Rostock kämpft um mehr Sozialwohnungen: DMB fordert Milliardenzuschuss!

Rostock kämpft um mehr Sozialwohnungen: DMB fordert Milliardenzuschuss!
Rostock, Deutschland - Die Situation auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland spitzt sich immer weiter zu. Heute wurde auf einer Tagung in Rostock klar, dass der Deutsche Mieterbund (DMB) einen dringenden Kurswechsel im sozialen Wohnungsbau fordert. Grund dafür sind alarmierende Zahlen: Jährlich fallen mehr Sozialwohnungen weg, als neu gebaut werden. Der Bestand an Sozialwohnungen hat sich seit 2006 fast halbiert, was bedeutet, dass nur noch rund 1,1 Millionen Sozialwohnungen zur Verfügung stehen. Das reicht bei weitem nicht aus, denn über elf Millionen Mieterhaushalte haben einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein, wie NDR berichtet.
Aktuell versinken die Anspruchsberechtigten im Bildungssumpf einer Wohnungsnot: Statistiken zeigen, dass es zehnmal mehr berechtigte Haushalte gibt als verfügbare Sozialwohnungen. Jährlich verschwinden dabei etwa 40.000 Sozialwohnungen, während nur rund 25.000 neue geförderte Wohnungen entstehen. Das bedeutet, dass der Bestand an Sozialwohnungen im Schnitt um 40.000 pro Jahr sinkt. Um diese Krise zu bekämpfen und den Bestand bis 2030 auf zwei Millionen Sozialwohnungen zu erhöhen, sind laut DMB jährlich 100.000 neu gebaute Sozialwohnungen erforderlich. Das sind ambitionierte Ziele, die nur mit einem umfangreichen Investitionsprogramm erreicht werden können.
Forderungen für den sozialen Wohnungsbau
Der DMB schlägt vor, dass Bund und Länder 50 Milliarden Euro für sozialen Wohnraum bereitstellen, um diese angestrebten 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr zu realisieren. Ein ganz zentraler Punkt ist auch, dass der soziale Wohnungsbau als gesamtgesellschaftliche Aufgabe grundgesetzlich abgesichert werden muss. Der DMB fordert zudem eine Ausnahme von der Schuldenbremse für das Investitionsprogramm im Wohnungsbau. Melanie Weber-Moritz, die neue Präsidentin des DMB, ist sich sicher: „Wir müssen gerechte Wohnverhältnisse für Normalverdienende schaffen.“ Diese Einsicht ist umso drängender, als staatliche Förderungen in den letzten Jahren stark vernachlässigt wurden, was die Schaffung von Sozialwohnungen betrifft, wie ebenfalls Mieterbund anmerkt.
Einige Bundesländer stechen in der Negativbilanz besonders heraus: In Baden-Württemberg fehlen etwa 206.000 Sozialwohnungen, gefolgt von Bayern mit 195.000 und Berlin mit 131.000. Diese Zahlenspiele offenbaren ein besorgniserregendes Bild: Es deutet darauf hin, dass die aktuelle Politik tatsächlich das Thema des sozialen Wohnungsbaus stark vernachlässigt hat. So amtlich dokumentiert wurde, dass die Ausgaben für sozialen Wohnungsbau in den letzten Jahren bei unter 2,5 Milliarden Euro pro Jahr lagen. Das Missverhältnis zwischen Mietausgaben für die Unterkunft und der Förderung für den Neubau von Sozialwohnungen ist eklatant: Die Sozialausgaben sind etwa achtmal so hoch wie die Förderung.
Zukunftsausblick auf neue Wohnprojekte
Bei der Tagung in Rostock wurde zudem bekannt gegeben, dass die Stadt Rostock plant, bis 2035 insgesamt 26.000 neue Wohnungen zu schaffen. Diese Initiative könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken. Auch die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz, die am Freitag in Warnemünde erwartet wird, könnte mit kreativen Ideen zur Verbesserung der Wohnsituation beitragen. Die Zeit drängt, und die Zeichen der Wohnungsnot stehen auf Rot. Übrigens geht ein Blick auf die Zahlen des Pestel-Instituts: Demnach fehlen deutschlandweit mehr als 910.000 Sozialwohnungen! Solange der Druck auf dem Wohnungsmarkt so hoch bleibt, wird jede Initiative zur Schaffung von sozialem Wohnraum von großer Bedeutung sein.
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Ort | Rostock, Deutschland |
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