Schlechte Stimmung im MV-Tourismus: Betriebe bangen um Zukunft!
Schlechte Stimmung im MV-Tourismus: Betriebe bangen um Zukunft!
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Die Stimmung im norddeutschen Tourismus ist derzeit alles andere als rosig. Der Ist-Zustand wird von einer spürbaren Konsumzurückhaltung geprägt, wie aus den jüngsten Ergebnissen der Tourismuskonjunkturumfrage hervorgeht. Diese wurde von den Industrie- und Handelskammern (IHK) in Mecklenburg-Vorpommern sowie in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein durchgeführt. Es beteiligten sich rund 850 Betriebe aus der Tourismus- und Reisewirtschaft, wobei die Stimmungslage in der norddeutschen Tourismuswirtschaft im Vergleich zur guten Sommersaison deutlich gesunken ist. Bei den Geschäftsklimaindizes fällt auf: Der Index im Gastgewerbe sinkt von 112 auf 99 Punkte, während der Index in der Reisewirtschaft von 133 auf 117 Punkte fällt. Nordkurier berichtet von einem derzeitigen Geschäftsklimaindex von 88 Punkten im Gastgewerbe.
Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern, unterstreicht die besorgniserregenden Erkenntnisse und bestätigt die allgemein angespannte Lage. Die Umfrage zeigt, dass die Geschäftsbedingungen sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert haben. Besonders die Betriebe im Gastgewerbe stehen unter Druck: 70 Prozent bewerten ihre Lage als gut oder befriedigend, während 30 Prozent die Situation negativ einschätzen. Hier ist der Aufschwung der Übernachtungszahlen im Norden, die sich mittlerweile wieder auf Vor-Corona-Niveau bewegen, kaum hilfreich angesichts der steigenden Kosten und des Personalmangels.
Größte Sorgenfaktoren im Blick
Die Umfrage zeigt, dass 84 Prozent der Betriebe die hohen Arbeitskosten als größtes Risiko ansehen, gefolgt von den Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreisen (72 Prozent) sowie den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (60 Prozent). In der Reisewirtschaft wird die Lage mit 37 Prozent gut und 11 Prozent schlecht bewertet, wobei auch hier 24 Prozent mit einer Verschlechterung der Geschäftslage rechnen. Zudem gibt es kaum Verbesserungstendenzen: 16 Prozent der befragten Betriebe erwarten eine positive, 33 Prozent eine negative Entwicklung in der kommenden Saison. Tourismus MV beschreibt die erheblichen Sorgen der Unternehmen über die Kostensteigerungen und den andauernden Personalmangel.
Die Perspektiven für die Zukunft haben sich minimal verbessert, doch die Unsicherheiten bleiben. Die Betriebe fordern flexible Arbeitszeitmodelle und eine Reform der Unternehmensbesteuerung, um besser auf die Herausforderungen reagieren zu können. Der geopolitische Druck, ausgelöst durch Kriege und Krisen, hat zudem negative Auswirkungen auf den internationalen Reiseverkehr und sorgt für zusätzliche Sorgenfalten bei den Betroffenen.
Die Ergebnisse der Umfrage werfen ein Schattenlicht auf die kommende Tourismuskonferenz der IHK Nord, die am 22. Februar 2024 in Papenburg stattfindet. Hier werden die Herausforderungen besprochen, mit denen die Branche konfrontiert ist, und mögliche Lösungsansätze diskutiert, um die Stimmungslage auf ein positiveres Gleis zu bringen. Es bleibt abzuwarten, ob die Branche wieder die Kurve kriegen kann und vielleicht doch noch ein wenig Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist.
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Ort | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
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