Brodkorb enthüllt: Wie historische Mythen die Wahrheit verzerren!

Mathias Brodkorb veröffentlicht 2025 ein Buch über den Umgang mit kolonialer Geschichte in deutschen Museen und fordert eine nüchterne Wahrheitssuche.
Mathias Brodkorb veröffentlicht 2025 ein Buch über den Umgang mit kolonialer Geschichte in deutschen Museen und fordert eine nüchterne Wahrheitssuche. (Symbolbild/NAG)

Brodkorb enthüllt: Wie historische Mythen die Wahrheit verzerren!

Schwerin, Deutschland - Ein ehemaliger Minister geht mit seiner neuen Buchveröffentlichung auf eine spannende Reise durch die Kolonialgeschichte und die damit verbundenen moralischen Fragestellungen. Mathias Brodkorb, der von 2002 bis 2019 Mitglied des Schweriner Landtags war und zwischen 2011 und 2016 als Minister für Kultur und Bildung sowie Finanzminister tätig war, fragt in seinem Werk „Postkoloniale Mythen. Auf den Spuren eines modischen Narrativs“, wie wir es mit der Wahrheit halten.

Brodkorb, 48, hat nicht nur seine politischen Ämter erfolgreich ausgeübt, sondern ist auch als Aufsichtsratschef der Universitätskliniken Greifswald und Rostock bekannt. In seinem neuen Buch, dessen Veröffentlichung für 2025 geplant ist, kritisiert er vor allem den Umgang mit der historischen Wahrheit in Museen, speziell im Kontext postkolonialer Narrative. Dabei thematisiert er, wie die Darstellung von Geschichte oftmals einseitig und moralisch aufgeladen ist.Ostsee-Zeitung berichtet von seinen Erfahrungen, die er während seiner Besuche in Völkerkundemuseen in Städten wie Hamburg, Berlin und Wien gesammelt hat.

Ein Blick hinter die Kulissen der Völkerkundemuseen

In seiner Streitschrift thematisiert Brodkorb unter anderem den umstrittenen „Skrupel“-Automaten, welcher im Leipziger Museum für Völkerkunde steht und symbolisch für die moralische Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte steht. Er zeigt auf, dass die deutsche Kolonialgeschichte, die von 1884 bis 1919 reicht, erst in den letzten Jahren verstärkt Beachtung findet. Dies geschah vor allem unter dem Einfluss postkolonialer Theorien aus den USA.Leipziger Internet Zeitung hat hierzu einige bemerkenswerte Aspekte hervorgehoben.

Brodkorb kritisiert, dass viele Sammlungsstücke, die in ethnologischen Museen ausgestellt sind, oft mit veralteten, exotischen Perspektiven auf kolonialisierte Völker und deren Geschichte verknüpft werden. Bei seinen Recherchen stellte er fest, dass viele dieser Objekte rechtmäßig erworben wurden und dass Rückgaben häufig aus moralischen Gründen erfolgen, nicht aufgrund von Diebstahl. Er appelliert an eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Kolonialgeschichte und fordert, die Komplexität dieser Geschichte in Ausstellungen abzubilden.Kubi-Online gibt dazu tiefere Einblicke in die Provenienzforschung.

Auf der Suche nach einer ausgewogenen Erzählung

Brodkorb hinterfragt in seinem Buch, wie wir mit strittigen Themen im historischen Kontext umgehen sollten, und macht deutlich, dass viele Probleme der heutigen zeitgenössischen Museumsarbeit von einem überlegenen moralischen Standpunkt geprägt sind. Er erklärt, dass ethnografische Museen oft nicht die Widersprüche ihrer Sammlungen anerkennen und stattdessen versuchen, diese zu bereinigen.

Ein besonderes Augenmerk legt Brodkorb auf die Darstellung eines bestimmten Afrikaforschers, Dr. Hans Meyer. Die ehemalige Direktorin des Grassi-Museums, Léontine Meijer-van Mensch, ließ zu seinen Ehren Büsten schreddern, um aus diesen „SKRUPEL“-Steine zu schaffen. Diese werden verkauft, um die Rückführung eines Steins aus Tansania zu finanzieren. Brodkorb argumentiert, dass Meyer Handelsbeziehungen mit einheimischen Häuptlingen pflegte und kein Ausbeuter war. Damit stellt er die Frage nach der Wahrheit im Umgang mit historischen Figuren, die in der heutigen Debatte oft mit einseitigen Schuldzuweisungen belegt werden.

Mathias Brodkorb plant, sich auch in Zukunft mit diesen kritischen Themen auseinanderzusetzen. Sein Buch wird sicher nicht nur in akademischen Kreisen auf großes Interesse stoßen, sondern könnte auch in der breiteren Öffentlichkeit zu Diskussionen anregen, wie wir mit Kunst, Geschichte und Identität umgehen wollen.

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OrtSchwerin, Deutschland
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