Erfolg für Bürgerinitiative: Widerstand gegen Bau am Ziegelsee!
Erfolg für Bürgerinitiative: Widerstand gegen Bau am Ziegelsee!
Schwerin, Deutschland - In einer spannungsgeladenen Sitzung am 14. Juli 2025 zeichnet sich eine Wende im Bauprojekt am Schweriner Ziegelsee ab. Eine Bürgerinitiative hat entgegen den Plänen eines Investors Widerstand geleistet und sich erfolgreich gegen den Bau von 190 Eigentumswohnungen ausgesprochen, wie die Ostsee-Zeitung berichtet. Anwohner hatten in der Stadtvertretung deutlich ihre Bedenken geäußert und damit für eine lebhafte Diskussion gesorgt.
Der Investor plant eine neue Hafenpromenade in der Nähe des denkmalgeschützten Speichers und Krans, doch die Bürgerinitiative weist auf dringliche Probleme hin: Fragen der dichten Bebauung und des Parkplatzmangels wurden von den Stadtvertretern Gerd Böttger (Die Linke) und Arndt Müller (Bündnis90/Grüne/Die Partei) aufgegriffen. Diese Bedenken führten dazu, dass ein Antrag zur Regelung von Baumassen und Geschossen unmissverständlich angenommen wurde.
Die Abstimmung und ihre Folgen
In der folgenschweren Abstimmung erhielt der Antrag, keine Ausnahmen bei der Baumasse, den Geschossen und den Baugrenzen zuzulassen, eine Mehrheit. Diese Entscheidung könnte nun vor dem Verwaltungsgericht überprüft werden, was die weitere Entwicklung des Projekts in Frage stellt. Silvia Rabethge (CDU) betonte die Notwendigkeit einer öffentlichen Einwohnerversammlung, um die Sorgen der Anwohner zu adressieren.
Das Grundstück gehört derzeit einem Unternehmer aus Nordwestmecklenburg, der größere Baupläne verfolgt. Der erste Investor, HIT, war pleite gegangen, nachdem er fast 100 Eigentumswohnungen am Speicherhotel entwickeln wollte. Das aktuelle Vorhaben befindet sich nun in der Bauvoranfrage, während die öffentliche Bürgerbeteiligung nach der Meinung der Denkmalschützer stattfinden soll.
Öffentliche Beteiligung in Deutschland
Der Fall am Ziegelsee wirft auch ein Licht auf die Bedeutung der Öffentlichkeitsbeteiligung in der Bauleitplanung. Laut den Richtlinien des Baugesetzbuches (BauGB) müssen Anwohner frühzeitig in den Planungsprozess einbezogen werden, was unter anderem durch öffentliche Plandiskussionen und Veröffentlichungen geschehen kann. Ein einheitliches Verfahren gilt hier für alle Bundesländer, was die Transparenz in der Städteplanung erhöhen soll, wie Mittemachen Berlin erläutert.
Diese Beteiligungsprozesse finden nicht nur in Schwerin, sondern auch in anderen bundesdeutschen Städten statt, wobei die zuständigen Behörden für die Auswertung der Stellungnahmen verantwortlich sind. In Hamburg beispielsweise müssen die Ergebnisse der Diskussionen dem Stadtplanungsausschuss zur Entscheidung vorgelegt werden, so Hamburg.de.
Die Entwicklungen rund um den Ziegelsee zeigen klar, wie wichtig die Einbindung der Bürger ist. Der Widerstand gegen dieartige Bauprojekte reflektiert nicht nur die Ängste der Anwohner um ihre Lebensqualität, sondern auch den dringenden Bedarf an einem harmonischen Miteinander von Neubauten und bestehender Infrastruktur.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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