persönliche Gespräche gewährt wurde.

Im Rahmen ihrer Lesung brachte Merkel auch ihre Haltung zur gegenwärtigen geopolitischen Lage zur Sprache. Hier nannte sie insbesondere Russlands Krieg gegen die Ukraine als einen sich zuspitzenden Punkt, der diplomatische Gespräche unabdingbar mache. In der Lesung definierte sie wahre Freiheit nicht nur als Abwesenheit von Zwang, sondern auch als Verantwortung für die Gemeinschaft und den aktiven Schutz demokratischer Werte.

Reaktionen und Umstände der Lesung

Merkel, die um 19 Uhr die Bühne betrat, war in einem grauen Hosenanzug und einem rosa Blazer gekleidet. Nach etwa 90 Minuten, in denen sie intensive Einblicke in ihr Leben und ihre politischen Entscheidungen gab, applaudierten die Anwesenden enthusiastisch. Ein Vorfall sorgte für Aufsehen, als ein Besucher, Mir Ahmed Khodadadi, versuchte, einen handgeschriebenen Brief an Merkel zu übergeben, jedoch vom Sicherheitspersonal daran gehindert wurde. Solche Momente zeigen die Faszination, die die Persönlichkeit Angela Merkel auch nach ihren Amtsjahren ausübt.

Für Merkel bleibt das Thema Flüchtlingskrise nicht nur eine Herausforderung der Vergangenheit, sondern auch eine Lektion für die Zukunft. In ihren Reden und öffentlichen Auftritten wird immer wieder deutlich, dass die globalen sozialen und ökologischen Herausforderungen eng miteinander verknüpft sind und verantwortungsvolles Handeln gefordert ist. Bundestag hebt hervor, wie Merkel in der Regierungserklärung im September 2015 die Flüchtlingskrise als größte Herausforderung im Nachkriegsdeutschland benannte und sich für eine gerechte Verteilung von Flüchtlingen in der EU einsetzte.